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Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis
Autoren: Cassie Miles
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blickte ihn wieder an. „Warum sollte ich in dieses Motel kommen? Warum sollte ich nur ein einziges Wort von dem glauben, was du mir erzählt hast?"
    Mit zwei langen Schritten war er bei ihr. Riss sie in die Arme und presste die Lippen auf ihren Mund.
    Wütend wehrte sie sich, aber er war stärker. Eden riss den Kopf zurück, bereit zu schreien.
    „Vertrau mir", flüsterte er.
    Seine dunklen Augen bannten sie auf der Stelle. Er war der Mann, von dem sie geträumt hatte, jede einsame Nacht ... der einzige Mann, der jemals ihre Seele berührt hatte. Der Himmel mochte ihr beistehen, aber sie wollte, dass Payne sie küsste.
    Sanft umfasste er ihren Nacken, suchte erneut ihre Lippen.
    Ihr Widerstand schmolz bei der ersten zärtlichen Berührung. Eden schloss die Augen, schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss. Das jahrelang unterdrückte Verlangen brach sich Bahn. Der Geliebte lebte und lag in ihren Armen. Es war wundervoll.
    Abrupt löste er sich von ihr, bewegte sich wie ein Schatten zur Tür, schloss sie hinter sich.
    Eden stand da und wusste nicht, ob sie nicht nur geträumt hatte. Sie berührte ihre feuchten Lippen, die noch nach ihm schmeckten. Rasch schob Eden sich die Motelkarte in den BH, ging zur Tür und wappnete sich für die Beerdigung ihres Bruders.
    Draußen wartete Schwester Maxine auf sie. „Alles in Ordnung?"
    Eden nickte. „Woher kennen Sie Payne?"
    „Als er anfing, mit dir auszugehen, bat er mich um Rat. Dein Großvater hatte allen deutlich gemacht, dass du tabu warst."
    „Er hat Ihnen von unserer Beziehung erzählt?"
    „Vergiss nicht, du warst zu der Zeit noch sehr jung, Erst neunzehn. Und er ein erwachsener Mann von vierundzwanzig. Er wollte die Situation nicht ausnutzen."
    „Was haben Sie ihm erzählt?"
    „Die Wahrheit. Ich versicherte ihm, du seist durchaus in der Lage, deine eigenen Entscheidungen zu treffen."
    „Das stimmt."
    Manchmal hatte Eden das Gefühl, schon erwachsen geboren worden zu sein. Sie hatte Peter kennen gelernt, mit offenen Augen, und würde niemals ihre leidenschaftlichen Nächte bedauern. Und ebenso wenig, dass diese Leidenschaft ihr einen Sohn geschenkt hatte. Josh, der Sinn ihres Daseins.
    „Nun musst du eine weitere Entscheidung treffen", sagte Schwester Maxine. „Deine Großmutter ist hier. Sie ist allein im Vorraum beim Sarg. Möchtest du zu ihr gehen?"
    „Ja." Eden antwortete ohne Zögern.
    Wieder brachte Schwester Maxine sie an eine verschlossene Tür. „Ich sorge dafür, dass euch niemand stört."
    Eden betrat den kleinen Nebenraum. Ein Ebenholzsarg mit goldenen Beschlägen stand dort. Prächtige weiße Blumen schmückten die untere Hälfte. Daneben saß eine zierliche grauhaarige Frau mit einem kleinen schwarzen Hut auf dem gesenkten Kopf. Die Augen hielt sie geschlossen, doch mit einer Hand strich sie liebevoll über den schimmernden Sarg.
    „Großmutter...", sagte Eden leise.
    Sophia hob den Kopf. Sie erhob sich langsam. Obwohl sie nicht gerade groß war, hielt sie sich aufrecht. Sie war eine stolze Frau und viel stärker, als alle vermuteten, und sie hatte gelernt, Schicksalsschläge zu ertragen.
    „Komm her."
    Eden trat zu ihr. Es würde keine tränenreichen Umarmungen geben. Die Frauen der Verones akzeptierten ihr Schicksal, ohne zu jammern.
    Sophia ergriff Edens Hände und drückte sie fest, ehe sie mit dem Kopf auf den Sarg deutete. „Verabschiede dich von deinem Bruder."
    Eden nahm sich ein Beispiel an der würdevollen Haltung ihrer Großmutter, straffte die Schultern und ging ans Kopfende des Sargs. Eddys Augen waren geschlossen, seine Wangen eingesunken, die Haut unnatürlich wächsern. Sie erkannte den erwachsenen Mann kaum wieder. Stattdessen sah sie den dunkelhaarigen Jungen, der sie immer verteidigt hatte, wenn andere Kinder sie wegen ihrer Familie verspotteten und verhöhnten.
    Eddy hatte sicher nie verstanden, warum sie sich den Klauen der Verones entziehen wollte.
    Familie bedeutete ihm alles und forderte seine bedingungslose Loyalität. Diese Loyalität hatte ihn das Leben gekostet.
    Eden kämpfte gegen die Tränen an. Oh, Eddy, du hättest noch so viel vom Leben haben können, dachte sie tief betrübt.
    Sie gab ihm einen letzten Kuss auf die kalte Wange und trat vom Sarg zurück.
    „Er hatte keine Kinder", sagte ihre Großmutter. „Seine Frau ist unfruchtbar."
    Eden nickte. Sie griff in die Rocktasche und zog zwei Schnappschüsse heraus, die jüngsten Fotos von Josh. „Sie sind für dich."
    Sophia betrachtete
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