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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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Bescheid.“, bemerkte Frank.
    „Mag sein. Das ist allerdings nicht Ausdruck ungezügelter nachbarschaftlicher Neugierde, wenn Sie das glauben sollten.“, gab sie ein wenig schnippisch zurück. „Wir sind hier eine Käufergemeinschaft von Eigentumswohnungen. Da ist es ganz gut, den Kontakt zu pflegen und Bescheid zu wissen.“
    „Natürlich“, erwiderte Frank entschuldigend. Er stand auf. „Das soll es für’s Erste gewesen sein. Danke, Frau Siebert. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, wäre es nett, wenn Sie mich benachrichtigen würden. Fragen Sie nach Hauptkommissar Wallert.“
    Frau Siebert verabschiedete die beiden freundlich an der Eingangstür und die Beamten traten auf die Straße, die immer noch sonnenüberflutet war. Nichts außer dem nachlässig geparkten Wagen deutete mehr auf ihren unerfreulichen Einsatz hin. Sie stiegen ein und fuhren wortlos zum Präsidium.
    ***
    Frank öffnete das Fenster seines Büros. So schön das Wetter heute auch gewesen sein mag: im Büro hing noch der Geruch des Winters und die Möglichkeit, den Raum durchzulüften, musste er nutzen. Schon während der Rückfahrt von der Langenfeldstraße zum Präsidium hatte sich der Himmel zugezogen und es sah nach Regen aus. Malte stand plötzlich hinter ihm. Frank drehte sich um.
    „Wie geht’s jetzt weiter?“
    „Das müssen wir gleich besprechen, wenn die Anderen wieder da sind. Sollen wir erstmal was essen?“
    Malte verzog das Gesicht und zeigte Frank auf diese Weise, dass ihm nicht nach Essen zumute war.
    „Na gut“, griff Frank erneut Maltes Frage auf. „Wir haben zwei Menschen, die nacheinander im wahrsten Sinne des Wortes abgeschlachtet wurden. Wir haben praktisch nichts, was auf den oder die Täter hinweist, jedenfalls keine offensichtlichen Spuren. Die Tür ist nicht aufgebrochen worden, kein Fenster ist kaputt, keine Fußabdrücke im Beet – nichts! Was fällt dir dazu ein?“
    „Wir müssen uns die Wohnung gegenüber ansehen.“
    „Da hast du Recht. Das werden wir so schnell wie möglich tun. Nimm mal mit diesem Lehrer Kontakt auf und kläre das mit ihm.“
    Malte verließ das Zimmer. Frank wandte sich wieder dem geöffneten Fenster zu und schaute hinaus. Nichts deutete mehr auf den strahlenden Sonnenschein hin, mit dem der Tag begonnen hatte. Die Autos fuhren mittlerweile schon mit Licht. Teilweise heftige Böen schüttelten die Bäume, deren zartes Grün ihnen hilflos ausgesetzt war.
    Wie immer nach einem solchen Einsatz fühlte sich Frank miserabel. Die ganze Kälte, mit der er es im Laufe der Jahre gelernt hatte, die Bilder von Tatorten in sich aufzunehmen, bröckelte von ihm ab. Er sah die junge Frau vor sich in dem Beet liegen und dachte sofort an Ina. Möglicherweise hatten Claudia Hülst und Jörg Klettner in ihrer letzten Nacht nichts anderes getan als Ina und er. Nur waren sie danach auf schreckliche Weise gestorben und er musste ihren Tod aufklären. Frank griff zum Telefon. Ina meldete sich schon nach dem zweiten Klingeln.
    „Na, hast du Langeweile?“, fragte sie. Sie hatte wohl auf dem Display des Telefons erkannt, dass er der Anrufer war.
    „Kann man nicht sagen.“, erwiderte er. „Komme gerade von einem hässlichen Einsatz zurück. Doppelmord in Saarn. Ziemlich übel das Ganze.“
    „Komm her, ich tröste dich.“ Inas Lächeln konnte man durchs Telefon hören.
    „Ich freue mich auf dich.“
    „Ich mich auch auf dich. Ich habe aber erstmal zwei Gespräche zu erledigen. Hausbesuche.“
    „Okay,“ schloss er. „Vielleicht können wir dann essen gehen. Zum Griechen vielleicht?“
    „Gerne. War’s schlimm?“
    „Ja, aber ich muss jetzt wieder ran. Wollte nur mal deine Stimme hören. Bis dann.“
    Sie gab ihm einen Kuss durchs Telefon und er tat das Gleiche, bevor er auflegte.
    Mittlerweile waren alle aus ihrer Mittagspause zurückgekehrt. Um 14 Uhr traf man sich wieder im Konferenzraum. Frank teilte für den Fall Hülst/Klettner sich selbst, Malte, Reinhard und Maren als Ermittlungsgruppe ein. Gaby, Lisa und Bernd sollten im Präsidium präsent sein, Schreibkram erledigen und andere, noch anfallende Sachen bearbeiten. Rolf fungierte, da er immer noch nicht hundertprozentig fit war, als „Aktenführer“ beider Gruppen. Er sollte notwendige Lauf- und Recherche-Arbeiten erledigen, telefonisch für beide Gruppen erreichbar sein und einen Computer in der Nähe haben, von wo aus er sich in die verschiedenen Netze einloggen konnte.
    Das Komissariat hatte mit Gewalttaten aller Art zu tun. Zur Zeit
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