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Echo der Vergangenheit (German Edition)

Echo der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Echo der Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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Hilfe. Die Guten.
    Sie packte Kenton und zog ihn mit sich. »Alles wird gut.« Seine Augen waren geschlossen, seine Haut bleich. »Wir kommen raus.«
    »Lora!«, hörte sie eine Frau rufen, und schon beugte sich Kim zum Fenster herein. »Lora Spade! Antworten Sie!«
    »Hilfe!« Die Hilfe war fast da, nur noch ein bisschen …
    Kim hüpfte durch die Fensteröffnung und wich geschickt den Flammen aus. »Oh, Scheiße … « Eine Hand hielt sie vor den Mund, mit der anderen packte sie Kenton.
    Sie schleiften ihn weiter. Zusammen schlugen sie mit Sofakissen und Läufern eine Schneise ins Flammenmeer und schafften es schließlich, Kenton zum Fenster zu ziehen.
    Kim sprang als Erste, ließ dabei aber Kentons Arm nicht los.
    Kenton ächzte.
    Du schaffst es. Halt durch , dachte Lora. Sie konnte nicht mehr sprechen. Der Rauch war zu dicht.
    Sie taumelte, und Kenton wäre ihr fast entglitten.
    Dann zog Kim ihn durch die Fensteröffnung. Nach draußen . Er war den Flammen entkommen. Er war in Sicherheit.
    Sirenen heulten. Weitere Hilfe eilte heran. Sanitäter. Sie würden Kenton versorgen und retten. Das mussten sie.
    Sie stützte sich auf der Fensterbank ab. Seth war noch im Zimmer, umzingelt von Flammen.
    Soll er doch brennen.
    Das war sie, die Rache, auf die sie so lange gewartet hatte. Der Mann, der Carter getötet hatte, der auf Kenton losgegangen war … jetzt war er fällig.
    Trotzdem warf sie einen Blick zurück.
    Seth stand direkt hinter ihr.
    »Du kommst hier n… nicht raus«, zischte er und schlang von hinten die Arme um sie. »Du hast Carter so lange nachgetrauert. Jetzt kannst du zu ihm.« Er zog sie zurück in die Flammen.
    Nein!
    Sie wirbelte herum, stieß ihm das Knie in den Unterleib und versetzte ihm gleichzeitig einen Faustschlag gegen das Kinn. Er ließ sie los, und Lora schob sich rückwärts auf das Fenster zu.
    »Du wirst brennen!«
    Lora stolperte über die zerbrochenen Latten und fiel zu Boden.
    Seth frohlockte. »So … leicht.« Dann warf er sich auf sie.
    Eine Waffe bellte auf. Einmal. Zweimal.
    Seth erstarrte. Sein Unterkiefer fiel herab, und er starrte aus weit aufgerissenen, erschrockenen Augen auf sie herab. Hinter ihm schlugen die Flammen immer höher.
    Lora verstärkte den Griff um den Lauf der Pistole. Kentons Pistole. Sie war vorher zu Boden gefallen, und Lora hatte sie nicht vergessen.
    Seth sank nieder.
    Aus seiner Brust strömte Blut. Wie man mit einer Waffe umging, hatten ihre Brüder ihr auch beigebracht.
    Geräuschvoll krachte ihre Treppe zusammen. Die Decke sackte ein, und die Flammen schlugen noch höher.
    Sie kroch keuchend, ja erstickend zum Fenster, und es tat so weh . Aber die frische Luft war so nah. Kenton – er war da draußen. Sie musste zu ihm.
    Lora ließ die Waffe fallen. Sie krallte sich am Fenstersims fest, spannte die Muskeln an.
    »Ich habe Sie.« Kim packte Loras Arme und hob sie hoch. »Habe ich’s nicht gesagt … heute ist Ihr Glückstag – ich bin zur Stelle.«
    Trotz des harten Aufpralls auf der Veranda spürte Lora kaum Schmerz. Sie war völlig damit beschäftigt, gierig nach Luft zu schnappen.
    Vor der Veranda rotierten rote und blaue Lichter. Bremsen quietschten. Laute Rufe erschallten.
    Kim packte sie, zerrte sie hoch und stützte sie. »Weg hier.«
    Lora sah sich nicht noch mal um. Sie hielt nach Kenton Ausschau. Er lag reglos im Gras.
    Bitte, nein.
    Kim zog sie hinter sich her. »Kommen Sie, Lora, kommen Sie.«
    Feuerwehrleute sprangen vom Löschfahrzeug.
    Lora fiel neben Kenton auf die Knie. Ihre mit roten Brandblasen bedeckten Finger berührten sein Gesicht. »Kenton?« Sie beugte sich über ihn. Seine Augen waren nach wie vor geschlossen. Die Kugel war in der Nähe des Herzens in seine Brust eingedrungen. »Verlass … mich nicht.« Noch immer bekam sie kaum Luft.
    »Wo zum Teufel ist er?«, hörte sie eine bekannte Männerstimme laut brüllen – Hyde.
    Lora rückte noch näher an Kenton heran.
    Sie hatte das schon einmal erlebt. Nahezu die gleiche Szene. Sie nahm wieder seine Hand. Ein anderer Tag. Ein anderes Feuer. Ein anderer Mann.
    Nicht noch mal. Bitte, Gott, nicht noch mal , dachte sie.
    »Der Verdächtige hält sich noch im Haus auf«, rief Kim, die ganz in ihrer Nähe stand, aber Lora sah sich nicht um.
    »Lebt er?« Das war Monicas Stimme. Lora gönnte auch Monica keinen Blick. Sie hatte nur für Kenton Augen. Fest presste sie die Hände auf seine Brust, um die Blutung zu stoppen.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Kim. »Aber …
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