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Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft
Autoren: Celeste Bradley
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sehr, dich rechtzeitig zu finden.«
    Sie schluckte. »Rechtzeitig wofür?«
    Er hob den kostbaren Diamant-und-Mondstein-Ring von seinem Polster und streifte ihn an ihren Finger. »Rechtzeitig, um den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen.«
    Er erhob sich und zog sie wieder in seine Arme. »Ich liebe dich, Miss Prudence Filby. Und werde dich lieben, bis deine Haare weiß und deine Sommersprossen verblichen sind.«
    Sie lachte. »Da haben Sie sich ja ganz schön was vorgenommen, Chef.« Sie umarmte ihn, ging jedoch auf Abstand, als ein scharfer Duft ihr in die Nase stieg. »Was ist das?« Sie griff in seine Brusttasche und zog einen verknickten grünen Stängel heraus. »Warum in aller Welt trägst du denn das mit dir herum?«
    Er lächelte ein wenig verlegen. »Es hat mich an etwas erinnert, das ist alles.«
    Sie schaute den Zweig stirnrunzelnd an, bis er ihn aus ihren Fingern nahm, ihn über die Schulter warf und sich wieder ganz auf sie konzentrierte. »Wo waren wir?«, murmelte er in ihren Nacken.
    Sie nahm seine Hände und legte sie fest auf ihren Po. »Ungefähr hier.«

Epilog
    C olin saß an einem Tisch in einem der unbenutzten Kartenzimmer im Brown’s. Er streckte die rechte Hand aus und löste die verkrampften Finger, die zu einer Faust zusammengeballt gewesen waren.
    Es klopfte an der Tür. »Später«, antwortete er leicht ungehalten. »Ich habe noch zu tun.«
    Die Tür öffnete sich trotzdem, und Pru tanzte in den Raum. Sie trug eines der neuen Kleider, die er für sie bei Lementeur bestellt hatte. Es war von einem tiefen, schimmernden Smaragdgrün und ließ sie vom Scheitel bis zur Sohle aussehen wie die Dame, die sie in Wirklichkeit war.
    »Was sagst du dazu?«, fragte sie und drehte sich im Kreis. »Ich möchte mir nicht anmaßen, Lementeur zu kritisieren, aber ich frage mich trotzdem, ob es nicht obenherum ein bisschen zu eng ist.«
    Colin ignorierte ihre Frage. Schließlich hatte er dem Modeschöpfer ein beachtliches Trinkgeld genau dafür bezahlt. »Meine Dame, ich finde, Sie sehen umwerfend aus.«
    Sie grinste. »Darauf kannst du deinen Hintern verwetten!« Sie drehte sich noch einmal und landete schließlich auf seinem Schoß. »Lementeur hat sie persönlich vorbeigebracht und blieb zum Tee. Wir haben uns wunderbar unterhalten. Du hast mir nie erzählt, dass Lady Madeleine damals entführt und hier im Club gefangen gehalten wurde.«
    Colin klopfte auf das Manuskript, das auf dem Tisch vor ihm lag und von Tag zu Tag dicker wurde. »Die ganze Geschichte steht hier drin… Na ja, eine abgeänderte Version davon.«
    Sie strahlte. »Wie herrlich. Ich liebe gute Entführungsgeschichten!« Sie beäugte den Papierstoß. Dir ist schon klar, dass Melody, falls, ich meine wenn deine brillanten Geschichten veröffentlicht werden, sie mit absoluter Wahrscheinlichkeit eines Tages liest.«
    Colin lächelte. »Oh, ich bezweifle, dass sie sich an die wahren Begebenheiten erinnern wird. Sie ist noch so ein kleines Ding. Für sie ist das bloß eine weitere Gutenachtgeschichte.«
    »Da wir gerade von ihr sprechen: Button hat ihr ebenfalls eine neue Garderobe mitgebracht.«
    Colin nickte. »Das ist nett. Ich wette, sie sieht fast so hübsch damit aus wie du.«
    »Tja.« Pru neigte den Kopf zur Seite. »Ich weiß nicht…«
    Die Tür wurde aufgestoßen, und eine kleine Piratin rannte quer durch den Raum. Sie trug lila gestreifte Hosen, Stiefel, die ihr bis über die Knie reichten, und schwang ein verstörend echt wirkendes Schwert. Ein schmuddeliger geknoteter Lumpen mit einer winzigen Augenklappe baumelte von ihrem Piratengürtel. »Ergib dich, du Schwein! Black Jack wird dich aufspießen!«
    »Oje«, sagte Colin milde.
    Ein großes blaues Auge starrte ihn glücklich an, während das andere hinter einer schwarzen Seidenklappe verborgen war. Das kleine Schwert aus vergoldetem Holz richtete sich voller Piratenzorn auf ihn. »Lasst ihn über die Planken gehen!«
    Colin salutierte. »Jawohl, Käpt’n Melody! Sobald ich meinen Tee hatte.«
    Das Schwert wurde ein wenig gesenkt. »Tee? Mit Zitronenkuchen? Piraten lieben Zitronenkuchen.«
    »Aha, dann steht uns wohl eine kurze Waffenruhe bevor«, sagte Pru trocken, »denn der Koch hat heute Morgen tatsächlich Zitronenkuchen gebacken.«
    Colin strahlte. »Wirklich? Schriftsteller lieben nämlich Zitronenkuchen ebenfalls.«
    Pru lachte. »Käpt’n Melody, bitte sag Evan, es ist Zeit für den Tee. Ich bin mir sicher, er hat Hunger.«
    »Er hat immer Hunger.« Der kleine
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