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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss
Autoren: Margaret Moore
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damit sie sich um sie kümmern konnte.
    Er ließ sie sanft auf das Bett herunter. „Sobald ich mich vergewissert habe, dass Sturmpole hinter Schloss und Riegel sitzt, komme ich zurück.“ Sein Ton ließ keinen Widerspruch zu, und der Blick, den er Dena zuwarf, erstickte jeden Einwand, den die Dienerin hätte vorbringen können, im Keim.
    „Kommen Sie, Mylady, ich helfe Ihnen beim Auskleiden“, sagte Dena, als Justinian das Zimmer verlassen hatte. „Ich lasse Ihnen ein Bad bereiten, danach fühlen Sie sich gleich viel besser.“
    Nell hatte nicht die Kraft zu widersprechen. Schweigend ließ sie sich aus den schmutzigen Kleidungsstücken helfen und zog den Morgenrock über, bis das Bad vor dem Kamin fertig war. Eine Dienerin brachte einen Stapel Handtücher, der gereicht hätte, um den gesamten Haushalt abzutrocknen, und Mrs Fallingbrook zwei zusätzliche Kannen Wasser für die Haarwäsche.
    Nell bat, nur Dena solle im Zimmer bleiben, um ihr behilflich zu sein.
    „Danke, Dena“, sagte sie müde. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nie so erschöpft gefühlt.
    Sie legte den Morgenmantel ab und stieg vorsichtig in den Zuber. Ihre Knie waren aufgeschrammt, und sie roch fürchterlich, nach Alkohol, Blut und Schweiß. Seufzend legte sie die Arme auf die Knie und bettete ihren Kopf darauf.
    Wie knapp sie der Gefahr entronnen war! Sie mochte sich nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn Justinian nicht gekommen wäre und ihre Kraft sie verlassen hätte.
    „Sie können gehen, Dena.“
    Nell schreckte auf, als sie Justinians Stimme vernahm. Er stand an der Tür und sah umwerfend aus. Auch er schien gebadet zu haben, denn sein Haar war noch feucht an den Schläfen. Sie war glücklich, ihn zu sehen, allerdings auch ein wenig verlegen, denn sie konnte unschwer erraten, was Dena davon hielt, dass er ausgerechnet jetzt in ihrem Zimmer auftauchte.
    Gleichwohl bat sie weder ihn zu gehen noch Dena zu bleiben. Stattdessen beobachtete sie, wie er die Zofe hinauswinkte, die Tür hinter ihr schloss und auf den Badezuber zukam.
    „Fühlst du dich besser?“
    „Nun, da mein Held bei mir ist, ja.“
    Er blieb stehen. „Ich werde noch eingebildet, wenn du solche Bezeichnungen für mich benutzt.“
    „Ausgeschlossen.“ Sie schüttelte den Kopf.
    Er trat einen Schritt näher.
    „Überleg es dir“, warnte sie ihn, obwohl ihr Puls sich beschleunigte und das vertraute Verlangen sie erfasste. „Ich rieche fürchterlich.“
    „Ich bin den Geruch dieser Sorte Alkohol gewöhnt. Für mich ist er eher wie Parfüm.“
    Sämtliche Schmerzen, die der Überfall verursacht hatte, ließen nach und machten einer heftigen Sehnsucht Platz. In dem Bewusstsein, dass er sie mit derselben Intensität betrachtete, mit der er auch seine Spinnen untersuchte, griff sie bedächtig nach dem nach Lavendel duftenden Seifenstück, das Dena auf einem Schemel neben dem Zuber abgelegt hatte. Das warme Wasser schwappte über ihre Brüste und tropfte an ihrem ausgestreckten Arm hinunter. „Ich muss meine Haare waschen. Würdest du mir helfen?“
    Augenblicklich stand Justinian neben dem Zuber, streifte seinen Rock ab und rollte sich die Hemdsärmel hoch. Er ließ einen besorgten Blick über sie gleiten. „Ich hoffe, die Abschürfungen an deinen Knien schmerzen nicht zu sehr.“
    „Es geht.“ Bei dem Gedanken, dass er ihr hätte Gesellschaft leisten können, wenn der Zuber größer gewesen wäre, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.
    Justinian hielt inne. „Was geht dir durch den Kopf, dass du so teuflisch durchtrieben aussiehst?“
    „Das sage ich nicht, Mylord, nur so viel, dass es mit einem Zuber zu tun hat. Einem größeren als diesem hier.“
    Seine Augen weiteten sich, und er sah hinreißend verlegen aus. „Ich verstehe.“
    Er kniete sich neben den Zuber und begann die Nadeln aus ihrem Haar zu ziehen. „Leider müssen wir uns mit dem vorhandenen begnügen.“
    Sorgfältig entfernte er die letzten Nadeln, und das Haar fiel ihr den Rücken hinunter. „Beug dich vor, Nell“, bat er sie und griff nach einer der Kannen, die Mrs Fallingbrook auf dem Boden abgestellt hatte.
    Sie tat wie ihr geheißen und gab einen kleinen Schrei von sich, als das kühle Wasser sich über ihren Kopf ergoss.
    „Verzeih.“ Justinian seifte ihr Haar ein und massierte ihr mit seinen schlanken Fingern geschickt die Kopfhaut. „Das Wasser in der anderen Kanne ist wahrscheinlich genauso kalt.“
    „Macht nichts, solange nur mein Haar sauber wird.“ Mit
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