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Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)

Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)

Titel: Ein düsteres Weihnachtsmärchen (German Edition)
Autoren: Andy Falk
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zulassen, dass Weihnachten für immer so bleibt!“ Julian schien fest entschlossen.
    Der Großvater wurde noch energischer. „Nichts da! Ich verbiete es dir!“
    „Aber Großvater, so böse habe ich dich ja noch nie erlebt.“
    Maximilan seufzte. „Es tut mir wirklich leid. Aber ich kann einfach nicht zulassen, dass du eine solche Dummheit begehst. Du bist doch noch ein Junge. Sieh dir dieses furchtbare Wesen doch nur mal an.“ Er zeigte auf eines der gruseligen Bilder.
    In der Tat, als Julian die Abbildung betrachtete, blieb ihm ein Kloß im Halse stecken. Der Krampus war eine grauenerregende Kreatur. Vielleicht hatte er seinen Mund wirklich ein wenig zu voll genommen. Ein eiskalter Schauer kroch ihm abermals über den Rücken. Er schaute zu Hannah. Auch sie sah nicht gerade zuversichtlich aus. In ihren Augen stand Angst und Unbehagen.
    Der Einzige, der einigermaßen unbeeindruckt schien, war Wolly. Der Nager lag immer noch auf Julians Schoß und döste genüsslich vor sich hin. Nur als der Großvater zwischenzeitlich laut geworden war, hatte er kurz die spitzen Ohren nach oben gestreckt und einmal geblinzelt. Das Wollhörnchen war wahrlich nur schwer aus der Ruhe zu bringen.
    Großvater Maximilian schloss das Buch und legte es zur Seite. Er zog noch ein letztes Mal an seiner Pfeife und löschte sie danach. „So, meine Lieben. Ich hoffe, ich konnte euch die Flausen austreiben. Ihr müsst nur noch dieses Weihnachten aushalten, danach wird es besser für euch. Und wenn ihr wirklich etwas gegen diesen teuflischen Krampus unternehmen möchtet, dann wartet bitte wenigstens bis ihr erwachsen seid.“
    Hannah nickte. „Ich glaube, das ist wirklich das Beste.“ Sie wandte sich Julian zu. „Ich finde, wir sollten auf deinen Großvater hören. Mit diesem Monster können wir es sowieso nicht aufnehmen.“
    „Ich weiß nicht …“ Julian war hin und her gerissen. Einerseits wollte er diesem bösartigen Krampus unbedingt entgegentreten, andererseits fürchtete er sich vor der Kreatur. Er war erst zwölf und kein erwachsener Mann. Und selbst dann hätte er sich wahrscheinlich immer noch gefürchtet. Verdrossen verzog er den Mund.
    Wolly hingegen juckte das ganz und gar nicht. Der putzige Wollhörnchenmann streckte sich auf den Rücken und bot seine Unterseite zum Streicheln dar. Doch Julian bemerkte die Regungen des Tieres gar nicht, er war zu intensiv mit dem Verarbeiten der gehörten Geschichte beschäftigt. Als Wolly die Nachlässigkeit bemerkte, quittierte er sie mit einem empörten Quieken.
    Julian wischte dem Wollhörnchen über die Schnauze. „Schon gut, ich kraule dich ein anderes Mal.“ Der Junge erhob sich vom Sofa und Wolly musste von seinem Schoß herunterspringen.
    Hannah folgte ihrem Freund, der sich in Richtung der Tür bewegte. „Wiedersehen, Herr Stern.“ Sie nickte dem Großvater freundlich zu.
    Der alte Mann lächelte. „Wiedersehen, liebe Hannah. Und du mach mir keinen Unsinn.“ Er zeigte bestimmend auf Julian.
    „Keine Sorge Großvater. Erst wenn wir erwachsen sind. Aber dann geht es diesem Krampus an den Kragen!“ Entschlossen verließ er zusammen mit Hannah und Wolly die Hütte.
    Als sich die Tür hinter ihnen schloss, atmete der Großvater tief durch. „Hoffentlich hast du bis dahin anderes im Sinn“, murmelte er. Dann neigte er den Kopf zur Seite und sah nachdenklich in das Kaminfeuer. Heute Nacht würde er hier in der Hütte bleiben – alleine. Erst morgen stand der Besuch bei seinem Sohn und dessen Familie an. Ja, darauf freute er sich. Wenn diese Höllennacht vorbei war, herrschte wieder ein ganzes Jahr Ruhe.

Kapitel 2
    Julian beschleunigte seine Schritte. Er stürmte förmlich durch den Schnee. Hannah, die Wolly auf ihren Schultern trug, kam kaum noch hinterher. „He du, mach‘ doch mal langsam“, rief sie Julian hinterher.
    Der drehte sich um. „Entschuldige Hannah, aber ich bin gerade so aufgeregt. Ich glaube, ich weiß wie wir den Krampus für immer verbannen können.“
    Das rothaarige Mädchen verdrehte die Augen. „Du kapierst es wohl immer noch nicht. Wir können gegen dieses Monster nichts ausrichten. Dein Großvater hat uns doch schon gesagt, dass es keinen Sinn macht.“
    „Ach was!“ Julian ließ sich nicht beirren. „Großvater hat zu viel Angst. So, wie alle anderen. Ich bin mir sicher, mit einer gut durchdachten List können wir diesen Dämon für immer in die Hölle schicken.“
    Hannah verdrehte abermals die Augen. „Wie du dich anhörst. Das ist doch
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