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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel
Autoren: Hans Dominik
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sich schon melden. Das ist recht gut so. Wir müssen den Kopf jetzt für andere wichtige Dinge frei haben. Wir war’s mit dem Rückflug?«
    Hein räusperte sich. »Der Rückflug war auch ganz schön, Vater, aber um ein Haar wären wir dabei mit ›St 8‹ zum Teufel gegangen!«
    »Was? Wie war das möglich? War etwas im Schiff in Unordnung?«
    »Nein, die Geschichte kam von außen her. Ein mächtiger Bolide, der rund 200 Kilometer von uns entfernt auf die Erde stürzte …«
    Hein Eggerth berichtete nun ausführlich das Abenteuer, das sie auf dem Rückflug, kurz nach ihrem Start, gehabt hatten. Als er geendet hatte, saß der Professor eine ganze Weile schweigend und sinnend da.
    Nach einiger Zeit begann Hein weiterzusprechen. »Ich habe die Absicht, bei dem nächsten Flug in die Antarktis die Stelle zu besuchen, um genauer zu sehen, was da eigentlich vom Himmel gefallen ist. Es interessiert mich doch …«
    »Tue das, Hein«, unterbrach ihn Professor Eggerth, »aber sprich bitte zu niemandem über diese Angelegenheit. Verpflichte auch Berkoff und Hansen zum Schweigen.«
    Hein sah ihn erstaunt an. »Warum so geheimnisvoll, Vater? Ich verstehe nicht recht, warum wir …«
    »Weil die Sache wichtiger und wertvoller sein kann, als ihr ahnt. Du schätzt den Durchmesser des Meteors auf rund einen Kilometer?«
    »Auf wenigstens soviel, soweit eine genaue Schätzung aus zweihundert Kilometer Entfernung überhaupt möglich ist. Ich kann nur immer wieder sagen, es war ein Mordsbrocken, der da ‘runterkam. Aber warum interessiert dich die Größe so sehr?«
    Professor Eggerth strich sich über die Stirn. »Es ist schon öfter vorgekommen, Hein, daß solche Mordsbrocken, wie du dich auszudrücken beliebst, aus dem Weltraum auf die Erde stürzten. Das letztenmal geschah es in dem Jahr vor dem Ersten Weltkrieg. Da ist ein Meteor von ähnlicher Größe in die ostsibirische Tundra eingeschlagen. An der Einschlagstelle hat sich auch ein kraterartiges Ringgebirge gebildet. Man ist jetzt dabei, den Meteoriten, der aus reinem Nickeleisen besteht, bergmännisch auszubeuten.«
    Hein schaute interessiert auf. »Ich beginne zu begreifen, Vater. Du meinst, wir könnten etwas ähnliches mit dem Meteoriten in der Antarktis unternehmen.«
    Professor Eggerth schüttelte den Kopf. »Nicht ganz so, wie du denkst, Hein. Ein Eisenbergwerk am Südpol, das würde wahrscheinlich unrentabel sein. Aber es könnte sich auch um Wertvolleres handeln.
    In Arizona in den Vereinigten Staaten ist ein Bolide von ungefähr derselben Größe niedergegangen und hat ein Loch von 500 Meter Tiefe in die Erdkruste geschlagen. Das soll, wie die Geophysiker behaupten, schon vor 50 000 Jahren geschehen sein, doch das ist unwesentlich. Hauptsache ist, daß dieser Meteorit noch vorhanden ist und daß er nicht aus einfachem Nickeleisen, sondern aus einem platinhaltigen Eisen besteht. Obwohl man mehr als 300 Meter in die Tiefe gehen muß, um an den Boliden heranzukommen, ist man doch kräftig dabei, das kostbare Mineral abzubauen, und tut es mit gutem wirtschaftlichem Erfolg.«
    Hein sprang auf. »Alle Wetter, Vater! Das wäre eine Sache. Platin ist meines Wissens ebenso wertvoll wie Gold. Da könnte man schnell Millionen verdienen.«
    Eggerth schüttelte den Kopf. »So einfach ist die Sache nicht, mein Junge. Das ist auch gar nicht der Zweck der übung, daß der eine oder andere von uns da Reichtümer sammelt. Aber für Europa, für die Weltwirtschaft könnte die Angelegenheit von größter Bedeutung werden, wenn … ja, das müßt ihr eben bei eurem nächsten Flug feststellen, was da eigentlich vom Himmel gefallen ist. Erst wenn wir Teile des Meteoriten genau analysiert haben, läßt sich sagen, ob die Geschichte sich lohnt. Und dann, ich binde es dir nochmals auf die Seele … tiefstes Stillschweigen über alles, was ihr da etwa seht oder findet.«
    Er warf einen Blick auf die Uhr. »Jetzt mußt du mich entschuldigen. In zehn Minuten beginnt die Besprechung mit den Japanern. Baron Okuru ist selber aus Tokio gekommen, um die Verhandlungen schneller vorwärtszubringen.«
    Hein überlegte einen Augenblick. »Okuru … Baron Okuru? Mir ist es, als ob ich den Namen schon einmal gehört habe.«
    »Höchstwahrscheinlich, Hein. Der Mann ist Abteilungschef in der amerikanisch-japanischen Fernost-LuftfahrtGesellschaft. Et handelt sich um eine Linie Tokio–Frisko, die flugplanmäßigen Anschluß an unsere Linie Frisko–New York bekommen soll. Um eine Nordsüd-Linie von Korea
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