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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie
Autoren: Cheryl St John
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Kochkünsten sehr beeindruckt. Die beiden Frauen hatten sich bereits beim Gemeindefest auf Anhieb sympathisch gefunden und plauderten jetzt angeregt über verschiedene Gewürze. Nach einem Kaffee half Starla Charlies Mutter noch, die Küche aufzuräumen, und genoss dabei die angenehme Gesellschaft dieser liebenswürdigen Frau. Ein Gefühl von Zugehörigkeit erfüllte Starla, obwohl ihre innere Stimme sie immer wieder ermahnte, nicht zu viel Gefühl zu investieren, da sie schon bald wieder abreisen würde.
    Als Charlie schließlich zum Aufbruch drängte, gab Marian ihm einen Kuss auf die Wange. „Ihr drei kommt doch morgen, nicht wahr?“
    Charlie lachte und drückte seine Mutter kurz an sich. „Aber Mom, morgen ist doch Weihnachten. Natürlich kommen wir.“
    Marian umarmte Meredith und dann Starla. „Ich kann es gar nicht erwarten, euch morgen wiederzusehen. Heute Abend kommen auch Charlies Brüder mit ihren Familien. Die ganze Familie wird morgen zusammen sein.“
    Starla lächelte. „Ich habe ein paar Sachen im Supermarkt gekauft. Soll ich auch etwas kochen und mitbringen?“
    „Gern“, erwiderte Marian.
    „Ich werde also deine Brüder kennen lernen“, meinte Starla, als sie schließlich in Charlies Wagen saßen.
    Charlie nickte. „Ja, beide.“
    „Sind sie älter oder jünger als du?“
    „Älter. Sie waren bereits in der ersten und zweiten Klasse der Highschool, als die Phillips mich aufgenommen haben. Ich war damals noch in der vierten Klasse der Grundschule.“
    „Du hast wirklich großes Glück gehabt, dass diese Leute dich aufgenommen haben“, meinte Starla. „Es sind so liebenswerte Menschen.“
    „Daddy, wir müssen noch Grandmas Geschenk einpacken“, rief Meredith vom Rücksitz.
    „Ja, und Grandpas auch.“
    „Was haben wir denn für Grandpa gemacht?“
    „Na, das Regal für seine Modellflugzeuge, erinnerst du dich nicht mehr?“
    „Ach, ja. Darüber wird er sich bestimmt freuen.“
    Als sie nach Hause kamen, half Charlie Starla, die Einkäufe ins Haus zu bringen, und ging dann mit Meredith in die Werkstatt, während Starla zu kochen begann.
    Sie putzte das Gemüse und legte den Braten für das Weihnachtsessen in eine selbst gemachte Marinade ein.
    „Was duftet denn hier so lecker?“ fragte Charlie, als er mit Meredith in die Küche kam. Er warf einen Blick in den Topf mit dem kochenden Wasser. „Das kann nicht sein, was ich denke.“
    „Warum nicht?“
    „Weil Spaghetti wohl kaum zur Gourmetküche gehören.“
    „Gutes Essen zuzubereiten ist eine Kunst“, erklärte sie lächelnd. „Auch einfache Gerichte kann man gut oder schlecht kochen. Die feine Küche besteht darin, nur Zutaten von bester Qualität zu verwenden.“
    „Also auch Spaghetti?“
    „Natürlich, vor allen Dingen, wenn es dazu eine köstliche Tomatensauce gibt.“
    Er lächelte. In seinen Augen spiegelten sich Humor und Bewunderung gleichermaßen. Starla hätte sich am liebsten in seine Arme geschmiegt. Aber sie blieben beide stehen, wo sie waren. Meredith hatte sich Buntstifte und einen Block geholt und saß jetzt am Küchentisch und malte. Es musste ihnen für den Moment reichen, sich mit den Augen ein Versprechen für die Nacht zu geben.
    Nach dem Essen, das Charlie tatsächlich davon überzeugte, dass man sich auch mit Spaghetti drei Sterne verdienen könnte, räumte er die Küche auf, während Starla und Meredith ein Brettspiel spielten. Starla gab sich Mühe, den Moment einfach nur zu genießen und nicht daran zu denken, dass ihre Zeit hier in diesem Haus bald abgelaufen war.
    Charlie versuchte, den Gedanken an Starlas baldige Abreise zu verdrängen, aber eines war ihm jetzt schon klar: Sein Leben würde nie mehr so sein, wie es vor Starla gewesen war.
    Er machte ein Feuer im Kamin und ging dann zu den beiden hinüber. Meredith hatte gerade ihr Spiel beendet und sah ihn jetzt erwartungsvoll an.
    „Daddy, darf ich euch jetzt die Engelgeschichte erzählen, auch wenn ich das Buch nicht habe?“
    Er erlaubte es ihr lächelnd. Wie könnte er ihr auch widerstehen?
    Meredith, die die Geschichte auswendig kannte, erzählte sie bis ins kleinste Detail und beschrieb sogar die Bilder aus ihrem Buch. Auch Charlie kannte jeden Satz der Geschichte, da er sie seiner Tochter viele Male hatte vorlesen müssen.
    Doch dieses Mal hörte er die Geschichte aus ihrer Perspektive.
    Und auf einmal begriff er, wie sehr Meredith es vermisst haben musste, eine Mutter zu haben. Um der schnöden Wirklichkeit aus dem Weg zu gehen,
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