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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)
Autoren: Carla Cassidy
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Pfefferspray in ihrer Handtasche.
    »Brian, was ist los?«
    »Gerechtigkeit, das ist los.« Er kam ihr nicht näher, aber es war unübersehbar, dass Gefahr von ihm ausging.
    »Gerechtigkeit? Was meinst du damit?« Bring ihn zum Reden, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Solange er redet, schlägt er nicht zu.
    Bum!
    »Für Jim. Ich hab das alles für Jim getan.«
    »Wovon redest du, Brian? Was hast du getan?« Vanessas Körper spannte sich an, und sie ließ ihren Schwager nicht aus den Augen, wissend, dass die Bedrohung, die sie seit langem spürte, vor ihr stand.
    »Was ich getan habe? Ich habe die Menschen bestraft, die meinen Bruder umgebracht haben.«
    »Brian, Jim hat sich selbst umgebracht. Er ist von einer Brücke gesprungen. Niemand anders hat ihn getötet. Er war krank, Brian. Psychisch krank.«
    »Halt die Klappe! Halt endlich die Klappe, du elende Lügnerin.« Er machte einen Schritt auf sie zu, und seine Augen loderten vor Wut. »In meiner Familie gibt es keine psychischen Krankheiten. Jim war nicht verrückt – er war ein Genie. Ein verdammtes Genie, und alles, was er brauchte, waren Leute, die ihn verstanden.«
    Brian mochte der Überzeugung sein, dass es in seiner Familie keine psychischen Krankheiten gab, aber Vanessa sah den fiebrigen Glanz in seinen Augen, die irrationale Selbstgerechtigkeit, den blinden Fanatismus, der so oft in Jims Augen gebrannt hatte.
    »Er hätte es geschafft«, fuhr Brian fort und schlug fester mit dem Baseballschläger auf den Fußboden. »Er wäre berühmt geworden. Er hätte alles erreichen können. Aber ihr habt ihn zugrunde gerichtet. Andre und Matt waren wie die Vampire, sie haben ihn förmlich ausgesaugt.« Bum! Bum! »Und Gary, dieses wertlose Stück Scheiße, ist noch nicht mal zu seiner Beerdigung gekommen.« Bum!
    Während er redete, sondierte Vanessa ihre Fluchtmöglichkeiten.
    Brian stand zwischen ihr und der Tür zur Diele und zum Vordereingang. Wenn sie Brian entkommen wollte, musste sie durch die Tür, die zur Terrasse führte. Als Brian noch einen Schritt näher kam, krallten sich Vanessas Finger um das Pfefferspray. »Aber du, du warst von allen die Schlimmste«, sagte er. Sein Gesicht war verzerrt vor Wut und hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem Gesicht des Schwagers, den sie immer am meisten gemocht und dem sie vorbehaltlos vertraut hatte.
    Bum! Bum!
    Das Geräusch brachte sie beinahe um den Verstand. Brian. Nicht Jim. Brian hatte die Männer getötet, er war es, der ihnen den Schädel eingeschlagen hatte, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Vanessa starrte ihn fassungslos an. Dieser Mann hatte Johnny das Schachspielen beigebracht, dieser Mann war letztes Jahr mitten in der Nacht in ihr Haus gekommen, als die Zündflamme an ihrer Heizung ausgegangen war. Wie war es möglich, dass er jetzt mit einem Baseballschläger in der Hand und dem Tod in den Augen vor ihr stand?
    »Brian, ich habe versucht, Jim zu helfen. Ich habe alles getan, was ich konnte, um ihm zu helfen.«
    »Lügnerin!«, schrie Brian, und die Adern an seinem Hals traten hervor, als er erneut mit dem Baseballschläger auf den Boden schlug. »Wenn du für ihn da gewesen wärst, wenn du ihm gegeben hättest, was er brauchte, dann hätte er sich nicht umgebracht.« Tränen stiegen ihm in die Augen. »Du hast ihn zerstört. Genau wie du Johnny zerstören wirst.«
    Er stieß ein tiefes, grollendes Lachen aus, ein Lachen, das Vanessa bis ins Mark erschütterte. »Aber ich werde nicht zulassen, dass du ihn zerstörst. Johnny ist die große Hoffnung der Abbotts. Er ist ein noch größeres Genie als sein Vater. Er wird gerettet werden.«
    Dann hob er den Schläger und stürzte auf sie zu. Mit einem Aufschrei riss sie das Pfefferspray aus der Handtasche und zielte auf sein Gesicht.
    Er schrie auf, ließ den Schläger fallen und rieb sich mit beiden Händen die Augen.
    Vanessa verlor keine Zeit. Tränen brannten in ihren Augen, als sie mit dem Schloss der Terrassentür kämpfte. Dann – mit einem Ruck öffnete sie sie schluchzend und rannte nach draußen. Der Wind peitschte ihre Haare, und die Kälte schnitt wie ein Messer in ihre Haut. Durch das Schneegestöber konnte sie kaum etwas erkennen, als sie sich in Richtung Geländer bewegte.
    Aus der Küche ertönte ein wütendes Heulen, und dann erschien Brian in der Terrassentür, den Schläger wieder in der Hand.
    »Das ist für meinen Bruder«, brüllte er. »Das ist für Jim!« Er stürmte aus der Tür und riss den Baseball-schläger hoch, so als holte er
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