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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
Autoren: Sarah Harvey
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Musik, die aus dem Hafen selbst kam; also ließ sie ihren Blick in diese Richtung schweifen.
    An der nah gelegenen Mole war ein Boot festgemacht.

    Es handelte sich um eine riesige Motoryacht, auf der sämtliche Lichter brannten und von der Stimmen, Gelächter und ein tief wummernder Discomusik-Rhythmus in die stille Nacht hallten. Wahrscheinlich feierten ein paar ProTrain-VIPs dort ihre eigene kleine Party, dachte Alex, wobei es in Anbetracht der Größe des Bootes schon besonders wichtige VIPs sein mussten.
    Während sie dastand und die Yacht betrachtete, trat ein Mann hinaus auf die Gangway und ging hinunter zur Mole. Ein Mann mit kurzem braunem Haar und einem wunderschönen Mund, der bei ihrem Anblick zu einem, ach, ihr so wohl bekannten Lächeln erstrahlte. Ein eleganter Mann in Smokingjacke, doch die oberen Knöpfe seines weißen Hemdes standen offen, und die schwarze Krawatte hing ihm locker um den Hals, weil er es noch nie gemocht hatte, Krawatten zu tragen. Ein Mann, der genau in diesem Augenblick eigentlich einige tausend Meter über der Erde neben einer atemberaubenden Anwältin in einem Flieger Richtung London sitzen müsste.
    »Jake?«
    Das konnte doch nicht Jake sein, oder?
    Doch sie wusste bereits, dass er es war.
    Und als sie die Leute auf dem Deck der Yacht eingehender musterte, stellte sie fest, dass da nicht nur Jake war. Sie waren alle da: Remy, Frazer, Bentley und Humphrey. Sie kniff die Augen zusammen. Und waren das da etwa Connie und James?, fragte sich Alex perplex. Und die gertenschlanke Frau in dem Kleid, das eindeutig für jüngere Semester gemacht war, die gerade von einem Mann umarmt wurde, der wie ein Crewmitglied aussah, konnte doch wohl nicht ihre Mutter sein? Und der Typ, der gerade eine Kellnerin anbaggerte, war das etwa ihr Bruder Jem? Und waren es etwa Serena und Tommy, die sich da angeregt mit einem Paar unterhielten, das aussah wie »Emma und Ed«, flüsterte Alex ungläubig.

    Jake, der auf sie zugekommen war, beobachtete ihr Gesicht, das all ihre Gefühle preisgab, während sie die Leute auf dem überfüllten Boot betrachtete und Mitglieder ihrer Familie, ihre Freunde und einfach jeden, der ihr etwas bedeutete, erkannte.
    »Sie sind alle da«, sagte Jake, als er ihr ungläubiges Staunen sah.
    »Aber … ich verstehe das nicht …«
    »Vielleicht hilft dir das hier… ich hatte noch keine Zeit, es aufzuhängen. Das Flugzeug ist erst heute Mittag gelandet, deshalb war ich ein bisschen in Hektik, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen …« Er griff in die Innentasche seines Jacketts und zog etwas hervor, das aussah wie eine Rolle Silberfolie, doch als er sie vor Alex ausbreitete, entpuppte sie sich als ein Banner.
    Darauf stand: »Herzlichen Glückwunsch Alex!«
    »Es ist noch ein bisschen früh, ich weiß, aber der Plan ist, die Party so lange hinzuziehen, dass wir in deinen Geburtstag hineinfeiern können.«
    »Du hast das alles organisiert? Für mich?«
    Er nickte und bedachte sie mit seinem ach so vertrauten Lächeln, und dann hielt er ihr die Hand hin und sagte: »Komm, ohne den Ehrengast kann die Party nicht losgehen.«
    Er führte sie zur Gangway, doch als sie sie erreichten, spürte er, dass Alex an seiner Hand zog und stehen blieb. Er drehte sich zu ihr um und sah sie erneut an.
    »Jake … ich…«, begann Alex mit einem derart reuevollen Gesicht, dass er ganz ernst wurde.
    »Ich weiß. Wie gedankenlos von mir. Da war ich zwei Wochen weg und habe dich noch nicht mal richtig begrüßt.« Er lächelte, zog sie zu sich heran und küsste sie innig auf den Mund.
    Als er schließlich von ihr abließ, sah sie ihn leicht benommen an. Ihr Mund klappte auf und ging wieder zu, während sie
nach den passenden Worten suchte, um ihm zu sagen, was sie glaubte, ihm sagen zu müssen.
    »Aber ich dachte…«
    Sie hielt inne, als er beruhigend nickte.
    »Ich weiß. Ich weiß, was du dachtest, Alex. Ich weiß genau, was du die ganze Zeit gedacht hast, als ich in Hongkong war.«
    »Weißt du, dass ich …«
    Er legte ihr behutsam einen Finger auf die Lippen. »Ich weiß, dass du Alison King am liebsten umbringen würdest.« Er lachte kurz auf, und dann wurde sein Gesicht plötzlich wieder ernst. »Und ich weiß alles über Björn Sieger.«
    Er konnte nicht anders, als erneut aufzulachen, als er ihr überraschtes Gesicht sah.
    »Jetzt guck mich nicht so schockiert an. Du solltest doch inzwischen wissen, Alex Gray, dass die Wände in unserem Beruf nicht nur Ohren haben, sondern auch laute
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