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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach
Autoren: Sarah Alderson
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reden. Ihr müsst euch anhören, was ich zu sagen habe.«
    »Hat er dir etwas getan?«, bellte Jack.
    »Nein! Nein, er hat mir nichts getan!« Ich stieß Alex mit beiden Händen von mir, drängte mich an ihm vorbei und lief vor das Auto, wo ich im Scheinwerferlicht stehen blieb. So konnte ich mich zwischen Jack und Demos stellen, wenn es sein musste. »Niemand hat mir etwas getan! Hört mir doch endlich zu! Ich muss mit euch reden!«
    Beide kamen langsam auf mich zu. Jacks Gesicht war wutverzerrt, Alex schien Angst um mich zu haben. Ich streckte ihnen die Hände entgegen, um sie zum Stehen zu bringen.
    »Wir reden im Auto weiter, Lila«, sagte Alex. Seine Stimme klang gefasst und er schaute mich beschwichtigend an.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich gehe nicht mit.«
    Sie starrten mich an, als hätte ich den Verstand verloren.
    »Hört mir zu«, sagte ich. »Alles ist falsch. Demos hat Mum nicht umgebracht. Ihr wurdet belogen. Es war die Einheit. Sie steckt hinter allem. Eure Special-Ops-Leute haben Mum ermordet.«
    »Steig ins Auto. Sofort!« Jacks Stimme klang wie ein Donnerschlag. Er streckte die Hand aus, um mich am Ellbogen zu packen.
    Ich sprang einen Schritt zurück, außer Reichweite. »Nein, ich bleibe hier.«
    »Was sagst du da?« Alex war fassungslos.
    »Ich weiß, wie verrückt das klingt. Aber vertraue mir. Ich wollte es zuerst auch nicht glauben. Aber jetzt glaube ich ihm.« Ich senkte die Stimme. »Demos hat sie nicht ermordet, Alex.«
    Wir starrten uns in die Augen. Ich griff nach seiner Hand, verschränkte meine Finger mit seinen. »Demos und die anderen wollen mit euch reden. Sie wollen, dass ihr auf ihrer Seite kämpft.«
    »Gegen die Einheit? Wir sollen gegen unsere eigene Truppe kämpfen?«
    »Ja. Wir brauchen eure Hilfe.«
    Ich sah, wie sich seine Augen verengten. » Wir? «
    »Was zum Teufel hast du mit ihr gemacht?«, brüllte Jack Demos an. Er packte mich am Arm und riss mich grob von Alex weg. »Lila, sie haben dir eine Gehirnwäsche verpasst.«
    Er wollte mich zum Auto zerren, aber ich wehrte mich. »Nein, haben sie nicht. Ich weiß, dass es wahr ist.«
    Alex legte Jack die Hand auf die Schulter. Sie starrten sich sprachlos an.
    »Hör ihr erst mal zu«, sagte Alex schließlich gefasst.
    Ich drängte mich zwischen sie. »Bitte, Jack – warum willst du nicht hören, was ich zu sagen habe?«
    »Weil sie dich angelogen haben, Lila. Komm endlich, wir gehen.«
    »Wir haben niemanden belogen, Jack. Ich kannte deine Mutter sehr gut.« Demos stand plötzlich neben mir. Ich sah, wie sich Alex versteifte. Blitzschnell griff er nach seiner Pistole. Ich drückte seine andere Hand, um ihn zu beruhigen. Demos hielt sein Versprechen – er hätte alle beide auf der Stelle zu Salzsäulen erstarren lassen können, aber er tat es nicht. Jack sprühte förmlich vor Wut.
    »Demos hat es nicht getan, Jack. Er hat Mum nicht ermordet. Du musst uns glauben.«
    »Ich verstehe, dass du mir nicht trauen willst«, sagte Demos ruhig. »Aber du könntest wenigstens Rachel fragen – frag sie einfach. Wenn du mir dann immer noch nicht glaubst, dann … na, dann kannst du mich meinetwegen erschießen.«

28
    Ich hielt den Atem an. Jack hatte immer noch den Finger am Abzug der Pistole, aber jetzt sah ich erste Zweifel in seinen Augen. Vielleicht war es auch einfach nur blanke Mordlust. Doch dann drehte er sich ohne ein weiteres Wort um, stapfte zum Kofferraum des Autos und öffnete ihn. Schritte knirschten auf dem Kies. Die anderen hatten sich im Halbkreis hinter Demos aufgestellt. Auch Ryder war wieder da.
    Alex zog mich an sich und ich lächelte beruhigend zu ihm auf. Zwischen seinen Augenbrauen stand eine tiefe Falte. Die Kummerfalte schien sich zu bilden, sobald er auch nur in meiner Nähe war.
    »Nimm die Pfoten weg!«
    In mir krampfte sich etwas zusammen, als ich die Stimme erkannte.
    »Glaubst du wirklich, du kommst damit durch?« Rachels Stimme brach, als sie ihr Willkommenskomitee sah.
    Sie trug eine weiße Bluse und einen knielangen schwarzen Rock – aber nur einen Schuh, was ihren Versuch, stolz und aufrecht zu gehen, reichlich komisch aussehen ließ. Ihre Hände waren vor dem Körper gefesselt; ihre blonden Haare waren zerzaust und mehrere Strähnen hatten sich aus den Klammern gelöst. Sie sah zwar immer noch umwerfend aus, aber eben wie jemand, der gerade aus dem Wäschetrockner kam.
    Als sie mich bemerkte, machte sie eine verächtliche Kopfbewegung. »Ist die Göre das wirklich wert, Alex?«
    Alex
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