Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)
Autoren: Carla Cassidy
Vom Netzwerk:
jedoch auf dem eisigen Untergrund aus und fiel auf den Rücken.
    »Jetzt mal ich dich rot«, sagte Brian und holte mit dem Baseballschläger aus.

    »Aufwachen, mein Liebling.«
    Grandpa John saß auf der Klavierbank und lächelte sie an. »Komm schon, Mädchen. Wach auf.« Er fing an, die vertraute, fröhliche Melodie von »When The Saints Go Marching In« zu spielen.
    Vanessa stand auf und setzte sich neben ihn auf die Bank. Als sie sich an ihn schmiegte, nahm sie den Duft von seinem Eau de Cologne wahr. Aramis. Grandpa John hatte immer nur Aramis verwendet.
    Er hörte auf zu spielen und legte seinen Arm um sie. »Ich muss jetzt gehen«, sagte er leise.
    »Nimm mich mit«, erwiderte sie und schmiegte sich noch enger an seinen warmen Körper.
    Er lächelte, und in seinem Blick spiegelte sich die Liebe, die ihr in all den Jahren Kraft gegeben hatte. »Ich kann nicht, mein kleines Mädchen. Du hast noch so viel zu tun: Du musst andere Menschen lieben, dein Leben leben.«
    »Grandpa John, ich vermisse dich so sehr«, sagte sie. Er lächelte wieder. »Du brauchst mich nicht zu vermissen . Ich bin immer bei dir.« Er erhob sich von der Klavierbank, und Vanessa war den Tränen nahe.
    »Steh jetzt auf, Liebling. Du hast dich lange genug ausgeruht.« Er ging auf eine Fliegengittertür zu, und als er hindurchgetreten war, fiel sie krachend hinter ihm zu. Vanessa zuckte zusammen.
    Schnee. Auf ihrem Gesicht lag Schnee. Verwirrt wischte sie ihn weg und setzte sich mühsam auf. Wo war sie? Warum lag sie im Schnee? Die bleierne Müdigkeit brachte sie dazu, sich wieder hinzulegen und die Augen zu schließen.
    Martinshörner. In der Ferne hörte sie Martinshörner, und mit dem Geräusch kam schlagartig die Erinnerung zurück. Brian! Sie musste weglaufen. Sie musste aufstehen und fliehen.
    Als die Martinshörner näher kamen, rappelte sie sich auf. Sie wollten zu ihr. Hilfe nahte. Und da hörte sie von jenseits der Bäume einen lauten Knall, einen Pistolenschuss.
    Sie stolperte in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war, und blieb abrupt stehen, als sie Brian und Christian im Schnee liegen sah. Christian. O Gott, war er tot? Hatte Brian ihn umgebracht?
    »Nein!« Ihr Schrei zerriss die Stille. Sie zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen, obwohl ihr Körper starr war vor Trauer und Kälte.
    Und dann stand Christian, blickte sich um. Als er sie entdeckte, stieß er einen Schrei aus. Eine Sekunde später lag sie in seinen Armen. Er weinte, und sie weinte, und die Martinshörner verursachten einen ohrenbetäubenden Lärm.
    Christian hüllte sie in seinen Mantel, hob sie hoch und trug sie an Detective King vorbei, der neben Brian Abbotts Leiche hockte.
    Als sie das Haus erreichten, waren nicht nur Dutzende Polizeibeamte eingetroffen, sondern auch eine Ambulanz. Widerwillig übergab Christian Vanessa in die Obhut der Rettungssanitäter. Dann kletterte er hinten in den Ambulanzwagen und erzählte ihr, wie sie sie gefunden hatten, sagte ihr, wie sehr er sie liebte, und seine Gegenwart, seine liebevollen Worte wärmten sie mehr als die Decken, in die man sie gehüllt hatte.
    »Johnny?«, fragte sie.
    »Ist gesund und munter. Detective Kings Partnerin, Detective Tompkins, kümmert sich um ihn«, sagte Christian.
    Erst jetzt, als Christian neben ihr saß und sie wusste, dass es Johnny gutging, schloss sie die Augen und ließ sich in die Dunkelheit gleiten.

    Tyler King kehrte um kurz nach zehn ins Polizeirevier zurück. Der Schneesturm hatte sich gelegt, der Täter war tot, und eigentlich hätte er zufrieden sein können. Doch ihm war allzu bewusst, dass sie einfach Glück gehabt hatten, Brian auf die Spur zu kommen. Es war reines Glück gewesen, dass Vanessa Abbott nicht erfroren oder von ihrem Schwager erschlagen worden war.
    Tyler war irgendetwas entgangen. Er hatte es vermasselt, und es würde noch lange dauern, bis er diesen Fall zu den Akten legte.
    Zum ersten Mal seit Wochen sehnte er sich nach Schlaf, doch vorher musste er noch etwas erledigen. Im Krankenhaus lag eine Frau, die sich nichts sehnlicher wünschte, als ihren Sohn zu sehen.
    Er ging in den Pausenraum und sah Jennifer Tompkins auf dem Ledersofa sitzen, den Kopf des kleinen Jungen auf dem Schoß. Einen Moment lang beobachtete er vom Türrahmen aus, wie sie Johnny beruhigend über den Kopf strich.
    Die knallharte Jennifer besaß also doch ein Herz. Als sie King entdeckte, schob sie Johnny sanft zur Seite und stand auf.
    »Was ist passiert? Alles in Ordnung mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher