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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren
Autoren: StarCraft
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durch den Kopf, während ihm das Bewusstsein schwand. Einer war ganz der seine: Verdammt, ich hoffe, ich kann mich noch so bewegen, wenn ich fünfundsechzig bin. Der andere kam allein von Zamara: Jake – geh aus dem Weg!
    Und das tat er.
    Zamara stürmte an die Front seines Denkens. Wie sie es getan hatte, als Jake es an jenem ersten Abend mit dem Wein übertrieben hatte, vertrieb Zamara auch jetzt für den Moment das Betäubungsmittel aus Jakes Körper. Sein Blick klärte sich.
    Randall hatte ihn fast erreicht und war im Begriff, über den hegenden Mann hinwegzusetzen, auf den er geschossen hatte. Zamara richtete sich auf, griff nach Randalls Beinen und zerrte daran. Randall stolperte und stürzte beinahe, fing sich aber im letzten Moment ab und befreite sich mit einer scharfen Drehung aus dem Griff. Diese Sekunde genügte Zamara jedoch, um auf die Beine zu kommen – auf Jakes Beine.
    Sie ließ sich abermals in Jakes Körper nieder, zwang sich, sich an die kurze, merkwürdig ausbalancierte Statur des Menschenmannes und an die Schwerfälligkeit zu gewöhnen, den fremden Körper wie schlecht sitzende Kleidung zu tragen. Sie stand in jener Angriffshaltung da, die man ihr von klein auf beigebracht hatte, bewegte sich leichtfüßig vor und zurück, den Körperschwerpunkt weit unten, die Arme zur Wahrung des Gleichgewichts ausgestreckt, stumm und wachsam.
    Angriffsbereit.
    Randalls blass blaue Augen verrieten nur einen Anflug von Überraschung. Stattdessen verzog er belustigt die Lippen. Er nahm eine Kampfhaltung ein, in der er leicht auf den Fußballen wippte.
    Zamara erkannte an der Leichtigkeit und dem Fluss der Bewegungen, dass sie es mit einem Meister zu tun hatte. Die Wachen, die sie vorhin ausgeschaltet hatten, waren zweifellos Scharfschützen gewesen, aber Randall gab sich nicht mit solcher Last ab. Die kleinen, präparierten Pfeile waren seine erste Angriffslinie gewesen. Sollten sie versagen, benötigte er nichts weiter als seine bloßen Hände, um zu töten. Das war für Zamara offensichtlich.
    Randall mochte nicht mehr über die körperliche Kraft verfügen, die er als junger und ohne jeden Zweifel höchst erfolgreicher Attentäter besessen hatte. Aber er konnte sich auf ein Wissen und eine Erfahrung verlassen, die er in über vierzig Jahren errungen hatte.
    All das ging Zamara in dem Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf, der ihr blieb, bevor Randall mit der rechten Faust antäuschte und dann die linke schockierend schnell vorstieß.
    Er hieb ins Leere. Denn Zamara sprang in die Höhe, vollführte noch in der Luft elegant eine volle Drehung, sackte dann wieder zu Boden und trat mit ausgestrecktem Bein zu, um Randall aus der Balance zu bringen.
    Randall schlug mit einem Grunzen schwer zu Boden, und Zamara hörte ein Knacken. Der Diener kam auf die Beine, Blut quoll aus einem Schnitt an der Wange. Er kniff die Augen zusammen, als er sprach: »Sie stecken voller Überraschungen, Professor.« Seine Miene verriet, dass er Zamara nicht noch einmal unterschätzen würde.
    Und in der Tat, kaum waren ihm die Worte über die Lippen gekommen, agierte Randall von Neuem mit tödlicher Effizienz. Zamara gelang es kaum zu parieren und das empfindliche Gesicht des Menschen zu schützen, als Randall mit flammendem Blick immer wieder und wieder nach ihr drosch.
    Die Schläge prasselten wie ein Hagelschauer auf sie nieder. Zamara spürte, wie dieser Körper ermüdete. Seine Muskeln waren nicht daran gewöhnt, sich wie die eines Protoss zu bewegen – und sie begehrten auf.
    Randall war zu gut, zu stark, zu geübt in der Kunst des Nahkampfs, als dass Zamara, die nicht daran gewöhnt war, sich in diesem Körper zu bewegen, noch lange gegen ihn bestehen konnte. Alles, was sie tun konnte, war, seine Angriffe abzublocken. Davon schmerzten ihre Arme. Aber sie kam nicht dazu, selbst anzugreifen, sondern fühlte sich stetig zurückgedrängt.
    Randall hatte genug davon, mit ihr zu spielen. Er setzte zum tödlichen Streich an.
    Nun war es also soweit. Sie hatte das nicht tun wollen, war sich nicht einmal sicher gewesen, ob sie überhaupt dazu in der Lage war. Jake besaß ein paar Protoss-Erinnerungen, ja. Und Jakes Gehirn war neu verdrahtet worden. Doch dies zu versuchen konnte zu seinem Versagen oder sogar zu seiner Schädigung führen.
    Dennoch hatte sie keine andere Wahl.
    Anstatt länger zurückzuweichen, drängte Zamara plötzlich nach vorne. Einen solchen Zug hatte Randall nicht erwartet, und das brachte ihn, für die Dauer
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