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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft
Autoren: Stephanie Laurens
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Armen, nur, um zu spüren, wie sich seine Hand erneut um ihre schloss.
    Den Blick auf ihr Gesicht gerichtet legte er sich ihre Hand auf den Arm.
    »Erlauben Sie mir, Sie zu Ihrer Schwester zurückzubringen.«
    Ihr blieb kaum etwas anderes übrig, als das Angebot anzunehmen. Das tat sie dann auch mit einem Neigen des Kopfes, ließ zu, dass er sie durch den Saal führte, sich geschickt einen Weg durch die Menge bahnte und sie zu Adriana und in die Sicherheit des Kreises ihrer Verehrer zurückbrachte.
    Sie bezog wieder Stellung in der Nähe der Wand, nahm ihre Hand von Torringtons Ärmel und drehte sich um, um ihn seiner Wege zu schicken.
    Sein Blick war zu Adriana gewandert, jetzt schaute er sie wieder an.
    »Ihre Schwester ist ganz reizend. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie sie achtbar etablieren wollen?«
    Sie zögerte, dann nickte sie.
    »Mir scheint es keinen Grund zu geben, weswegen sie nicht eine ausgezeichnete Verbindung eingehen sollte.« Besonders jetzt, da Ruskin kein Problem mehr darstellte. Bei dem Gedanken schaute sie Torrington in die schwarzen Augen; sie wirkten unergründlich, aber alles andere als kalt.
    Seltsam interessiert. Sein Blick schien sie festzuhalten, trotzdem fühlte sie sich nicht wirklich eingefangen, sondern einfach nur … gehalten.
    »Sagen Sie mal.« Seine Miene wurde ein wenig weicher.
    »Haben Sie schon das neueste Stück in der Oper gesehen? Sind Sie schon lange genug in der Stadt, um dazu die Gelegenheit gefunden zu haben?«
    Er schaute weg, und sie musste blinzeln.
    »Nein. Der Genuss einer Oper steht uns noch bevor.« Sie musterte ihn und konnte sich nicht vorstellen, dass ihn ein Theaterstück oder eine Oper fesseln konnte. Sie konnte nicht widerstehen zu fragen:
    »Haben Sie kürzlich der Verlockung nachgegeben?«
    Seine Lippen zuckten.
    »Opern sind nicht meine Schwäche.«
    Schwächen - hatte er überhaupt welche? Berücksichtigte sie, was sie bislang von ihm gesehen hatte, so bezweifelte sie das. Ihr fiel auf, dass sie ihn ansah, sich dabei Mühe gab, nicht zu starren, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich seiner machtvollen männlichen Aura in der Enge des überfüllten Ballsaales sehr wohl bewusst war.
    Sie hatte ihn wegschicken wollen. Sie holte Luft.
    »Ich dachte mir, es würde Sie interessieren, dass die Behörden angemessen von Mr. Ruskins traurigem Ableben unterrichtet wurden.« Diese faszinierenden schwarzen Augen kehrten zu ihrem Gesicht zurück; er senkte die Stimme, sodass nur sie ihn verstehen konnte.
    »Unter den gegebenen Umständen sehe ich keine Notwendigkeit, Sie hineinzuziehen. Sie wissen ja nicht, was zu Ruskins Tod geführt haben könnte - oder wenigstens habe ich Sie so verstanden.«
    Sie nickte.
    »Das ist richtig.« Wie um seine Einschätzung zu untermauern fügte sie hinzu:
    »Ich habe keine Ahnung, warum er niedergestochen wurde oder von wem. Ich hatte bis auf den üblichen gesellschaftlichen Umgang keinen Kontakt zu ihm.«
    Torringtons schwarze Augen blieben weiter auf ihr Gesicht gerichtet, dann neigte er den Kopf und schaute fort.
    »Also, aus welchem Teil des Landes kommen Sie und Ihre Schwester?«
    Da er ihr gerade erst erzählt hatte, dass er dafür verantwortlich war, sie vor genau den Verwicklungen bewahrt zu haben, die sie unter allen Umständen hatte vermeiden wollen, fühlte sie sich verpflichtet, ihm zu antworten.
    »Warwickshire. Nicht weit von Banbury.« Sie und Adriana hatten beschlossen, es wäre klug, von nun an jegliche Erwähnung von Chipping Norton zu unterlassen.
    »Ihre und Miss Pevenseys Eltern?«
    »Leben nicht mehr.«
    Das trug ihr einen scharfen Blick aus seinen schwarzen Augen ein.
    »Sie hat nur Sie als Schutz?«
    »Genau.« Sie hob das Kinn.
    »Sei es, wie es wolle, ich glaube, wir schlagen uns recht gut durch.«
    Ihm entging ihr säuerlicher Ton nicht; er blickte Adriana an.
    »Also sind Sie allein verantwortlich für …« Er schaute sie wieder an.
    »Haben Sie eigentlich eine Vorstellung von dem, was Sie da auf sich genommen haben?«
    Sie hob die Brauen, nicht länger amüsiert.
    »Wie gesagt, ich glaube, wir kommen ganz gut zurecht. Das sind wir wenigstens bis jetzt - und zwar recht ordentlich.«
    Seine schwarzen Augen hielten ihren Blick mit beunruhigender Eindringlichkeit fest.
    »Ich hätte gedacht, Ihr Ehemann hätte dabei auch etwas zu sagen gehabt.«
    Röte stieg ihr in die Wangen.
    »Ja, natürlich, aber er ist ja schon ein paar Jahre tot.«
    »Wirklich?« Torringtons schwarze Augen
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