Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Titel: Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]
Autoren: Frauke Scheunemann
Vom Netzwerk:
hin!« Ich starre die beiden an.
    »Äh, ja. Schöne grüne Augen«, sagt Pauli.
    »Genau: Das ist es doch! Kira hat eigentlich blaue Augen.«
    Tom zuckt mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Du oder sie – ich sag jetzt mal: ihr – also, ihr seid erst seit Kurzem auf der Schule. Ich kenn euch noch nicht so lang. Über Kiras Augenfarbe habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht oder genauer hingeguckt.«
    Pauli nickt.
    »Tom hat recht. Geht mir genauso. Selbst wenn Kira noch vor ein paar Wochen blaue Augen hatte, wäre mir das nicht aufgefallen.«
    »Oh.« Enttäuscht setze ich mich wieder hin. »Aber es ist wirklich wahr. An unserer Augenfarbe kann man es sehen. Meine, also Winstons, sind grün. Die von Kira als Mädchen blau. Und wir haben unsere Augenfarbe beim Tausch behalten.«
    »Aber ist das denn Kiras Mutter nie aufgefallen?«
    »Nein. Kira und ich haben alles getan, um es geheim zu halten. Also habe ich in letzter Zeit zu Hause häufiger mal eine Sonnenbrille getragen oder mir den Pony in die Stirn fallen lassen. Wir haben auch schon über farbige Kontaktlinsen nachgedacht, aber die sind so teuer.«
    »Okay. Das wäre dann also tatsächlich ein echter Beweis.« Tom schaut nachdenklich. »Dann müssten wir jetzt nur irgendwie feststellen, dass Kira früher wirklich blaue Augen hatte.«
    »Aber es stimmt! Glaub’s mir doch!«
    »Sorry, Kira oder Winston oder wer auch immer – die Geschichte ist so abgefahren, da brauche ich etwas Handfestes.«
    Ich stöhne innerlich. Etwas Handfestes! Was könnte das sein? Ein Foto vielleicht? Aber auf Fotos kann man Augenfarben nur schwer unterscheiden. Und ich habe sowieso kein Foto von Kira griffbereit.
    »Mir fällt gerade was ein! Warum rufen wir nicht einfach Anna an und fragen sie?«, schlägt Pauli vor.
    »Ja, gute Idee!«, stimmt Tom zu.
    »Wir rufen einfach an und fragen? Aber wird sie sich darüber nicht wundern? Sie denkt doch, ich sei ihre Tochter. Dann kenne ich doch meine Augenfarbe.«
    »Mach dir mal keinen Kopf, Kira. Oder Winston. Ruf jetzt deine Mutter an und gib mir das Handy, okay?«
    Ich nicke ergeben, ziehe mein Handy aus der Hosentasche und wähle die Nummer von Anna. Als es klingelt, gebe ich den Hörer weiter.
    »Hallo, Frau Kovalenko! Nein, hier ist nicht Kira, sondern Pauli. Ich brauche mal kurz Ihre Hilfe! Wir sollen hier in der Schule gerade unseren Klassenkameraden genau beschreiben, ohne dass er im Raum ist. Ich sitze also in der Kantine und beschreibe Kira. Aber ehrlich gesagt bin ich mir bei ihrer Augenfarbe nicht sicher. Ist die grün oder blau?« Schweigen. Sie hört offenbar zu, was Anna sagt. »Okay. Danke. Das ist sehr nett. Ja, ich grüße sie. Danke! Tschüss.«
    Pauli legt auf. Dann schaut sie uns an.
    »Kiras Augen sind strahlend blau. Eine ganz tolle Farbe. Sagt ihre Mutter.«
    »Ups«, macht Tom. Und mir fällt ein Stein vom Herzen.

    Nach der Schule gehen wir alle in die Eisdiele. Und wenn ich alle sage, dann meine ich: Kira Katze ist auch dabei. Ich habe sie angemorst und ihr von den neusten Entwicklungen erzählt. Daraufhin hat sie uns von der Schule abgeholt und zum Eisessen begleitet. Also habe ich Kira auf dem Schoß, während ich mein Schokoeis schlecke. Begeistert ist sie allerdings nicht davon, dass ich unser Geheimnis gelüftet habe.
    »Bestimmt denken die beiden jetzt, du hättest eine Vollklatsche. Damit bin ich dann auch die letzten beiden Freunde los, die ich noch in der Klasse hatte«, jammert sie vor sich hin, während sie gleichzeitig versucht, etwas von dem Eis zu erwischen, das gerade haarscharf an meinem Bein vorbeitropft. Schwierig, so ein Eis zu essen! Muss ich eindeutig noch üben.
    »Nun beruhige dich mal, Kira! Sie glauben uns doch!« Dass Pauli sogar in meinen Augen rumgefummelt hat, um sicherzugehen, dass ich keine farbigen Kontaktlinsen trage, verschweige ich mal lieber. Kiras Laune ist sowieso schon auf dem Tiefpunkt. Kein Wunder. Schließlich sind wir mit unserem Rücktausch-Plan bisher noch überhaupt nicht weitergekommen. Ich nehme daher einen neuen Anlauf.
    »Ich würde gern noch mal mit euch über die Sache mit dem Magneten sprechen. Kira und ich haben uns nämlich überlegt, dass uns ein Magnet beim Rücktausch helfen könnte. Ich habe schließlich nicht vor, für den Rest meiner neun Katzenleben ein Mädchen zu bleiben. Und ich glaube, Kira vermisst euch auch schon.« Wie zur Bestätigung miaut Kira laut auf. Tom und Pauli gucken sie beeindruckt an.
    »Sie versteht uns. Wahnsinn!« Pauli
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher