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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)
Autoren: Emma Wildes
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flüchtigen Blick wahr, denn er suchte die Menschen, die sich hier aufgehalten hatten. Er musste herausfinden, ob bei der Explosion irgendwer verletzt worden war.
    Einer der Gärtner kam angerannt, starrte mit offenem Mund auf die Zerstörung. Bei jedem Schritt knirschte es.
    »Los, helfen Sie«, forderte Lucien ihn auf. »Holen Sie die anderen, und dann räumt gemeinsam die Trümmer beiseite, damit wir sehen können, ob jemand darunterliegt.«
    Ohne seine Hände zu schützen, begann er in dem Durcheinander herumzuwühlen. Drehte umgestürzte Regale und demolierte Tische um, schob die Pflanzenberge beiseite. Er suchte fieberhaft, während Panik in ihm aufstieg.
    Plötzlich hörte er leises Husten. Er verharrte, versuchte sich zu orientieren, doch alles blieb still.
    »Vater?« Luciens Stimme klang heiser. »Sprich mit uns, damit wir dich finden.«
    »Lord Stockton, ich glaube, es kam aus dieser Richtung«, sagte der Gärtner, bevor er sich selbst auf die Suche machte. »Euer Gnaden? Ich bin’s, William. Wo seid Ihr?«
    Schwach, aber gut verständlich kam die Antwort. »Orchideen.«
    Gott sei Dank.
    Zum Glück kannte William sich aus und wusste, wo diese Pflanzen gestanden hatten. Ohne ihn wäre Lucien verloren gewesen, denn hier glich nichts mehr einer Orchidee. Der Gärtner führte sie durch die Glasreste und Trümmerteile, und schon wenige Minuten später zogen sie den Duke unter einer umgekippten Bank hervor. Sein Gesicht war dreckverschmiert und wies einige blutige Kratzer auf. Als sie ihm auf die Füße halfen, merkte Lucien, wie gebrechlich er geworden war.
    »Wie schlimm bist du verletzt?«
    »Ich glaube, außer einem gehörigen Schrecken habe ich nichts abbekommen.« Sein Vater wollte die Kleidung abklopfen, verteilte dabei den Schmutz nur. »Ich sterbe, doch nicht heute. Was ist überhaupt passiert?«
    »Ich weiß es nicht so genau.« Lucien schaute sich suchend um und fürchtete sich vor der Frage, die er stellen musste. »Wo ist Vivian?«
    Sein Vater hustete. »Sie ist unterwegs mit ihrem Vater.«
    Es hörte sich an wie ein Donnern, und als das zweite kam, erkannte Vivian, dass es sich nicht um ein Gewitter handelte. Was auch ungewöhnlich wäre bei dem wolkenlosen Himmel.
    »Was ist das?«
    In ihrem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit. Sie hielt Wildblumen in den Händen, die draußen eingepflanzt werden sollten. Jetzt ließ sie sie achtlos fallen. Die Pferde, die sie an einem Baum angebunden hatten, tänzelten unruhig auf der Stelle.
    »Vater.«
    »Ich habe es gehört«, sagte Sir Edwin. Sein Gesicht wirkte angespannt. »Es muss in Richtung des Herrenhauses gewesen sein. Lass die Pflanzen liegen. Wir können später zurückkommen und sie holen, aber jetzt müssen wir erst mal nach dem Rechten schauen.«
    Er musste schon sehr beunruhigt sein, wusste Vivian, wenn er die wertvollen Setzlinge zurückließ, und ihr erging es kaum anders.
    Ohne Hilfe zog sie sich auf den Rücken ihres Pferdes, sobald ihr Vater es herangeführt hatte, gab ihm die Sporen und preschte voraus
    Bereits nach kurzer Zeit rochen sie den Rauch und das Schießpulver, doch nichts bereitete sie auf das vor, was sie bald zu sehen bekamen. Vom Gewächshaus standen mehr oder weniger bloß noch die Rahmen, dazwischen türmten sich Berge von Regalen, Pflanzkästen, Blumenkübeln und natürlich Glas. Das Schlimmste waren die Pflanzen, die zerfetzt und in kleinste Teile zerrissen überall herumlagen.
    Sie hätte am liebsten geweint.
    »Wo ist Lucien?«, war ihre erste Frage, als sie aus dem Sattel rutschte, ohne auf eine helfende Hand zu warten. Sie starrte den jungen Mann an, der zu spät herbeieilte. »Lord Stockton. Wo ist er?«
    »Er hat Seine Gnaden nach oben gebracht. Der Duke war im Gewächshaus, als das Unglück passierte, Miss Vivian.«
    O Gott. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Er war zu Hause geblieben, weil er sich nicht wohlfühlte, hatte sie und ihren Vater allein mit den Pflanzen losgeschickt. Und prompt flog das Gewächshaus in die Luft. Irgendwer hatte da die Hand im Spiel, dachte Vivian. Seit Luciens Entführung war sie erheblich weniger gutgläubig, und das hier sah nicht nach einer natürlichen Ursache aus.
    »Wie schlimm steht es?«
    »Seine Gnaden ist offenbar mit dem Schrecken davongekommen. Man sagte mir, er sei nicht verletzt. Und Lord Stockton hat sich inzwischen auf die Suche nach Euch gemacht.«
    Gott sei Dank. Zumindest war niemand zu Schaden gekommen, aber vermutlich hatte Lucien genau wie sie den
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