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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven
Autoren: G Bartlett
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Katastrophe. Das bedeutet, dass mir meine Anpassungsfähigkeit, auf die ich so stolz bin, nichts mehr nützt.
    »Du meinst, er könnte mithilfe einer Art Laserpistole erkennen, dass ich ein Vampir bin?«
    »Mara und ich haben das Ding gesehen. Es sieht vollkommen harmlos aus, wie ein Mobiltelefon, Gloriana. Du denkst dir nichts Böses, und plötzlich greift er an. Auch er selbst wirkt völlig unauffällig – mittelgroß, durchschnittlich gut gebaut. Du musst dir aus dem Internet sein Bild herunterladen. Druck es aus und zeig es jedem Vampir, den du kennst.« Er wechselte ein paar Worte mit jemandem im Hintergrund. Mara?
    »Mach ich. Sobald ich bei Freddy bin.«

    »Gut. Aber wie gesagt, es kann gut sein, dass du Westwood trotzdem nicht erkennst. Er trägt zwar keinen Tarnanzug, nicht einmal eine Tarnkappe à la Mossy Oak, nur diese getönte Brille, aber auch die sieht nicht ungewöhnlich aus.« Er schwieg einen Augenblick. In meinem Kopf rasten die Gedanke nwi ld durcheinander.
    »Verdammt, Gloriana, ich will dich hier bei mir haben, wo ich dich beschützen kann.«
    Das überhörte ich geflissentlich. »Wie … Wie hat er Mac erwischt?« Knoblauch und Kruzifixe können uns längst nicht so viel anhaben, wie es in den diversen unter Sterblichen so beliebten Legenden oft dargestellt wird. Die Sache mit dem Pfahl aber entspricht den Tatsachen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mac artig stillgehalten hat.«
    »Hat er auch nicht. Wie gesagt, Westwood ist ein Jäger. Er verwendet einen Bogen und Pfeile aus einem exotischen Holz, und er ist ein hervorragender Schütze. Hätte er nur fünf, sechs Zentimeter danebengeschossen, dann hätte Mac überlebt.« Wieder unterhielt er sich mit jemand anderem. »Mara sagt, die Pfeile hätten seltsam gerochen. Ihrer Ansicht nach könnten sie aus Olivenholz geschnitzt sein. Sei also gewarnt, wenn du diesen Geruch wahrnimmst.«
    »Wie seid ihr ihm entkommen?« Vampirjagd als Sport. Was kam als Nächstes? Ausgestopfte Vampire, die man sich an die Wand hängen konnte? Oh, Gott.
    »Als klar war, dass wir nichts mehr für Mac tun konnten, haben wir die Beine in die Hand genommen.«
    »Tut mir schrecklich leid für euch. Ich hatte Mac auch sehr gern. Arme Mara.« Ich rieb mir die Augen.
    »Ja, wir sind beide noch ziemlich mitgenommen. Ich kann mich nur wiederholen – sei auf der Hut, Gloriana.«
    Blade klang erschöpft. Ich fragte mich, ob er sich ausreichend
ernährte. Wenn man jemanden ein paar Jahrhunderte lang geliebt hat, hört man nicht von einem Tag auf den anderen auf, sich um ihn zu sorgen. Ich hatte es weiß Gott versucht.
    »Du bist doch hoffentlich nicht verletzt, oder?«
    »Nur ein Kratzer. Kaum mehr zu sehen.«
    Ein Kratzer, so, so. Das konnte genauso gut eine Schramme am Arm sein wie ein Schuss in den Bauch. Kein Wunder, dass er so abgekämpft klang. Vampire können im Schlaf ihre selbstheilenden Kräfte mobilisieren, aber das laugt sie aus.
    »Wo bist du?« Natürlich war Mara bei ihm. Die beiden waren befreundet, und es war total krank, auf eine trauernde Witwe eifersüchtig zu sein. Eine bildschöne trauernde Witwe allerdings, die mit ihrer roten Mähne und den grünen Augen der Traum eines jeden Schotten war. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Campbells sie heiß und innig lieben. Und dass sie rank und schlank ist. Dagegen bin ich eine welke englische Rose.
    »Lake Charles. In Louisiana. Ich betreibe hier ein Casino, gleich hinter der texanischen Grenze. Vergiss Austin. Du kommst zu uns; hier kann ich auf dich aufpassen. Ich habe topmoderne Alarmanlagen und rund um die Uhr Wachleute im Haus. Jetzt, da wir von Westwood wissen, wird es ihm nicht gelingen, ins Casino einzudringen.«
    Ein Casino. Da konnte er mir genauso gut gleich einen Pfahl ins Herz rammen. Ich hatte Blade nie von meiner Spielsucht erzählt, und ich würde mich hüten, es jetzt zu tun. Ich hatte mich nie sicherer gefühlt als in seiner Gegenwart, unter seinem Schutz und Schirm …
    Dummerweise hatte er mich nicht gebeten, zu ihm zu kommen, sondern es mir befohlen. Und ich habe vor über hundert Jahren aufgehört, seinen Befehlen Folge zu leisten. Weil
ich mich in seiner Gegenwart nämlich in eine Glory verwandle, die ich nicht besonders gut leiden kann. Eine abhängige, hilflose Glory. Ist es sehr offensichtlich, dass ich gerne Ratgeber lese?
    Verdammt. Ein Technofreak als Vampirjäger. Kein Wunder, wenn es mir eiskalt über den Rücken lief und ich in Versuchung geriet, nach Lake Charles zu
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