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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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befördert.«
    Derek lächelte und drückte die Hand des Cherubs. Sampson wandte seinen Blick in Rachels Richtung.
    »Auf Wiedersehen, Rachel. Ich werde immer an dich denken«, sagte Sampson.
    »Auf Wiedersehen, Sampson«, flüsterte Rachel verwirrt. »Ich werde dich vermissen.«
    »Ich werde dich auch vermissen!«, sagte Sampson. Eine Träne rollte ihm die Wange hinunter. »Und die Leberhäppchen.«
    »Hör auf zu flennen, Krieger«, sagte der Ritter ernst. »Du bist jetzt ein heiliger Ritter. Komm mit uns. Die Schlacht erwartet uns.«
    Sampson gab Rachel einen flüchtigen Kuss und winkte dann, während er die Ritter durch das Tor begleitete.
    Weißes Licht flammte auf und blendete Rachel. Als sie wieder etwas sehen konnte, war das Tor verschwunden.
    »Rachel...« Dereks Stimme war sehr schwach.
    »Derek!«, schrie sie. Sie versuchte, auf die Beine zu kommen, aber sie war zu schwach. Sie kroch zu ihm hinüber. »Oh, mein Gott!«
    Er war über und über von Blut bedeckt. Sein Atem ging stockend.
    Seine Augen waren ganz trüb vor Schmerzen. Aber als Derek in Rachels Gesicht sah, schienen sie klar zu werden.
    »Bist du okay?«, fragte er ängstlich. »Ich habe eine ... dicke Lippe«, sagte sie und versuchte zu lächeln.
    »Deine Lippen sind wunderschön«, sagte er. »Du bist wunderschön. Ich möchte jetzt ... auf Wiedersehen sagen.« Blut lief aus seinem Mund. Er hustete. »Auch wenn ich niemals solche ...
    Leberhäppchen bekommen habe ...«
    Rachel nahm ihn in ihre Arme und hielt ihn ganz fest. »Nein, Derek«, rief sie verzweifelt. »Du darfst nicht sterben. Du kannst mich nicht alleine lassen. Ich liebe dich viel zu sehr!«

    »Ich liebe dich«, flüsterte er. »Und ich werde dich nicht verlassen.
    Ich bin ... befördert worden ... Du brauchst einen Beschützer ...«
    »Hör zu«, sagte eine Stimme. »Du kannst dieser Sterblichen doch nicht unsere Geheimnisse erzählen.«
    Rachel sah sich um, und sie sah die letzte Person, die sie hier erwartet hätte. Der obdachlose Typ mit dem formlosen und verbeulten Hut auf dem Kopf kam zur Tür herein.
    William hockte sich neben Derek. Er nahm seinen Hut und fing an, ihm damit Luft zuzufächeln.
    »Das hast du gut gemacht, mein Sohn«, sagte William und seufzte dann. »Der Krieg ist noch nicht gewonnen, noch lange nicht, aber du hast ihnen einen herben Schlag versetzt. Es wird einige Zeit dauern, bis sie sich davon erholt haben. Die Feinde sind immer noch hier unten auf der Erde. Sie haben immer noch vor, die Menschheit zu versklaven und die Welt in Dunkelheit zu stürzen. Aber sie werden jetzt keinen
    Verbündeten im Himmel mehr haben. Michael ist hinausgeworfen worden; man hat ihn weggeschickt, damit er seinem bösen Herrn dienen kann. Der wird wahrscheinlich nicht besonders glücklich sein, ihn zu sehen.«
    Derek lächelte. Seine Augen schlossen sich. »Gott hat mich diesmal nicht im Stich gelassen«, sagte er leise.
    »Er hat dich beim letzten Mal auch nicht im Stich gelassen, nicht wahr, mein Sohn?«, fragte William behutsam.
    Derek schüttelte seinen Kopf. »Ich habe ihn enttäuscht. Ich war voller Hass. Ich hatte vergessen, wie es ist zu lieben.« Er öffnete seine Augen und blickte Rachel an.
    Sie schluchzte und küsste sein ramponiertes Gesicht immer wieder.
    »Wenn ich bedenke, wie viele Jahrhunderte es jetzt gedauert hat, das in deinen Dickschädel zu bekommen ...« William sah Derek an.
    »Danke, dass du mir vertraut hast«, sagte Derek schwach.

    Er schaute Rachel an. »Im Himmel wird es nichts geben, was auch nur annähernd so reizend wäre ...«
    Er seufzte leicht. Seine Augen schlossen sich. Sein Körper wurde in Rachels Armen schlaff.
    »Nein, nein, nein. Du darfst mich nicht verlassen.« Sie schluchzte jetzt. »Ich habe dich doch gerade erst gefunden! Ohne dich kann ich nicht weiterleben.«
    Sie ließ sich auf Dereks leblosen Körper fallen.
    »Doch, du kannst, Rachel. Du musst um seinetwillen.« William streckte seine Hände Richtung Himmel. »Gesegnet sei der Name des Herrn. Amen.«
    Williams Gebet war leise, kaum zu hören, aber es hallte wie ein donnernder Paukenschlag in Rachel nach. Sie konnte sehen, wie die heiligen Worte funkelten, als sie Williams
    Lippen verließen und auf ihren Körper herunterregneten wie glitzernde Sterne. Sie schaute ihn an und sah keinen obdachlosen Mann in einem abgerissenen Regenmantel und mit verbeultem Hut.
    Sie sah ein strahlendes Wesen in einer schneeweißen Robe, umgeben von einem himmlischen Licht. Sie erinnerte sich
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