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Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)

Titel: Ein Mann, eine Frau, ein Missverständnis: Was Sie schon immer über Sex wissen wollten (German Edition)
Autoren: Suse Friedrich , Adrian Graff
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nicht ein Jahr (oder mehr als ein Jahr lang!) dem Alkohol entsagen. Ich liebe Negroni! Ich trinke jeden Abend Weißwein. Ich habe eine Schwäche für Martini ... Also, das schaffe ich nicht. Aber weitertrinken während der Schwangerschaft könnte ich auch nicht. Vor allem bin ich nämlich ein ordentliches Mädchen, verantwortungsbewusst bis ins Mark. Und gleich noch ein Gegenargument: Ich liebe Sex! Ich brauche Sex! Und wenn der zukünftige Vater des zukünftigen Elvis Friedrich dann so ein Weichei wäre wie manche Männer, die ich so kenne ... Sexuell unbefriedigt bin ich sehr, sehr unfreundlich. Das wünscht sich keiner. Ich könnte sogar meinen Job verlieren ... Soll ich etwa fremdgehen während der Schwangerschaft? Wie ich die Welt kenne, gibt's sogar ein paar Perverse, die auf Sex mit Schwangeren stehen. Die könnte ich mir im Internet raussuchen. Wenn ich nicht ein so ordentliches Mädchen wäre.

SEXSHOP, der
    Übt auf Erwachsene einen vergleichbaren Reiz aus wie auf Kinder die Geisterbahn.
    SIE: Die Leute reden über ihr Sex-Zubehör wie über Milchschäumer. Eigentlich finde ich das indezent. Wahrscheinlich, weil ich absolut ahnungslos bin und keinerlei Toys mehr hatte, seit meine Mutter damals meinen hellblauen einäugigen Teddy weggeschmissen hat. Und inzwischen bin ich natürlich längst ein großes Mädchen. Also unauffällig anziehen und los. Doch kaum bin ich drin, komme ich auch schon nicht mehr weiter. Machen die heute Klassenfahrten in Sexshops? Ich drängle mich durch eine Gruppe von bestimmt zehn Jugendlichen zum Eingang durch. Die Jungs sollen die Personalausweise zeigen und werden prompt weggeschickt, ich switche durch. Mit geschlossenen Augen gehe ich an den Porno-Regalen vorbei ... erst mal vorsichtig anfangen. Schließlich besichtige ich die Vibratoren. »Kann ich helfen?«, fragt eine abgehalfterte Blondine in Pink. »Danke, ich schau nur mal!« Hätte mir denken können, dass ich damit nicht durchkomme. Jedenfalls zucke ich kurz darauf mit einem Schrei zurück, als mich ein summendes Objekt am Arm berührt. Und tatsächlich hält die Blondine gerade einen 20 cm langen, vibrierenden, sehr fleischfarbenen und sehr sehnigen Plastikschwanz an meinen Oberarm, nimmt ihn dann freundlicherweise wieder weg, nötigt mich aber, ihn anzufassen: »Das ist der Weichste, den kann ich wirklich nur empfehlen.« «Äh – vielleicht etwas weniger ... fleischig?« So langsam gewinne ich meine Fassung wieder. Nun ist sie allerdings nicht mehr zu bremsen und holt bestimmt fünf verschiedene Vibratoren aus ihren Schachteln, erklärt ausführlich, wo die wie hinkommen – und ich muss alle anfassen. Meine Wahl, Freaky Fritz, heißt sie offensichtlich nicht gut, vermutlich sehe ich aus, als bräuchte ich dringend mal wieder was zumindest Schwanzähnliches anstatt dieser knallroten frechen Echse. Daheim packe ich Fritz aus, er ist wirklich total ungefährlich und zum Piepen! Was für ein süßes Kerlchen! Fast schon zu süß. Ich kann doch nichts mit Kindchenschema in meine > Möse schieben! Na ja, einmal probier ich ihn aus. Zur Not benutze ich Freaky Fritz halt zum Milchschäumen.
    ER: Ich stehe wahrscheinlich nicht allein mit meiner hier dargelegten These, aber es darf an dieser Stelle wohl schon mal gesagt werden, dass das, was wir gemeinhin unter Sexshop verstehen – also diese Schuppen in Bahnhofsnähe –, demnächst endgültig ausgedient haben wird. Ich geh da jedenfalls nicht mehr hin – überall diese abgestandenen Videos, dieses Billigzeug auf den Wühltischen, Dildos in Größen, die einem noch monatelang Alpträume bescheren, und Videokabinen, in denen es aussieht wie in einem abgewetzten Abteil der Transsibirischen Eisenbahn. Für die Generation nach uns wird der Computer zum Sexshop und zur Videokabine. Ich beneide die Jugend von heute darum, dass sie mit diesen geschmacklosen Buden nie was zu tun haben wird und stattdessen mit ihren toll und clean aussehenden MacBooks Sex hat und kauft. Die Begierde wird wieder dahin verlagert, wo sie hingehört, nämlich in die eigenen vier Wände; außerdem gibt's da gleich eine Dusche nebenan und was Ordentliches zu essen für zwischendurch.

SLIPEINLAGEN, die
    Sehen aus wie Tampons, über die jemand drübergefahren ist. Nur ohne Schnur.
    SIE: Viele Frauen sind nicht ganz dicht. Sie laufen nicht nur dann aus, wenn sie ihre Tage haben oder sexuell übertragbare Krankheiten. Irgendwie ist die Öffnung an uns so ungünstig angebracht (Schwerkraft!), dass es immer
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