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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)
Autoren: Emma Wildes
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die Duchess kann die Ablenkung durch Euch im Moment wirklich nicht gebrauchen. Die Geburt eines Kindes ist zwar ein Wunder, aber alles andere als eine saubere Angelegenheit, und es kann sich ziemlich langwierig gestalten.«
    Hätte sie nicht gerade eine neuerliche Schmerzwelle erfasst, würde Vivian vielleicht sogar gelacht haben, weil die Frau Luciens blütenweiße Krawatte und die maßgeschneiderte Jacke misstrauisch beäugte.
    Doch er war der Duke und ließ sich nicht herumkommandieren. Mit sanfter Stimme, die seine angespannten Kiefermuskeln Lügen strafte, erklärte er: »Ich wünsche zu sehen, wie mein Kind geboren wird. Wenn meine Frau mich braucht, bin ich hier.«
    »Was wollt Ihr denn schon machen?«
    »Alles, was sie von mir verlangt.«
    Er blieb und hielt ihre Hand, kniete stundenlang neben dem Bett und sprach ihr Mut und Trost zu. Zum Glück dauerte die Geburt weniger lang, als es beim ersten Kind nach den Prognosen der Hebamme zu befürchten stand.
    Lucien war außer sich vor Freude. »Eine Tochter! Wir haben ein kleines Mädchen, und es ist mindestens so schön wie seine Mutter.«
    »Ich bezweifle, ob das im Moment stimmt.« Vivian lachte erschöpft. »Sie ist klebrig und blutig. Und das beschreibt mich ohne jeden Zweifel ebenfalls sehr genau.«
    »Ich wünsche mir so sehr, sie zuerst auf dem Arm zu halten. Darf ich?«
    »Natürlich«, sagte sie leise. Er hatte ihr die ganze Zeit immer wieder geschworen, er wünsche sich nicht zwingend einen Sohn, sondern wäre mit einer Tochter nicht weniger glücklich. Und er hatte die Wahrheit gesagt, wie seine verzückte Miene verriet, als ihm das Kind in den Arm gelegt wurde. Behutsam begann er es zu wiegen.
    Es war rührend, einen so großen Mann mit diesem kleinen Bündel Mensch zu sehen, dachte Vivian und legte sich beglückt zurück.
    Später, nachdem sie sich ausgeruht hatte, kam Charles vorbei, um seine Nichte zu begutachten. »Madame la Duchesse, das hast du sehr gut gemacht. Mein Bruder ist vollkommen hin und weg.«
    Vivian schaute lächelnd auf das schlafende Kind in ihren Armen. »Das hoffe ich.«
    »Hättest du gedacht, dass es irgendwann so kommen würde, Viv? Als wir Kinder waren und unsere Kindermädchen terrorisierten, als wir uns Abenteuer ausdachten von Piraten und Straßenräubern. Hättest du damals geglaubt, dass du eines Tages meinen älteren Bruder verzauberst, ihn heiratest und ihm ein Kind schenkst?«
    »Mein Leben ist inzwischen abenteuerlicher, als ich es je erwartet hätte«, gab sie zu. »Selbst mit einer blühenden Fantasie käme man nicht auf die Idee, dass ein Mauerblümchen von Englands begehrtestem Marquess verführt und ruiniert wird … den dann vor der Heirat versehentlich ein rachsüchtiger Kriegsgewinnler entführt, während sie selbst am Rande des gesellschaftlichen Ruins zurückbleibt. Dann die glückliche Wende und die gelungene Flucht …«
    »Und vergiss nicht den Teil der Geschichte, wo unsere wagemutige alte Jungfer besagten Schurken niederknüppelte, indem sie ihm einen Ast über den Schädel zog. Ich wäre so gerne dabei gewesen.« Charles grinste.
    »Nein, wärst du nicht.«
    Sie hatte nicht mal bemerkt, dass Lucien zurück ins Zimmer gekommen war. Trocken fügte er hinzu: »Das kommt für jeden Gentleman einer Entmannung gleich, wenn er mit ansehen muss, dass eine Frau die Situation rettet. Besonders natürlich für den niederträchtigen Artemis, der es allerdings nicht anders verdient hat. Da wir schon von ihm sprechen … Ich habe eine Überraschung für dich, mein Liebling.«
    Lucien trat ans Bett, nahm ihr Lady Anne Eugenia Caverleigh aus den Armen und legte eine Pergamentrolle auf die Bettdecke.
    »Oh«, hauchte sie hingerissen und machte große Augen. Charles erhob sich leise und verließ das Zimmer, doch das bemerkte sie gar nicht.
    »Ich habe dir nie etwas zur Hochzeit geschenkt«, sagte Lucien, »und dies schien mir der richtige Zeitpunkt, um das nachzuholen. Das neue Gewächshaus wird doppelt so groß wie das alte, und ich hoffe, es gefällt dir. Dein Vater versicherte mir, der Entwurf sei außergewöhnlich.«
    »O Lucien. Ich danke dir.«
    Sogleich begann sie zu planen, wie viele verschiedene Pflanzen sie dort ziehen konnte. Ihr verstorbener Schwiegervater hatte ihr vor seinem Tod all seine Aufzeichnungen übergeben, die sie noch auswerten musste …
    »Ich bin froh, dass du glücklich bist. Ich bin es nämlich auch. Unsagbar.«
    Vivian schaute ihren Mann an, der seine kleine Tochter hielt. »Es
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