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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Nachgeben gedeutet werden konnte.
    »Dann ist das geklärt«, sagte Emerald entschlossen, indem sie Janeys Äußerung als Zustimmung deutete. »Um die Einzelheiten kümmern wir uns später.« Bevor Janey weitere Einwände erheben konnte, wechselte sie das Thema, indem sie ihr von den praktischen Vorkehrungen berichtete, die Drogo getroffen hatte, und hinzufügte: »Drogo müsste bald zurück sein. Er hat Robbie angerufen, nachdem John uns angerufen hatte, und dann Polly. Sie haben verabredet, dass er die beiden in Manchester am Flughafen abholt und direkt hierher bringt. Wir haben einen Wagen geschickt, um Cathy abzuholen.«
    »Was meinst du, ob Rose und Ella kommen?«
    »Ich weiß nicht.«
    Ob Rose kommt?, überlegte Emerald. Es war nie über die Kluft zwischen ihrer Mutter und der Nichte gesprochen worden, der sie immer so nahegestanden hatte, doch sie alle waren sich ihrer bewusst.
    Zuerst hatte Emerald sich gefreut, ja sogar triumphiert. Amber war schließlich ihre Mutter, und es war nur recht und billig, dass sie ihr Liebling war und nicht Rose, der Eindringling. Doch der Triumph hatte bald seinen Reiz verloren. Seltsam, wie eine einzige Handlung eine ganze Beziehung für immer verändern konnte, sei es ein Akt von Großzügigkeit oder ein Akt großer Unfreundlichkeit.
    Im Laufe eines Abends, innerhalb weniger Stunden, hatte Rose durch einen Akt der Freundlichkeit Emeralds ganzes Leben verändert. Bei den seltenen Gelegenheiten, da sie sich trafen, sprachen sie nie über diese Nacht, doch sie war immer da, ein Geheimnis, das sie miteinander verband und das Emerald endgültig vor scheinbar immerwährendem Neid gerettet hatte.
    Würde Rose kommen? Emerald war überrascht, als sie merkte, wie sehr sie es hoffte.

60
    Was war in Macclesfield los? Rose blickte auf das Telefon. Sie hatte, wie sie ein wenig verwundert feststellte, das starke Bedürfnis, nach Hause zu fahren.
    Es war jetzt so viele Jahre her, seit sie sich aus der einstigen Nähe zu ihrer Tante gelöst hatte, voller Bitterkeit und Schmerz über die Erkenntnis, dass Amber sie nur benutzt und sie nie wirklich geliebt hatte.
    Seit Petes Gesundheitszustand sich immer mehr verschlechterte, hatte sie immer weniger von der Familie gesehen, auch wenn es keinen offenen Bruch gegeben hatte. Sie war sogar Patin von einem von Janeys Söhnen und von Emeralds älterer Tochter, doch sie hatte nicht erwartet, so ein starkes irrationales Bedürfnis, dort zu sein, zu empfinden.
    Warum sollte sie auch? Ihre Tante Amber brauchte sie nicht. Schließlich hatte sie drei Töchter und zwei Stieftöchter, die ihr alle viel mehr bedeuteten als Rose.
    Doch sie musste dort sein, erkannte Rose. Sie wollte dort sein … sie musste.
    Rasch ging sie durch die Küche, griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer, die sie auswendig kannte.
    In dem Augenblick, da am anderen Ende abgenommen wurde, wusste sie, allein an den Atemzügen, sofort, dass es Josh war.
    »Ich bin’s«, sagte sie. »Rose. Ich brauche deine Hilfe.« Sie gab wirklich nicht ihrem Begehren oder ihrer Liebe zu ihm nach, sie tat es nicht um ihretwillen, sie tat es für Amber, der sie doch so viel verdankte.
    In weniger als fünf Minuten war alles veranlasst. Josh würde kommen und auf Pete aufpassen, und sie wäre frei, um nach Macclesfield zu fahren. Sie hatte so hart darum gekämpft, Josh aus ihrem Leben fernzuhalten, um ihm und sich selbst keine Möglichkeit zu geben, in ihrer Liebe zueinander zu entflammen, denn sie war mit Pete verheiratet, doch jetzt hatte das Schicksal eingegriffen, und sie hatte wirklich keine andere Wahl.
    »Und was soll ich zu Mr Oliver sagen, wenn er kommt?«, wollte Maria wissen.
    Ella hatte in ihrer Brieftasche nachgesehen, ob sie auch bestimmt ihren Pass dabeihatte, und schaute auf. »Sagen Sie ihm, dass ich nachhause musste, weil mein Vater einen Herzinfarkt hatte. Ich muss gehen, Maria, das Taxi wartet. Kümmern Sie sich um Olivia, und grüßen Sie sie ganz lieb von mir, ja?« Sie durfte nicht länger zögern, sonst würde sie ihren Flug verpassen, und der nächste ging erst am nächsten Morgen. Bitte, Gott, lass meinen Vater noch leben, wenn ich heimkomme. Es war jetzt sinnlos, sich zu wünschen, sie hätte bei ihrem letzten Besuch im Januar mehr Zeit mit ihm verbracht.
    Josh kam pünktlich, wie versprochen. Bei seinem Anblick stiegen in Rose all die alten Gefühle auf, auf die sie, wie sie wusste, kein Recht hatte. Sie hatte Pete aus freien Stücken geheiratet, niemand hatte sie dazu

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