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Ein Engel aus der Hölle

Ein Engel aus der Hölle

Titel: Ein Engel aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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musste.
    »Was hast du, Mike.«
    »Da stimmt was nicht.«
    »Was denn?«
    »Wir sind nicht mehr allein!«
    ***
    Es war eine Antwort, die Paco nicht erwartet hatte. Er sah plötzlich aus wie eine Wachsfigur. Nicht mal seine Augen bewegten sich. Sie glichen starren Kugeln. »Sag das noch mal!«
    »Wir sind nicht mehr allein!«
    »Toll. Und wer ist da?«
    »Ich weiß es nicht...«
    »Hast du jemanden gesehen?«
    »Ja!«
    Mit dieser Antwort hatte Paco nicht gerechnet. Frank Durban war plötzlich nicht mehr interessant. Paco drehte den Kopf zur Seite, um Mike Glover anzuschauen. Dabei sah er, dass sich in dessen Gesicht ein Ausdruck abzeichnete, der einer Panik sehr nahe kam. »Wo hast du denn was gesehen?«
    »Es war nur ein Schatten. Er huschte links von mir vorbei. Aber er stammte nicht von uns.«
    Frank Durban hatte den Dialog zwischen den beiden Männern genau gehört. Niemand sah das Lächeln auf seinen Lippen, das einen wissenden Ausdruck angenommen hatte.
    Paco fing an zu grinsen und fragte dann: »Einen Schatten?«
    »So ist es.«
    »Du bist verrückt. Wenn jemand gekommen wäre, dann hätten wir es gehört:«
    »Schatten kann man nicht hören. Sie sind lautlos.«
    Paco knirschte mit den Zähnen. »Okay, du hast also einen Schatten gesehen. Und jetzt?«
    »Wir sollten es schnell hinter uns bringen. Danach können wir verschwinden, das...«
    Durban meldete sich. Mit recht lauter Stimme sprach er die beiden Männer an. »Manchmal sind Menschen bereits tot, ohne dass sie es richtig wissen. Das ist bei euch der Fall. Nicht ich werde sterben, sondern ihr seid an der Reihe.«
    Es waren Worte, die tief griffen. Weder Paco noch Mike wussten eine Antwort darauf. Die allerdings bekamen sie. Nur nicht von Durban, sondern von einer Frau.
    »Er hat Recht, ihr seid schon tot!«
    ***
    Es folgten Sekunden, in denen die Welt in dieser Halle einfach die Zeit anhielt. Nichts störte mehr die Stille, bis Paco sich fasste und schlürfend Atem holte, denn er hatte gesehen, was sich vor ihm tat, wenn er über den liegenden Frank Durban hinwegschaute.
    Aus dem Dunkel der Halle löste sich eine Gestalt, die selbst gar nicht dunkel war und sogar hell aussah, weil sie irgendwie von innen her leuchtete. Sie ging mit wohl gesetzten Schritten, und es war kein Laut zu hören, wenn sie ihre Füße aufsetzte. Ein sehr helles Gesicht malte sich unter den dunklen Haaren ab. Es war weder jung, noch war es alt, es besaß eine blasse Haut, und in diesem Gesicht fielen besonders die großen Augen auf, die sich nicht bewegten. Welche Kleidung die Person trug, war ebenfalls nicht zu erkennen. Etwas lag so glatt am Körper wie aufgemalt, und die Frau ließ sich nicht beirren. Sie ging ihren Weg, und als sie ihr Ziel erreicht hatte, blieb sie dicht hinter Frank Durban stehen. Sie breitete die Arme aus, um die Haltung eines Schutzengels einzunehmen, was Paco und seinen Kumpan irritierte.
    Sie hätten mit allem rechnen können, nur damit nicht. Da stand eine Frau und hatte davon gesprochen, dass sie so gut wie tot waren. Sie war so etwas wie eine Richterin und eine Helferin zugleich. Zudem hatte keiner der beiden Dealer gesehen, woher sie eigentlich gekommen war, aber sie war da, und man konnte sie nicht als eine Fata-Morgana ansehen.
    »Hallo, Fiona...«, sagte Durban.
    »Hi, Frank.«
    »Ich habe es wieder mal geschafft.«
    »Das musste auch so sein.«
    »Nur die beiden hier....«
    »Sprich nicht weiter«, unterbrach sie ihn. »Sie wollten dich töten, aber jetzt wird es sie erwischen.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und du bist wieder der große Sieger. Die Lorbeeren gehören dir, mein Freund.«
    »Ja.«
    »Wie sollen sie sterben?«, erkundigte sie sich in geschäftsmäßigem Ton. »Hast du einen besonderen Wusch? Sag ihn, und ich werde ihn erfüllen.«
    »Kugeln reichen aus.«
    »Denkst du an deine Waffe?«
    »Ja, denn anders wäre es zu kompliziert. Die Kugeln nimmt man mir am besten ab.«
    »Sehr gut, Frank.«
    Paco und Mike hatten zugehört. Sie sahen dabei aus, als wären sie nicht von dieser Welt. Ihre Gesichter waren zwar noch die gleichen, aber sie hatten sich verändert. Der Ausdruck in ihnen war kaum zu beschreiben. Er setzte sich aus Angst, Staunen und Fassungslosigkeit zusammen. So etwas hatten sie noch nie erlebt.
    Paco versuchte zu reden. Ihm fehlten ebenso die richtigen Worte wie Mike Glover.
    »Na, habe ich zu viel versprochen?«, meldete sich Durban.
    Diese Frage half den Männern wieder auf die Sprünge. Paco fasste sich zuerst. »Wer bist
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