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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)
Autoren: Carla Cassidy
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»Und ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mir wünsche, dich zu heiraten … dich zu meiner Frau zu machen.«
    Sie lächelte. »Was hält dich davon ab?«
    »Wirklich? Ich meine, können wir Pläne machen, einen Termin festlegen?«
    »Es gibt nichts, was mich glücklicher machen würde«, antwortete sie.
    Er küsste sie auf die Stirn, dann auf die Wange. Als er gerade seine Lippen auf ihren Mund drücken wollte, klopfte es an der Tür.
    Christian richtete sich auf, und im selben Moment kam Alicia ins Zimmer.
    »Ich musste einfach herkommen und nach Ihnen sehen«, sagte sie.
    Vanessa hatte das untrügliche Gefühl, dass ihre Kollegin nicht zu Besuch kam, um sich für ihr Fehlverhalten zu entschuldigen, sondern einzig und allein, um ihre Neugier zu befriedigen.
    »Alicia, ich freue mich so, Sie zu sehen«, sagte Vanessa freundlich. Sie gab Christian ein Zeichen, ihr aus dem Bett zu helfen, obwohl sie wusste, dass sie in dem geblümten Krankenhausnachthemd und mit den wirren Haaren nicht eben eine würdevolle Figur machte.
    »Christian, hast du Lust, Johnny etwas zu trinken aus dem Automaten zu ziehen?« Christian sah sie verwundert an, stellte aber keine Fragen.
    Er winkte Johnny, ihm zu folgen. »Komm mit, Kumpel, lass uns was trinken und vielleicht ’ne Kleinigkeit essen.«
    Sie wartete, bis die beiden draußen waren. Dann ging sie zu Alicia hinüber, die sie mit ihren eiskalten blauen Augen musterte. Vanessa näherte sich der Sekretärin bis auf wenige Zentimeter, so dass sie deren penetrantes Parfüm riechen konnte.
    »Ich freue mich, dass Sie hergekommen sind«, sagte Vanessa mit freundlicher Stimme, obwohl sie einen Kloß im Hals hatte, an dem sie fast erstickte. »Ich freue mich, dass Sie hergekommen sind, denn dann brauche ich das hier nicht im Büro zu tun.« Und dann holte sie aus und gab Alicia eine Ohrfeige.
    Vanessas Handfläche brannte, doch gleichzeitig empfand sie tiefe Befriedigung. Alicia schnappte nach Luft und strauchelte leicht. »Das ist dafür, dass Sie Ihren Job nicht gemacht haben«, sagte Vanessa. »Dafür, dass ich Ihretwegen beinahe umgebracht worden wäre.«
    »Wie können Sie es wagen?«, rief Alicia.
    »Wie ich es wagen kann? Wenn ich Sie wäre, würde ich mich schon mal nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen. Ich werde jedenfalls nicht ruhen, bevor Dave Wallace Sie auf die Straße gesetzt hat.«
    Alicia drehte sich auf dem Absatz um und rannte aus dem Zimmer. Vanessa starrte ihr mit dem festen Vorsatz hinterher, nie wieder vor einer notwendigen Auseinandersetzung davonzulaufen.
    Vielleicht war das nicht gerade eine Glanzleistung, aber es hatte sich erstaunlich gut angefühlt. Sie hätte Alicia viel früher mal die Meinung sagen müssen.
    Vanessa stand am Fenster, als Christian und Johnny zurückkamen. Johnny hatte eine Dose Cola in der einen und eine Tüte Chips in der anderen Hand. »Alles in Ordnung?«, fragte Christian und küsste Vanessa auf die Stirn.
    Unbewusst hob sie eine Hand und rieb sich die Stelle, die seine Lippen berührt hatten.
    »Mach dir nichts draus, Christian«, sagte Johnny. »Sie wischt den Kuss nicht weg. Sie reibt ihn nur rein.«
    Vanessa lachte, und in dem Moment wusste sie, dass das Glück für sie nicht mehr außer Reichweite war, sondern dass es sich hier in diesem Raum befand, mit ihr und ihrem Sohn und diesem starken, gutaussehenden Mann, der sie zärtlich und voller Leidenschaft anblickte. Sie griff danach, hielt es mit beiden Händen fest und nahm sich vor, es nie wieder loszulassen.

Epilog
    Der Frühling setzte zeitig ein und brachte allerlei Veränderungen mit sich. Dan und Annette zogen kurz nach Brians Tod in eine Seniorensiedlung in Florida. Dana ging mit ihren beiden Mädchen zu ihren Eltern zurück in den Osten, und Steve und Bethany trennten sich. Bethanys Verdacht, dass ihr Mann eine Affäre hatte, schien sich bestätigt zu haben. Garrett begab sich in eine Entzugsklinik, um sein Leben endlich in den Griff zu bekommen.
    Das größte Geschenk, das der Frühling brachte, war die Entdeckung von Jims Leiche; so wurden noch die letzten Zweifel, die Vanessa an seinem Tod gehegt haben mochte, ein für alle Mal beseitigt.
    Jetzt kuschelte sie sich unter ihre Bettdecke und schaute aus dem Schlafzimmerfenster auf die vielen Vorboten des Frühlings im Garten. Grandpa John hatte recht gehabt – sie hatte noch so viel zu tun: andere Menschen zu lieben, ihr Leben zu leben.
    Erst gestern hatten Christian und sie sich im engsten Freundeskreis das Jawort
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