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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)
Autoren: Emma Wildes
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müssen, dass du heil zurück bist.«
    Nachdem er sich aus ihr zurückgezogen hatte, drehte er sich auf den Rücken. Deutlich war jetzt zu sehen, dass er Gewicht verloren hatte, denn die Rippen stachen spitz hervor. Ohne seine Nacktheit zu bedecken, lag er entspannt neben ihr, verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    »Weißt du, eigentlich hätte jemand anders verschwinden sollen, denn ich wurde nur aus Versehen entführt.«
    Sie schaute ihn überrascht an. Mit einer Entführung hatte sie gerechnet, nicht allerdings damit, dass es sich um einen Irrtum handelte.
    »Wieso das denn?«
    »Du wirst es kaum glauben. Das eigentliche Opfer war Damien Northfield. Du hast sicherlich durch deine Freundin einiges über seine bewegte Vergangenheit gehört. Offenbar sind wir uns so ähnlich, dass die Schergen, die die Entführung übernehmen sollten, uns verwechselten. Letztlich war das Ganze ein dummer Zufall.«
    »Wie bitte?Natürlich weiß ich, was er im Krieg gemacht hat. Deshalb bat ich ihn ja, Nachforschungen anzustellen.« Sie schaute Lucien prüfend an. »Ihr seht euch tatsächlich ziemlich ähnlich. Das ist mir neulich, als ich ihn traf, zum ersten Mal aufgefallen.«
    »Er ist offenbar inzwischen selbst draufgekommen, dass er entführt werden sollte. Ich bin überzeugt, dass er entsprechende Schritte unternehmen wird.«
    »Wie konntest du entkommen?«
    »Ich habe mich, als sich die Gelegenheit bot, mit einem Hechtsprung aus dem Fenster gestürzt, bin zum Strand gelaufen und dann einfach losgeschwommen. Irgendwann wurde ich sozusagen in einer Bucht angeschwemmt. Wie das genau war, darüber weiß ich nichts. Ich muss wohl vor Erschöpfung das Bewusstsein verloren haben. Ein Fischer fand mich und nahm mich mit in sein Haus, wo eine freundliche Señora mich pflegte.«
    Sein beiläufiger Plauderton strafte die Narbe in seinem Gesicht und ein paar Wunden an seinem Körper Lügen. Er hatte ungeheures Glück gehabt. Und sie ebenfalls.
    »Lucien.«
    »Es ist vorbei.« Er küsste jede einzelne ihrer Fingerspitzen. »Wie lieb von dir, dass du nicht fragst, wie gut sich meine Señora um mich gekümmert hat.«
    »Hätte ich das tun sollen?«, fragte sie ironisch.
    »Nun, die meisten Frauen würden zumindest leichte Eifersucht verspüren und fragen, wie sie aussah.«
    »Ich habe nie behauptet, wie die meisten Frauen zu sein.«
    »Nein«, stimmte er leise zu. »Du bist wie keine andere, und ich will nur dich. Es war bloß ein Scherz. Aber sie hat sich wirklich rührend um mich gekümmert, denn nachdem ihr Mann mich aus dem Wasser gezogen hatte, wurde ich auch noch krank. Irgendeine üble Infektionskrankheit.«
    »Dann bin ich beiden zu tiefem Dank verpflichtet.«
    »Ich auch. Vielleicht können wir ja nach der Geburt unseres Kindes eine kleine Reise auf diese hübsche, sonnige Insel unternehmen.«
    Sie war gleich Feuer und Flamme. »Ich wollte immer schon mal die mediterrane Pflanzenwelt erkunden.«
    »Also gut, fassen wir das ins Auge. Ich selbst würde wirklich gerne unter günstigeren Umständen noch einmal dorthin reisen. Menorca wird dir gefallen. Es gibt dort Zitronenbäume und eine üppige Blumenpracht.«
    »Zitronenbäume?« Ihre Neugier erwachte. »Was für Blumen hast du gesehen?«
    »Rosa.« Er schmunzelte und küsste sie. »An mehr kann ich mich nicht erinnern. Ja, es war so ein kräftiges Rosa. Vielleicht waren auch ein paar weiße Blüten darunter.«
    Sie schaute ihn tadelnd an. »Rosa? Davon gibt es Hunderte, wenn nicht Tausende. Wie sahen die Blätter aus?«
    »Ich habe sie mir nicht angeschaut.«
    »Du hast sie nicht …«
    Er brachte sie zum Schweigen, indem er sie erneut küsste. »Ich habe die ganze Zeit nur an dich gedacht«, flüsterte er. »An unsere Ausfahrten im Park. An verregnete Nachmittage in England, an denen wir einfach nur beisammensitzen und reden. An deinen Geschmack und deinen Duft und daran, wie du dich anfühlst, ganz nahe bei mir. Ich kann nicht genau sagen, wann es passiert ist, aber ich wollte dich schon sehr, sehr lange für mich. Als du mit Charles verlobt warst …«
    Er verstummte, und Vivian hielt die Luft an, während er um die richtigen Worte rang. Plötzlich sah er so rührend jung aus, der gewandte und in sich gefestigte Marquess …
    Behutsam hakte sie nach. »Was war, als ich mich mit Charles verlobte?«
    »Ich war neidisch. Auf ihn. Doch nicht erst seitdem.«
    Jetzt hatte sie mit eigenen Ohren gehört, was sie lange nicht glauben wollte. Sein Wunsch, sie zu heiraten, entsprang von
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