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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen
Autoren: Nicola Marsh
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Geschäft gewesen.
    „Dieser Herr will nicht gehen“, erwiderte Fritz.
    Mr Honigkuchenpferd sah sie so düster an, als wäre seine bevorstehende Verhaftung allein ihre Schuld.
    Angesichts ihrer schmerzenden Füße und des heftigen Juckreizes beschloss Ruby, ihre Einladung zurückzunehmen. Sie hatte keine Zeit, um mit einem Mann zu flirten, den sie nie wiedersehen würden. Es gab so viel Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel musste sie sich überlegen, wie sie genügend Geld verdienen konnte, um Seaborn’s zu retten. Doch gerade, als sie den attraktiven Fremden in die Wüste schicken wollte, beging sie den Fehler, ihm in die Augen zu sehen.
    Er schien sie mit seinem durchdringenden Blick auf die Probe zu stellen. Würde sie einen Rückzieher machen?
    Woher wusste er nur, dass Ruby Herausforderungen noch nie hatte widerstehen können? Sie war die Jüngste in ihrer Familie gewesen, die sich im Luna Park in die riesige Achterbahn gewagt hatte und am Bells Beach gesurft war. Und sie war die jüngste Schmuckdesignerin, die Seaborn’s je gehabt hatte. Auf keinen Fall würde sie sich von diesem geheimnisvollen Mann in die Flucht schlagen lassen.
    „Schon in Ordnung, Fritz, ich habe ihn zu einem Kaffee nach der Präsentation eingeladen.“
    Fritz zog die buschigen Augenbrauen zusammen. Doch seine Loyalität zu Seaborn’s war so unerschütterlich, dass er keine Einwände erhob.
    „Bitte schließ den Ausstellungsraum ab, bevor du nach Hause gehst. Mein Gast und ich werden oben unseren Kaffee trinken.“
    Fritz nickte und wünschte ihr eine gute Nacht.
    Als er gegangen war, drehte sich Ruby zu ihrem Gast um, dessen Lächeln ihr den Atem verschlug. Das war ihr schon einmal passiert, als sie zum ersten Mal einen rosafarbenen Diamanten gesehen hatte. Wie schafft er es nur, mich so aus dem Gleichgewicht zu bringen?
    „Um ehrlich zu sein, ich hatte einen ziemlich anstrengenden Tag …“, begann sie, doch er fiel ihr ins Wort.
    „Angst vor der eigenen Courage?“, sagte er leise, den Kopf zu ihrem Ohr hinuntergebeugt.
    Fast wurde ihr schwindelig, denn sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Wange und wurde von seinem frischen Zitrusduft eingehüllt. Es war ein unwiderstehlicher, sehr sinnlicher Geruch. Um ihre heftige körperliche Reaktion nicht zu zeigen, verschränkte Ruby die Arme vor der Brust und schnitt eine Grimasse.
    „Also gut, einen Kaffee, und dann gehe ich.“
    Als der attraktive Fremde ihren Arm ganz leicht berührte, durchzuckte ein Stromschlag ihren Körper. „Ganz so mutig sind Sie also doch nicht.“
    Das hat nichts mit Mut zu tun, sondern mit Selbstschutz, dachte Ruby. Denn die Anziehung zwischen ihnen war so stark, dass sie ihr Schwierigkeiten bereiten könnte. Und die konnte sie nicht gebrauchen – schließlich musste sie sich um Seaborn’s kümmern.
    „Ich flirte mit allen Männern, beziehen Sie das also nicht auf sich.“
    „Ach, tatsächlich?“ Er kam einen Schritt näher und stand auf einmal sehr nah vor ihr. Zwar berührte er sie nicht, doch das war auch nicht nötig. Rubys Gänsehaut zeigte deutlich, wie heftig seine Nähe sich auf sie auswirkte.
    „Das könnten einige Männer aber falsch verstehen.“
    „Wie denn?“, fragte sie wider alle Vernunft, da seine selbstsichere Gelassenheit sie wütend machte.
    „Dass Sie etwas in Aussicht stellen, das Sie anschließend nicht erfüllen.“
    Sie riss sich zusammen, hob das Kinn und erwiderte: „Ich stelle Ihnen einen Kaffee in Aussicht. Nicht mehr und nicht weniger.“
    Als er zögerte, war sie enttäuscht, denn sie hätte die erotischen Avancen dieses Mannes, den sie kaum kannte, zu gern abgewehrt.
    Als er ihr Gesicht betrachtete, fühlte Ruby sich ihm so ausgeliefert, dass sie ihr Angebot fast zurückgezogen hätte. Doch dann sagte er: „Gehen wir nach oben.“
    Jax hatte ziemliches Glück.
    Aus zwei Gründen war er heute Abend hergekommen: um den Melbourner Snobs zu zeigen, dass er wieder da war und in ihre geschlossenen Reihen eindringen würde, und um Sapphire Seaborn die Vorstellung einer Übernahme so schmackhaft wie möglich zu machen. Leider war sie nicht anwesend, dafür aber die zweitbeste Möglichkeit: ihre Schwester.
    Mit einem Blick auf Ruby, die problemlos mit ihm Schritt hielt, revidierte er sein Urteil. Vielleicht hatte er doch kein so großes Glück. Die jüngere der Seaborn-Schwestern war nämlich ziemlich temperamentvoll und nicht auf den Mund gefallen. Sein Typ war sie zwar ganz und gar nicht, aber ein paar dekadente Stunden
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