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Ein Schlüssel für den Mörder

Ein Schlüssel für den Mörder

Titel: Ein Schlüssel für den Mörder
Autoren: Carter Brown
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erzählt,
weshalb Sie kommen, aber ich hatte natürlich schon vorher von Ihnen gehört,
Sir. In meiner vorigen Stellung habe ich drei Jahre lang bei einem Gentleman
aus der Filmindustrie an der Küste zugebracht .«
    »Kennen
Sie jemanden, der den Wunsch haben könnte, Ihren Boß umzubringen ?«
    »Ich
glaube nicht«, sagte er nachdenklich. »Mr. Meyer und seine Geschäftsfreunde
vermitteln mir immer ein gewisses Gefühl des Unbehagens, wenn sie hierher zu
Besuch kommen, aber ich denke mir, sie haben auf jedermann dieselbe Wirkung .«
    »Wie
steht es mit Ihnen ?« schlug ich vor. »Haben Sie
vielleicht irgendwelche guten Gründe, Stanton umzubringen? «
    Er
schüttelte bedächtig den Kopf. »Nein, er ist ein großzügiger Arbeitgeber. Ein
widerwärtiger Charakter, natürlich — aber schließlich, wer ist das heutzutage
nicht ?«
    Ich
schüttelte bewundernd den Kopf. »Sie haben als Butler Ihren Beruf verfehlt,
Albert, Sie gehörten in den auswärtigen Dienst .«
    »Vielen
Dank, Sir.«
    »Kam
Shirley Sebastian hierher, solange sie im Club arbeitete ?« fragte ich plötzlich.
    Ein
Ausdruck der Verständnislosigkeit glitt wie ein gut funktionierender eiserner
Vorhang über sein Gesicht. »Shirley Sebastian, Sir? Ich erinnere mich an
niemanden dieses Namens .« Etwas, das wohl als Lächeln
gedacht war, bewegte kaum merklich seine Lippen. »Aber schließlich hat es so
viele weibliche Gäste im Haus gegeben, seit ich bei Mr. Stanton angestellt bin.
Nicht, daß ich die Houris , die hier zu Besuch waren,
gezählt hätte, aber meiner Ansicht nach ist Mr. Stanton — statistisch gesehen —
ein moderner Salomon .«
    »Auf
Schlittschuhen«, brummte ich.
    Es
gab ein leises surrendes Geräusch, und der goldene Käfig entschwand unseren
Blicken. Jeden Augenblick konnte Venus aus den Wogen oder, wie es den Tatsachen
mehr entsprach, Nina aus dem Swimming-pool im Kellergeschoß auftauchen. Da ich
nicht vorhatte, auf einen Racheakt zu warten, trank ich schnell mein Glas aus
und stellte es auf Alberts Tablett.
    »Wo
kann ich schlafen ?« fragte ich schnell.
    »Ich
würde das Arbeitszimmer vorschlagen, Sir .« Seine
Stimme klang sanft. »Wenden Sie sich oben an der Treppe nach links statt nach
rechts. Dort ist es die Tür am anderen Ende des Flurs, auf die Sie geradewegs
zugehen. Ein kleiner Raum, aber sehr bequem, und er enthält keinerlei Spiegel,
Sir .«
    »Vielleicht
besorgen Sie dem Mädchen besser ein Badetuch«, sagte ich, während ich schnell
in Richtung der Diele davonging. »Es muß ihr jetzt ziemlich kalt sein .«
    »Machen
Sie sich keine Sorgen, Sir«, sagte er in beruhigendem Ton. »Ich kümmere mich um alles . «

DRITTES KAPITEL
     
    A ls ich gegen neun Uhr am nächsten Morgen ins
Eßzimmer trat, saß Carter Stanton am Ende des riesigen Eßtischs und nahm ein einsames Frühstück zu sich. Er blickte auf und nickte leutselig.
»Morgen, Holman. Kommen Sie und setzen Sie sich zu mir. Ich sehe, die kleine
Lady ist noch nicht aufgestanden. Vielleicht ist sie noch total erledigt, was?
Ich habe schon immer gesagt, das kalifornische Klima bekommt der männlichen
Konstitution sehr gut .«
    Ich
nahm mir einen Stuhl und setzte mich an den Tisch. Fast im selben Augenblick
erschien ein schmuckes, dunkelhaariges Wesen in der Tracht eines
Zimmermädchens.
    »Guten
Morgen, Mr. Holman!« Ihre Stimme klang für diese Zeit des Tages einfach zu
entschlossen freundlich. »Ich bin Judy, Ihr ganz persönliches Mädchen .«
    Stanton
sah den verdutzten Ausdruck auf meinem Gesicht und schüttelte sich vor Lachen.
»Es stimmt, was sie sagt«, bemerkte er und prustete, »aber ich kam auf die
Idee, es Ihnen auf diese Weise verkünden zu lassen, nur um zu sehen, wie Sie
reagieren und, Mann — Ihr Gesicht wird zu meinen goldenen Erinnerungen gehören,
soviel ist sicher!«
    »Späße
vor dem Frühstück ?« brummte ich. »Ich könnte Sie glatt
ermorden .«
    »Was
wünschen Sie zum Frühstück, Mr. Holman ?« fragte das
Mädchen mit mitfühlender Stimme.
    »Kaffee,
Toast und Marmelade«, sagte ich.
    »Ist
das etwa alles ?« Ihre Stimme klang ehrlich schockiert.
    »Wenn
Sie gern einen Bauchtanz vorführen, während ich esse, habe ich nichts dagegen«,
knurrte ich. »Aber ich glaube, es ist nur fair, wenn ich Sie vorher warne — vor
Mittag habe ich niemals erotische Gefühle .«
    Sie
schwenkte die Hüften unter dem engen schwarzen Satinkleid, als sie sich
umdrehte und verwirrt zurückzog. Ich zündete langsam eine Zigarette an, wobei
ich trotz
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