Ein Millionär, der an die Liebe glaubt
nutzen?“
Blitzschnell schnappte sie sich den Babysitz mit dem kleinen Stefano. „Jetzt zieh ihn da nicht auch noch mit rein. Er ist dein Sohn, er ist völlig unschuldig.“
„Im Gegensatz zu seiner Mutter, stimmt’s?“ Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Du hättest mich jederzeit kontaktieren können, als du herausgefunden hattest, dass du schwanger warst. Aber das hast du nicht getan. Ich habe erst davon erfahren, als du kurz vor der Geburt standest. Zu diesem Zeitpunkt kam es dir sehr gelegen, oder?“
„Das ist doch alles Unsinn.“
„Als ich dich endlich aufgespürt hatte, war keine Zeit zum Nachdenken mehr“, fuhr er verbittert fort. „Alles musste ganz schnell gehen. Du wusstest ganz genau, dass ich dich zu einer Blitzhochzeit drängen würde, damit unser Sohn den Namen Dante trägt. So ist es dann ja auch gekommen. Unsere Heirat war dein Sicherheitsnetz. Denn dir war klar: Wenn wir Dantes den Betrug aufdecken, wären du und ich längst Mann und Frau.“
„Was sollte das für einen Unterschied machen?“, fragte sie angespannt.
„Du weißt doch ganz genau, dass meine Familie niemals meine Frau wegen Betrugs anzeigen würde. Und schon gar nicht, wenn sie die Mutter meines Kindes ist.“
Jetzt reichte es Shayla. Wütend trat sie auf ihn zu. „Hör gut zu, denn ich sage es nur ein einziges Mal. Ich wusste nichts über die Minen. Die haben mich niemals interessiert und werden es auch nie. Ich betrüge niemanden, das solltest du eigentlich wissen. So gut müsstest du mich inzwischen kennen. Wenn du ein Problem hast, gibt jemand anderem die Schuld, aber nicht mir.“
„Schön, angenommen, deine Großmutter steckt alleine dahinter. Warum hast du dann nicht wenigstens was geahnt?“
„Und du?“, konterte sie knallhart. „Du hast doch Erfahrung darin, dich betrügen zu lassen. Hast du daraus nichts gelernt?“
„Ach, ich hätte es merken müssen?“
„Allerdings. Ihr Dantes seid doch alle so superschlau. Wenigstens einer von euch hätte damit rechnen müssen, dass meine Großmutter etwas vorhat – und alles doppelt und dreifach überprüfen müssen. Das war bestimmt nicht mein Job.“ Sie stieß ihm den Zeigefinger auf die Brust. „Es war deiner.“
„He, langsam. Immerhin ist es deine Großmutter.“ Wie hatte sie das nur hinbekommen? Plötzlich befand er sich in der Defensive.
„Sicher, aber ich mache keine Geschäfte mit ihr.“ Sie wies zur Tür. „Thema beendet. Du kannst gehen.“
„Wie bitte?“
„Du hast mich schon verstanden. Du hast mir die Suite angeboten, und ich nehme dein freundliches Angebot dankend an. Und jetzt geh.“
„Ich bin aber noch nicht fertig.“
„Ich schon.“ Mit schnellen Schritten ging sie zur Tür und öffnete sie. „Meinetwegen kannst du mich anrufen, wenn du dich beruhigt und über alles nachgedacht hast. Bis dahin habe ich dir nichts zu sagen. Und deine grundlosen Anschuldigungen höre ich mir nicht länger an.“
Während sie außer sich vor Wut und Trauer mit den Tränen kämpfte, dachte er nach. Vielleicht wäre es wirklich besser zu gehen. Bis morgen hätte er vielleicht mehr Informationen gegen sie.
„Also schön, ich gehe. Aber wenn ich wiederkomme, erwarte ich Antworten von dir.“
Er verließ die Suite und schloss die Tür mit einem lauten Knall. Auf dem Flur begann er nachzudenken. Warum war das alles nur so schiefgelaufen?
Am liebsten hätte er gegen die Tür gehämmert und von ihr verlangt, ihn wieder hereinzulassen. Schließlich gehörte die Suite seiner Familie. Außerdem war sie seine Frau, und es war sein Kind. Aber sicher war es klüger, sich von Sev erst einmal die ganze Geschichte erzählen zu lassen.
Leise vor sich hin fluchend verließ er das Gebäude. Wir müssen uns beide erst mal beruhigen, sagte er sich. Und wenn ich die Faktenlage kenne, komme ich zurück.
Doch als er am späten Nachmittag zurückkehrte, war Shayla verschwunden.
Und mit ihr sein Sohn.
Mit einem Gesichtsausdruck äußerster Befriedigung begrüßte Leticia Charleston ihre Enkelin. „Höchste Zeit, dass du nach Hause zurückkommst, da wo du hingehörst. Jetzt mach mir eine Freude und erzähl, dass du diesen widerlichen Dante verlassen hast.“
Seufzend stellte Shayla die Babytrage mit dem kleinen Stefano ab und setzte sich. Zum Glück schlief der Junge tief und fest.
„Ich habe einiges mit dir zu bereden, Grandma.“
„Dein Tonfall gefällt mir nicht.“
„Was wir zu besprechen haben wird dir auch nicht
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