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Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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es von einem Experten untersuchen zu lassen.“
    „Sie meinen es wurde noch gar nicht von einem Profi untersucht?“
    Romeo biss sich auf die Lippe und lächelte verlegen. „Nein. Wissen Sie, Experten arbeiten nicht umsonst und die Regierung muss sparen wo sie kann. Wenn es also nicht absolut nötig ist, versuchen wir andere…Wege zu finden. Sollten noch Zweifel Ihrerseits bestehen, haben Sie natürlich die Möglichkeit, einen Sachverständigen Ihrer Wahl hinzuzuziehen sobald das Gemälde Ihnen wieder übergeben wurde. Damit wir das jedoch tun können, müssen Sie es zunächst identifizieren.“
    „Natürlich.“ Anscheinend hatte Townsend es nach Romeos deutlicher Vorgabe endlich verstanden. Er stand auf und ging um den Tisch herum, dann näherte er sich langsam dem Bild. Er machte eine große Show, sah es sich aus verschiedenen Winkeln an und ging sogar so weit, es anzufassen. Romeo beobachtete ihn mit verengten Augen und warf Julian einen besorgten Blick zu. Seine Sorge war berechtigt. Das Gemälde über Nacht anzufertigen war sehr übereilt gewesen. Falls die Farbe noch zu feucht war und Spuren hinterließ, würde Townsend unmöglich behaupten können dass es das Echte war, egal wie sehr er das wollte.
    Der Moment ging vorüber, die Farbe hielt und Townsend atmete wieder aus. Er nickte und wandte sich Romeo zu.
    „Es ist meins.“ Immerhin sagte er es mit ziemlicher Überzeugung. Julian hätte ihm vielleicht geglaubt wenn er nicht genau gewusst hätte, dass es eine Lüge war. Townsend hatte gerade seinen Sargdeckel geschlossen. Jetzt lag es an Julian und Romeo die Nägel hineinzuschlagen.
    „Nochmal fürs Protokoll—das Gemälde , das Sie hier vor sich sehen ist dasselbe, das vor zwei Wochen aus Ihrem Haus gestohlen wurde?“ fragte Julian gelassen.
    Townsend lächelte ihn an. „Ja. Ich erkenne es. Wie Mr. uh, Moore schon sagte, bemerkt man gewisse Eigenheiten.“
    „Mm-hmm. Das tut man“, sagte Romeo. Er ging betont langsam auf Townsend zu, wobei er mehr denn je aussah wie eine Katze die sich ihrer Beute näherte. Er war offensichtlich ganz in seinem Element. „Dummerweise existierte das Gemälde, das Sie da vor sich sehen, vor zwei Wochen noch gar nicht. Es ist eine Kopie die letzte Nacht fertiggestellt wurde. Sie können keine Details darin wiedererkennen, weil Sie es noch nie gesehen haben, vor allem nicht in Ihrem eigenen Zuhause.“
    „Aber—“
    „Warum haben Sie die berührungsempfindlichen Sensoren abgeschaltet, Mr. Townsend?“ erkundigte Romeo sich in ruhigem Ton.
    Townsend wurde blass. „Wie… Ich habe nicht…“
    „Natürlich haben Sie das, und wir wüssten gerne, warum. Vor allem wüssten wir gerne, ob der Einbrecher Sie mit einem Trick dazu gebracht hat oder ob Sie sie einfach deaktiviert haben weil es Teil Ihres Plans war.“
    Außer sich, sprang Townsend auf. „Wie können Sie es wagen anzudeuten , dass ich dem Dieb geholfen habe zu—“
    „Ganz ruhig, Mr. Townsend“, warnte Julian. „Wir ziehe n jede Möglichkeit in Betracht. Denken Sie darüber nach, dann werden Sie es sicherlich einsehen. Es ist nun mal durchaus eine Möglichkeit und immerhin haben Sie gerade versucht, uns weiszumachen, dass ein Gemälde das Sie als Fälschung erkannt haben müssen, tatsächlich Ihnen gehört. Eins wundert mich allerdings doch sehr. Warum identifizieren Sie es willentlich falsch? Immerhin verderben Sie sich damit die Chance darauf, Ihr Bild wiederzubekommen—es sei denn, das Bild das aus Ihrem Haus gestohlen wurde war ebenso wenig ein echter Monet wie dieses hier.“
    „Was ist passiert?“ fragte Romeo in beinahe mitleidigem Ton. „Ich weiß , Sie wollen nicht zugeben, dass Sie selbst den Sensor deaktiviert haben, weil dann die Versicherungsgesellschaft argumentieren kann, dass das Gemälde zum Zeitpunkt des Diebstahls nicht entsprechend der Vertragsbedingungen gesichert war. Aber es ist vorbei und das wissen Sie, also können Sie uns ebenso gut jetzt die Wahrheit sagen anstatt noch mehr von unserer und Ihrer Zeit zu verschwenden.“
    „Nichts ist passiert“, beharrte Townsend. „Ich nahm an , dies sei mein Gemälde. Ich habe gar nichts mit diesen Sensoren gemacht. Der Dieb muss daran herumgefummelt haben. Ich sage Ihnen jetzt aber mal was passieren wird . Ich werde jetzt aufhören, mit Ihnen zu reden, und meinen Anwalt anrufen. Der wird dann diesen Fall auseinander nehmen und zwar zusammen mit allen anderen, die Sie beide je bearbeitet haben. Wollen Sie das wirklich?“
    Romeo
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