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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony
Autoren: Linda Lael Miller
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vielleicht herkommen und nach ihr sehen. Das aber hätte sie im Moment nicht verkraften können.
    Â»Vielleicht mache ich nicht alles perfekt, doch für Marc und Brian kann ich in jedem Falle sorgen«, erklärte sie. »Niemand darf einfach meine Rolle übernehmen, als wäre ich völlig unfähig. Und deine liebe Mutter schon gar nicht!« Tony atmete tief durch. »Sharon …«
    Â»Verdammt noch mal, Tony, tu nicht so erhaben!«
    Wären die Kinder nicht im Nebenraum gewesen, hätte sie laut losgeschrien. Tony zeigte eine Engelsgeduld, aber Sharon glaubte zu wissen, dass er nur verständnisvoll tat, damit sie sich lächerlich vorkam.
    Â»Sweetheart, hörst du mir jetzt bitte mal in Ruhe zu?«, sagte er sanft.
    Sharon wischte sich die Tränen weg. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie geweint hatte.
    Â»Nenn mich nicht so. Schließlich sind wir geschieden«, protestierte sie.
    Â»Wenn du nicht die sturste Frau bist, die ich jemals …«
    Sie legte einfach den Hörer auf und war nicht im Geringsten überrascht, als das Telefon gleich darauf klingelte. Langsam nahm sie den Hörer wieder ab.
    Â»Tu das nicht noch mal!«, schrie Tony.
    Sharon lächelte. Er war eben doch nicht vollkommen.
    Â»Tut mir leid«, log sie mit zuckersüßer Stimme.
    Kurz nachdem das Gespräch beendet war, entschloss sich Sharon, mit den Kindern am nächsten Morgen ins Inselhaus zu fahren. Sie rief ihre Angestellte Helen an und unterrichtete sie von den neuen Plänen. Anschließend erfuhren es die Kinder.
    Die beiden liebten das Holzhaus und freuten sich so sehr darauf, dass sie sogar ohne den sonst üblichen Streit ins Bett gingen.
    Sharon las noch, bis sie müde wurde. Dann ging sie ins Badezimmer und duschte. Als sie, in ein Handtuch gehüllt, das Schlafzimmer betrat, erinnerte sie sich unwillkürlich an den Kuss, den Tony und sie ausgetauscht hatten. Sie fühlte wieder Sehnsucht und Verlangen in sich aufsteigen und wusste, sie würde heute Nacht nicht hier schlafen können.
    Rasch zog sie einen blauen Seidenpyjama an, klemmte sich Decke und Kopfkissen unter den Arm und marschierte niedergeschlagen hinunter ins Parterre. Es war nicht die erste Nacht, in der sie aus dem Schlafzimmer flüchtete, weil zu viele Erinnerungen damit verbunden waren. Und bestimmt würden noch weitere Nächte hinzukommen.
    Im Arbeitszimmer machte Sharon sich die Schlafcouch zurecht, schlüpfte unter die Decke, nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
    Es lief ein alter Film mit Joseph Cotton und Ginger Rogers. Die beiden schauten sich beim Tanz tief in die Augen.
    Â»Was Fred Astaire wohl dazu sagen würde?«, dachte Sharon laut und zog die Decke höher.
    Nach Liebesfilmen war Sharon im Moment überhaupt nicht zumute. Deshalb schaltete sie auf einen Einkaufskanal und schaute ohne Interesse einer schönen Frau im Safarianzug zu, die ein komplettes Essbesteck zum Sonderpreis anbot.
    Schließlich machte Sharon den Fernseher aus, löschte das Licht und kuschelte sich in die Kissen. Sie wälzte sich von einer Seite zur anderen, ohne Schlaf zu finden.
    Als sie tief einatmete, wurde ihr klar, warum. In der Bettwäsche haftete der Duft von Tonys Rasierwasser.
    Dieser Mann scheint wirklich immer gegenwärtig zu sein, dachte sie und seufzte abgrundtief.

2. KAPITEL
    Am nächsten Morgen fühlte Sharon sich wie gerädert und hatte schlechte Laune. Sie vergewisserte sich, dass die Kinder die richtigen Sachen für die Fahrt auf die Insel eingepackt hatten, dann ging sie in die Küche, um die Cornflakes anzurichten.
    Plötzlich klopfte es an der Hintertür, und gleich darauf stand Tony im Türrahmen.
    Â»Komm nur rein«, sagte Sharon nicht gerade freundlich.
    Â»Ich war gerade in der Nähe«, fing er an, als ihm auch schon Marc und Brian um den Hals fielen.
    Â»Wir fahren auf die Insel!«, jubelte Marc.
    Und Brian fügte strahlend hinzu: »Für ganze drei Tage!«
    Tony sah Sharon an.
    Â»Großartig«, sagte er, aber sein Lächeln war nicht echt.
    Die Kinder rannten los und verstauten ihre Taschen im Kombi, der nur zum Einkaufen oder für längere Ausflüge mit den Kindern benutzt wurde. Sharon goss inzwischen Kaffee in Tonys Lieblingsbecher und reichte ihn hinüber.
    Â»Ich wollte es dir noch sagen«, bemerkte sie.
    Â»Wann denn? Nach eurer Rückkehr?« Tony drehte den Becher in den
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