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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort
Autoren: Helen Dickson
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„Ich habe mich bemüht, unsere unerfreuliche Begegnung zu vergessen. Doch ich muss gestehen, es ist mir leider nicht gelungen.“
    „Nun, dann viel Erfolg für die Zukunft! Lassen Sie uns darauf anstoßen!“
    Um die Ironie seiner Worte zu unterstreichen, hob er sein Glas. Eve wollte es ihm gleichtun, als sie urplötzlich ein Anfall von Schwäche übermannte. Das Glas entglitt ihren Händen, und der Champagner ergoss sich über ihr Kleid. Unglücklicherweise zog Lord Stainton einen völlig falschen Schluss aus ihrem Missgeschick.
    „Hat man Sie denn nicht vor den Gefahren des Alkoholgenusses gewarnt, Mrs. Brody?“, fragte er verächtlich. Seine Bemerkung traf Eve wie ein Schlag ins Gesicht.
    „Das ist nicht nötig, Lord Stainton“, erwiderte sie wütend. Am liebsten hätte sie ihm sein Glas aus der Hand gerissen und ihm den Inhalt ins Gesicht geschüttet.
    „Oh! Ich hatte den Eindruck, dass Sie womöglich etwas zu viel Champagner genossen haben.“
    Während sie noch um Selbstbeherrschung rang, bemerkte Eve erleichtert, dass ein Lakai nahte und ihr fürsorglich eine Serviette reichte. Mit zitternden Fingern betupfte sie die nassen Flecken auf ihrem Kleid.
    „Vielen Dank.“ Sie zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und reichte dem Bediensteten die Serviette zurück. Dann blickte sie sich verstohlen um. War jemand Zeuge des peinlichen Zwischenfalls geworden? Nein, befand sie aufatmend. Dem scheint glücklicherweise nicht so zu sein .
    „Vielleicht möchten Sie noch ein Glas Champagner?“, fragte Lord Stainton spöttisch.
    „Nein, danke“, erwiderte Eve knapp.
    „Es ist immer gut, zu wissen, wann man genug hat.“
    „Lord Stainton, Sie sind absolut unmöglich. Verschwinden Sie! Ihre Gegenwart ist mir unerträglich.“
    Statt verärgert zu sein, umspielte ein amüsiertes Lächeln seine Lippen. „Was hatten Sie denn erwartet, Mrs. Brody? Einen Kavalier der alten Schule? Einen Charmeur? Ich muss Sie enttäuschen, aber da sind Sie bei mir an der falschen Adresse.“
    Bevor Eve auch nur ein Wort der Erwiderung hervorbringen konnte, fügte er hinzu: „Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend.“ Damit drehte er sich um und ließ sie stehen.

2. KAPITEL
        
    Während der Abend voranschritt, überkam Eve bleierne Müdigkeit. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten. Am liebsten hätte sie sich hingelegt und geschlafen. Es muss dieses Kopfschmerzmittel sein! vermutete sie. Vielleicht hilft es ja, wenn ich ein wenig frische Luft schnappe. Wo steckt nur Beth? Ihr Blick schweifte durch den Raum, aber sie konnte ihre Freundin nirgends entdecken.
    Eve ging durch den Salon hinaus auf die Terrasse. Dort legte sie die Hände auf die niedrige steinerne Brüstung und versuchte, tief und ruhig zu atmen. Es entging ihr völlig, dass sie nicht alleine war – und als sie schließlich die beiden ins Gespräch vertieften Gentlemen bemerkte, war es zu spät, um sich noch unauffällig zurückzuziehen. Es waren Lord Stainton und sein Freund Henry Channing.
    „Ist Ihnen nicht wohl?“, fragte Letzterer besorgt, als ihm auffiel, dass Eve Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten.
    Obgleich ihr entsetzlich elend war und sie das Gefühl hatte, der Boden unter ihren Füßen schwanke, bemerkte sie den verächtlichen Blick, mit dem Lord Stainton sie bedachte.
    „Ich glaube, die Dame ist völlig betrunken, Henry.“ Und zu Eve gewandt, meinte er: „Sie werden morgen einen gehörigen Kater haben, Mrs. Brody.“
    „Wenn ich getrunken hätte, was allerdings nicht der Fall ist. Und selbst wenn , ginge Sie das nicht das Geringste an. Was fällt Ihnen ein, so mit mir zu reden?“, wehrte sie sich.
    „Ich könnte noch ganz andere Dinge zu Ihnen sagen, Mrs. Brody, aber das wäre pure Zeitverschwendung.“ Lord Stainton packte sie unsanft am Arm, als er sah, dass sie abermals schwankte. „Ich hole wohl besser Ihre Freunde, damit man Sie heimbringt, bevor es zu einem Eklat kommt.“
    Sprachlos starrte Eve ihn an. Sie wollte etwas sagen, brachte aber nur ein schwaches „Sie missverstehen …“ hervor.
    „Ich verstehe nur allzu gut.“ Er blickte demonstrativ auf den nassen Fleck auf ihrem Kleid.
    „Sie impertinenter …“ Ihre Beine versagten, als sie versuchte, sich von ihm loszumachen. Um sie her begann sich alles zu drehen. Sie schloss die Augen.
    „Ich glaube, sie wird ohnmächtig“, bemerkte Henry.
    „Nein … nein … es geht schon …“, stieß Eve hervor. Erneut machte sie Anstalten, sich loszumachen, und sank
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