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Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale
Autoren: Jason Dark
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sie sogar an. »Toll, du hast es geschafft. Wirklich gut. Hätte ich nicht gedacht, aber jetzt ist der Spaß vorbei.«
    »Welcher Spaß?«
    »Dass ich dir geholfen habe.«
    »Ach so.« Auch Jane lächelte, aber verkrampft. »Lässt du mich jetzt abstürzen?«
    »Nein, nicht direkt. Ich habe mir gedacht, dass du die gleichen Kunststücke durchführst wie ich. In die Luft springen, sich überschlagen, aber du wirst Pech haben, denn es könnte sein, dass du nicht mehr auf dem Seil, sondern auf dem Boden landest, und das mit dem Kopf voran. Weißt du, was dann passiert?«
    »Ich kann es mir gut vorstellen.«
    »Eben, Jane. Du bist zu einer Gefahr geworden, und du bist mit deiner Aktion das eigene Risiko eingegangen. Du hättest es nicht tun müssen, denn ich werde jetzt den Befehl geben, dass wir uns beide in die Höhe schwingen. Du wirst die erste Landung perfekt erleben und kannst noch vor deinem Ableben den Beifall entgegennehmen. Solltest du jetzt deine Pistole ziehen, so lass dir gesagt sein, dass es dazu nicht kommen wird. Ich reagiere immer schneller als du. Nicht mal berühren würdest du sie können, Jane.«
    »Eine Sache noch!« Jane wunderte sich selbst darüber, woher sie die Ruhe nahm.
    »Ja, was ist?«
    »Ich habe dir etwas mitgebracht.«
    Fiona zeigte sich irritiert. »Mir? Wieso das denn?«
    »Es ist keine Pistole. Ich hatte es dir schon... naja, schau es dir mal an.«
    Schon während sie sprach, hatte Jane die Hand in die rechte Hosentasche gesteckt. Sie fühlte das Silber an ihrer Haut und spürte auch, dass es sich leicht erwärmt hatte. Dann aber zog sie ihre Hand und auch das Kreuz mit einem Ruck aus der Tasche hervor.
    Fiona war neugierig gewesen und hatte jede Bewegung der Frau verfolgt.
    Trotzdem konnte sie das Ergebnis nicht verhindern!
    Plötzlich schimmerte das Kreuz in Jane’s Hand, und bevor sich Fiona versah, lag der Talisman des Geisterjägers genau dort, wo sie ihre Hände verschränkt hatte.
    Zugleich löste sich aus ihrem Mund ein irrer Schrei!
    ***
    Den hörten nicht nur alle Zuschauer, sondern auch ich. Schon die letzten Sekunden hatte ich wie auf den berühmten glühenden Kohlen gesessen. Ich wusste, dass etwas passieren würde, dass die beiden nicht einfach stehen bleiben würden, und ich hatte mich nicht geirrt.
    Dass Jane Collins etwas aus der Tasche gezogen hatte, war mir ebenfalls nicht entgangen, und es konnte nur das Kreuz sein, das sie Fiona zwischen die Arme oder Hände drückte.
    Der Schrei war schlimm.
    Sie musste Schmerzen haben.
    Plötzlich schwankte das Seil. Fiona schwankte ebenfalls. Sie behielt das Gleichgewicht nicht mehr, dann kippte sie zur Seite weg und fiel zu Boden.
    Ich schaute auf Jane, die etwas richtig gemacht hatte. Natürlich war es auch ihr nicht möglich gewesen, sich auf dem Seil zu halten, aber sie war so gefallen, dass sie es noch geschafft hatte, sich mit beiden Händen daran festzuhalten. Sie hing jetzt daran wie ein Turner am Reck und schwang dabei leicht hin und her.
    So blieb sie nicht. Sie sprang auch nicht nach unten, sondern hangelte sich Griff für Griff in Richtung Baum.
    Dass hinter mir etwas los war, interessierte mich nicht. Ich hörte die Stimmen, die Schreie, aber niemand griff ein, abgesehen von mir. Mit einem Sprung war ich vom Sitz hoch und lief auf Fiona zu, die am Boden lag und fluchte.
    Schneller als ich war ihre Zwillingsschwester. Das Duo Infernale wollte wieder komplett sein, und Florence huschte so schnell wie möglich auf Fiona zu. Dass ich ebenfalls zu ihr auf dem Weg war, kümmerte sie nicht. Sie warf sich zuerst auf die Knie und fiel dann über ihre Schwester hinweg, auf die sie einsprach.
    Sekunden später erreichte ich die beiden Frauen. Natürlich hätte ich schießen können, aber das war nicht mein Ding. Außerdem hätte ich Ärger mit den Kollegen bekommen, und da gab es noch genug in Murten zu klären.
    Ich wollte beide haben. Sie sollten sich vor Gericht verantworten, und ich wollte ihnen den Teufel aus dem Leib treiben, wenn man es mal drastisch sah.
    Bestimmt hatte Florence mich gesehen, aber sie kümmerte sich nicht um mich. Weiterhin hielt sie ihre Schwester umklammert, und sie wälzte sich mit ihr im grellen Licht der Scheinwerfer über den Boden, wobei sie immer wieder an Fiona’s Körper zerrte, ohne es jedoch zu schaffen, sie vom Boden wegzubekommen.
    Genau das wunderte mich. Und deshalb griff ich nicht ein. Es waren Bewegungen, die mich wirklich irritierten. Normalerweise wäre es kein Problem gewesen,
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