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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung
Autoren: Janet Edwards
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wieder meldete. «Es scheint sich nicht um ein mathematisches Problem zu handeln. Vermutlich basiert es auf irgendeiner Art von Wissenschaft, aber wir finden nicht heraus, auf welcher. Leider besteht auch die Möglichkeit, dass es sich um einen Zweig handelt, den wir noch nicht entdeckt haben.»
    Noch mehr Zeit verging. Inzwischen war ich todmüde, und mein Körper schmerzte von den Schutzanzugsprellungen, die ich bei dem Einsturz vorhin erlitten hatte. Schließlich gab ich es auf, für die Vid-Bienen gut aussehen zu wollen, und setzte mich mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf den Boden. Ich seufzte erleichtert. Egal ob es uns gelang, diesen letzten Test zu lösen oder nicht, meine Hauptsorge war vorüber. Die Alien-Kugel war offensichtlich hier, um mit uns zu kommunizieren. Es würde keinen Krieg geben. Die Erde war nicht in Gefahr. Ich würde nicht zum Gespött der Menschheit werden. Ich konnte dem Tell-Clan beitreten und Teil einer Familie werden.
    Ich war tatsächlich eingenickt, als plötzlich mein Lookup klingelte. Erschrocken zuckte ich zusammen und blickte dann erstaunt auf das Display. Warum rief mich jemand auf meinem Militär-Lookup an, statt das Kommsystem zu benutzen? Mit gerunzelter Stirn schaltete ich alle meine Kommkanäle ab und nahm den Anruf entgegen.
    «Äh, Candace, das ist gerade ein bisschen schlecht», begrüßte ich sie.
    Meine ProMum lächelte mir von meinem Lookup aus entgegen. «Das ist mir völlig klar, Jarra. Aber ich habe hier einen Anruf von Keon in der Leitung, den ich zu dir durchstellen muss. Er konnte dich selbst nicht erreichen, deshalb hat er sich gedacht, dass ich meine Autorität als ProMum nutzen könnte.»
    Ich war total verwirrt. Die Erde billigte den ProEltern eine Menge Rechte zu, wenn es um das Wohlergehen ihrer ProKinder ging, aber … warum?
    «Ich stelle Keon jetzt zu dir durch», verkündete Candace.
    Ihr Bild wurde durch das von Keon abgelöst, dem Issette über die Schulter sah. «Hallo, Jarra.» Er klang völlig relaxed wie immer. «Ich kenne die Lösung zu eurem Problem.»
    «Was? Wie bitte?»
    «Das sind die drei Sequenzen, die man bei Laserlichtskulpturen verwendet. Man benutzt die Muster, um die Lichtstrahlen zu kombinieren und besondere Effekte zu erzielen. Ich habe keine Ahnung, weshalb die Aliens uns das in einem Test abfragen, aber ich leite dir die Antworten jetzt einfach mal weiter.»
    Ich sah mir an, was er geschickt hatte, und stellte fest, dass er die Lösungen für mich bereits in Alien-Symbole übersetzt hatte. Einen Moment lang starrte ich sie wortlos an. Sollte ich das ernst nehmen? Glaubte ich Keon? Ja, ich glaubte ihm. Wenn jemand, der so faul war wie er, sich die Mühe gemacht hatte, mir diese Symbole zu schicken, dann musste er sich seiner Sache sehr, sehr sicher sein.
    «Sollen wir eine komplette Sequenz nach der nächsten eingeben oder abwechselnd je eine einzelne Antwort von jeder?», fragte ich.
    «Ich vermute, man arbeitet sich rundherum vor, indem man jeweils eine Frage beantwortet», meinte Keon, «aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung aufgrund der Art der Anwendung.»
    «Danke, Keon. Bleib dran, während ich mich darum kümmere.»
    Einen Moment lang dachte ich angestrengt nach. Commander Leveque koordinierte die ganze Aktion und traf die Entscheidung über mögliche Lösungen. Ich hätte ihm eigentlich Keons Antworten zur Überprüfung schicken sollen. Andererseits würde Leveque sie auch nicht verstehen, deshalb bliebe ihm nicht anderes übrig, als sie an das Physikerteam weiterzuleiten – das Team, zu dem auch Gaius Devon gehört hatte. Sie würden sich mit Laserlichtskulpturen ebenfalls nicht auskennen und deshalb wahrscheinlich bloß lachen, weil der Vorschlag von einem unqualifizierten Affenkind kam, das Kunst studierte.
    Ich erhob mich und ging auf die Säule zu. Wozu sollte ich mit irgendjemandem Rücksprache halten, schließlich war ich Feldkommandeurin. Das hier war meine Entscheidung, und ich hatte sie getroffen. Wenn sich herausstellen sollte, dass es falsch gewesen war, Keon zu vertrauen, würde ich wie ein Schrumpfhirn dastehen, aber das war mir egal. Ich wartete, bis die durchlaufende Sequenz vor mir den entsprechenden Punkt erreicht hatte, und fing an, die Symbole zu berühren.
    «Major Tell Morrath?» Leveque klang ziemlich erstaunt. «Was machen Sie da? Wir können uns nicht leisten, die Antworten zu erraten, weil …»
    Er verstummte, da die Symbole aufblinkten, als die erste Antwort angenommen wurde. Ich
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