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Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)

Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)

Titel: Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Autoren: Tina Folsom
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neben aufwändigen Blumenarrangements standen. Bald würden sich die Gäste auf das Essen stürzen wie die Heuschrecken auf ein Kornfeld, wenn auch mit weniger Anmut und Manieren. Er bedeutete dem Barmann, ihm ein Glas Zinfandel einzuschenken. Er war ja nicht umsonst der Gott des Weines. Denn wenn Dio sich mit einer Sache auskannte, dann war es mit Wein.
    Er nahm das angebotene Glas und spülte damit die Überreste seines Gesprächs mit Hera und Zeus hinunter.
    „Wer hat dir denn in deinen Wein gepinkelt?“, fragte Eros frech, klopfte ihm dabei auf seinen teuren Armani-Anzug und hinterließ mit seiner mächtigen Hand wahrscheinlich eine bleibende Falte.
    Dionysos drehte sich um und starrte den Gott der Liebe an. Genau die Person, die er gerade nicht sehen wollte. Zumindest hatte Eros den Anstand gehabt, seinen Bogen und Köcher zu Hause zu lassen. Er sah fast so aus, als fühlte er sich in seinem eleganten grauen Anzug wohl. Zeus hatte jeden gewarnt: Wenn einer den versammelten Menschen Anlass zur Vermutung gab, dass die Hälfte der Gäste Götter und andere unsterbliche Wesen waren, würde derjenige streng bestraft werden. Und sein Vater kannte sich mit Bestrafung aus.
    „Verpiss dich!“
    Ein weiterer Schlag auf seine Schulter kündigte die Ankunft des Götterboten Hermes an. „Neidisch?“, fragte er und winkte in Tritons Richtung.
    Dio zielte mit seinem Blick auf Hermes. „Auf einen goldenen Käfig? Ganz sicher nicht.“
    „Triton betrachtet es nicht als Käfig.“ Eros hatte die Kühnheit, ein Grinsen mit Hermes auszutauschen.
    „Er sieht sehr glücklich aus“, fügte Hermes an. „Während du aussiehst, als hättest du Essig getrunken.“ Er winkte den Barmann heran. „Ein Glas Rotwein, aber nicht den gleichen, den er trinkt.“
    „Der Wein ist völlig in Ordnung. Es ist die Gesellschaft, die stinkt.“
    Eros trat einen Schritt näher. „Du sprichst doch nicht etwa von deinen zwei besten Freunden hier? Oder bist du auf einen Streit aus?“
    Vielleicht war es das, was er brauchte, eine gute Schlägerei, damit er sich wieder normal fühlte. Die letzten Wochen hatten ihn ausgelaugt, während er Triton und Sophia bei den Hochzeitsvorbereitungen geholfen hatte. Aber als Tritons Trauzeuge hatte er sich verpflichtet gefühlt, mitzuhelfen und bestimmte Dinge für Triton zu erledigen – wie zum Beispiel die Handhabung der Gästeliste der Götter und die damit verbundene Besänftigung angegriffener Egos. Aber nicht einmal er hatte es verhindern können, dass Sophias Einladung bei Hera landete.
    Als Hüterin der Ehe und Mutter Göttin hatte Hera eine besondere Verbindung zu allen Frauen. Sie hörte ihre Bitten, auch wenn sie nicht persönlich gerufen wurde.
    „Wenn ich wüsste, dass du fair kämpfen würdest, hätte ich nichts gegen einen kleinen Faustkampf einzuwenden.“
    Eros hob die Hände wie zur Kapitulation. „ Moi? Nicht fair kämpfen?“ Dann blickte er Hermes an. „Hast du jemals schon so etwas gehört?“
    Trotz allem musste Dio grinsen. Hermes brach eine Sekunde später in Lachen aus. Und genauso schnell war Dios schlechte Laune plötzlich wie weggeblasen. Seine Freunde schafften das immer. Darum liebte er sie. Es war nur schade, dass sie nun viel weniger von Triton sehen würden, da dieser jetzt in der – zugegebenermaßen sehr charmanten – Stadt Charleston leben würde. Auch Dio hatte eine kleine Junggesellenbude hier, die er gelegentlich bewohnte, so sehr mochte er die Stadt und die vielen Bars. Es wäre keine Zumutung, Triton von Zeit zu Zeit zu besuchen. Vielleicht würde sich also letztendlich doch recht wenig ändern.
    „Hast du die schöne Rothaarige in der Menge bemerkt?“, fragte Hermes.
    „Francesca? Sie ist Sophias beste Freundin. Aber verschwende deine Zeit nicht mit ihr!“ Dio nahm einen großen Schluck von seinem Wein.
    „Du denkst, ich habe keine Chance?“
    „Hängt von der Konkurrenz ab.“ Dio liebte es, seinen Halbbruder zu hänseln.
    Hermes grinste. „Wenn du die Konkurrenz bist, gewinne ich auf jeden Fall.“
    Eros lachte. „Ich bin gerne bereit, den Schiedsrichter zu spielen.“
    Dio winkte ab. „Ich bin nicht an ihr interessiert, aber mach nur und konkurriere mit Zeus.“
    Die Luft entwich Hermes, als hätte jemand eine Nadel in einen Luftballon gesteckt. „Das ist einfach unfair. Warum schlägt er immer als Erster zu?“
    „Schafft er nicht immer“, unterbrach Dio und lächelte in sich hinein. Das köstliche Häppchen, das er für sich selbst gewählt
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