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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig
Autoren: Abby Clements
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draußen feststellte.
    »Und? Wie ist euer Tag bisher verlaufen?«, erkundigte sich Laurie.
    »Gut, vielen Dank. Wirklich – vielen Dank, Laurie, für all die Köstlichkeiten und alles, was du getan hast. Das hat uns echt umgehauen.«
    »Gern geschehen. Das war doch das Mindeste, was ich für euch tun konnte.« Laurie wurde es gleich warm ums Herz, als sie sich daran erinnerte, wie sie in Rachels Küche in Skipley gekocht hatte. »Ich hoffe nur, dass ich euch nicht vergiftet habe.«
    »Ich glaube, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Außerdem: So gut, wie es geschmeckt hat, wäre es nicht die schlechteste Art abzutreten …«
    »Gab es denn schöne Geschenke?«, fuhr Laurie fort und hatte ein Wohnzimmer voller glänzendem, zerrissenem Geschenkpapier vor Augen.
    »Doch, ziemlich schöne sogar. Milly und Zak haben eine Katze bekommen – oder vielmehr das Versprechen, eine zu bekommen. Mr Ripley war schon ein ziemlicher Knaller, als wir bei dir waren. Oh – und Aiden hat mich mit einer Reise nach Venedig überrascht.«
    »Das ist ja spannend! Und nach den Strapazen des vergangenen Monats habt ihr euch den Urlaub auch redlich verdient«, erwiderte Laurie.
    »Ich kann es gar nicht abwarten. Aber stell dir bloß mal vor: Bea hat eben verkündet, dass sie nach Afrika reisen will.«
    »Machst du Witze?«, hakte Laurie nach und ging in die Küche hinüber.
    »Nein. Das war heute Morgen unser Hauptthema. Aber Themenwechsel. Wie geht es dir? Ich dachte, du wärst jetzt unten bei Lily? Gehst du denn später noch hin?«
    Laurie setzte den Wasserkessel auf und holte sich eine Tasse aus dem Schrank, um sich einen Kaffee zu kochen. »Keine Ahnung …«, erwiderte sie. »Vielleicht.«
    »Vielleicht?«, wiederholte Rachel. »Ich dachte, das sei das Ereignis des Jahres?«
    »Das ist es auch …« Laurie biss sich auf die Lippe. Musik drang aus Jays Wohnzimmer zu ihr hinauf. Sie stellte sich vor, wie er gerade seiner Freundin die Geschenke überreichte und dann mit ihr festliche Liebesbekundungen austauschte, bevor sie dann zusammen zu Lily hinuntergingen … »Es ist nur …«
    »Du solltest hingehen«, fand Rachel. »Lily würde wollen, dass du kommst. Und es wird dir ganz bestimmt gefallen.«
    »Ach, ich weiß nicht. Vielleicht.« Schnell wechselte Laurie das Thema. »Oh, ich habe übrigens deine E -Mail bekommen. Natürlich kann Milly jederzeit herkommen und bleiben. Ich fände es toll, sie bei mir zu haben. Und ich nehme sie auch gern zu Seamless mit, wenn ich da wieder arbeite.«
    »Du gehst also wieder zu Seamless zurück?«, fragte Rachel. »Sicher?«
    »Ja. Frag mich nicht, warum – aber Skipley scheint den Workaholic in mir vertrieben zu haben, Rachel. Ich gehe zwar zurück, aber dieses Mal wird alles anders werden.«
    Laurie holte ihren Koffer hervor und hievte ihn aufs Bett. Spanien. Sie würde ihrer Mutter über deren gebrochenes Herz hinweghelfen – und vielleicht, irgendwann, dachte sie, würde sie dabei ihr eigenes vergessen können.
    Sie hielt ihren trägerlosen platinfarbenen Bikini hoch, um zu prüfen, ob das Material nicht ausgeleiert war. Nein – was aber nicht weiter verwunderlich war, da sie in den letzten Jahren kaum eine Gelegenheit gehabt hatte, den Bikini zu tragen. Sie schleuderte ihn in den Koffer und träumte von Sangria und Swimmingpools. Anschließend versuchte sie, sich zwischen zwei Paar Riemchen-High-Heels zu entscheiden, bevor sie sie kurzerhand beide einpackte. Auf ihre anderen Kleidungsstücke legte sie ein weißes Baumwollkleid; den Rest würde sie später zusammenpacken.
    Über Rachels Rat, zu Lily zu gehen, dachte sie länger nach und warf schließlich einen Blick auf die Uhr. Es war halb vier – ihr Flug ging erst um zweiundzwanzig Uhr. Da blieb ihr noch genügend Zeit. Nachdem sie zum Kleiderschrank gegangen war und ein rotes Kleid herausgeholt hatte, stellte sie die Dusche an, schlüpfte aus ihrer Kleidung und trat unter den Wasserstrahl.
    Laurie trat mit einer Flasche Champagner vor Lilys Tür und versuchte alles, was in ihrer Macht stand, um ihr Lächeln aufrechtzuerhalten. Als Lily die Tür öffnete, drang Reggaemusik aus ihrer Wohnung. Lily musterte ihr Outfit und johlte dann vor Lachen.
    »Na, das ist ja mal eine Abwechslung«, lachte sie.
    Laurie trug ein rotes Kleid mit V -Ausschnitt, das sie jedoch mit einer Strickjacke kombiniert hatte, auf die rechts ein riesengroßes, dreidimensional gestricktes Rotkehlchen appliziert war. Das hatte sie in Skipley aus dem
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