Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
welche Möglichkeiten standen ihnen nicht offen bei einem solch verfügbaren Strom an Menschen? Man brauchte nur an die unzähligen Gene dort draußen zu denken! An die potentiellen Talente, die frei in Universen dahintrieben und möglicherweise für immer verlorengingen!
    »Es ist das Nichtwissen, das die größten aller Schrecken heraufbeschwört«, sagte Odrade.
    »Und die größten Ambitionen«, sagte Taraza.
    »Dann gehe ich also nach Rakis?«
    »Sehr bald. Ich glaube, du wirst deiner Aufgabe gerecht werden.«
    »Sonst hättest du sie mir nicht anvertraut.«
    Es war der alte Wortwechsel zwischen ihnen, und er hatte schon in ihrer Schulzeit angefangen. Taraza machte sich jedoch klar, daß sie nicht bewußt in ihn eingetreten war. Zu viele Erinnerungen ketteten sie und Odrade aneinander: Dar und Tar. Sie mußte aufpassen!
    »Vergiß nicht, wem deine Loyalität gehört!« sagte Taraza.

3
     
Die Existenz von Nicht-Schiffen wirft die Möglichkeit auf, ganze Planeten zu vernichten, ohne daß es zu Vergeltungsmaßnahmen kommt. Ein großer Körper – ein Asteroid oder etwas Ähnliches – kann gegen einen Planeten gelenkt werden. Man kann auch das Volk mit sexueller Subversion gegeneinander aufbringen und es dann bewaffnen, damit es sich selbst vernichtet. Die Geehrten Matres scheinen der letzteren Verfahrensweise den Vorzug zu geben.
Analyse der Bene Gesserit
     
     
    Von seiner Position im Hofgarten aus – und selbst wenn er nicht diesen Eindruck erweckte – hielt Duncan Idaho seine Aufmerksamkeit auf die beiden Beobachterinnen über sich gerichtet. Da war natürlich noch Patrin, aber Patrin zählte nicht. Es waren die Ehrwürdigen Mütter, denen seine Wachsamkeit galt. Als er Lucilla sah, dachte er: Das ist die neue. Der Gedanke erfüllte ihn mit plötzlicher Erregung, die er in einer erneuten Übung abbaute. Er brachte die ersten drei Übungen des Trainingsspiels hinter sich, die Miles Teg ihm befohlen hatte, ohne groß darüber nachzudenken, daß Patrin darüber Bericht erstatten würde, wie gut er sie konnte. Duncan mochte Teg und den alten Patrin, und er spürte, daß sie ihm die gleichen Gefühle entgegenbrachten. Die neue Ehrwürdige Mutter jedoch – ihre Anwesenheit deutete auf interessante Veränderungen hin. Zum Beispiel war sie jünger als die anderen. Außerdem machte sie keinerlei Anstalten, die Augen zu verdecken, die den ersten Hinweis darauf gaben, daß sie zu den Bene Gesserit gehörte. Als er Schwangyu zum ersten Mal begegnet war, hatte er sich mit Augen konfrontiert gesehen, die hinter Kontaktlinsen verborgen waren und den Eindruck der Pupillen eines Nichtsüchtigen erweckten. Es war das Weiße in ihnen sichtbar gewesen. Er hatte gehört, wie eine Festungshelferin gesagt hatte, Schwangyus Linsen korrigierten ebenso »eine astigmatische Schwäche, die man in ihrer genetischen Linie akzeptiert hat, weil sie andere sie qualifizierende Fähigkeiten aufweist, die sie ihrer Nachkommenschaft weitervererbt«.
    Damals war der größte Teil dieser Bemerkung für Duncan unverständlich gewesen, aber er hatte sich in der Festungsbibliothek umgesehen, wo es enzyklopädische Speicher gab, die zwar sowohl in ihrem Umfang als auch inhaltlich limitiert waren, aber wenigstens einige Informationen lieferten. Schwangyu hatte höchstpersönlich all seine Fragen zu diesem Thema abgeschmettert, aber das anschließende Verhalten seiner Lehrer hatte ihm gesagt, daß sie deswegen wütend gewesen war. Typischerweise hatte sie ihre Wut wieder einmal an anderen ausgelassen. Was ihr wirklich mißfiel, vermutete er, war sein Verlangen, zu erfahren, ob sie seine Mutter war.
    Duncan wußte mittlerweile seit längerem, daß er etwas Besonderes war. Es gab Bereiche in diesem weitläufigen Verbund der Bene Gesserit-Festung, die er nicht betreten durfte. Er hatte seine eigenen Möglichkeiten entwickelt, derartigen Verboten auszuweichen, und er hatte des öfteren durch schmutzige Scheiben und offene Fenster geschaut und die Wachen und freien Plätze gesehen, die von strategisch postierten MG-Nestern aus mit Flankenfeuer bedeckt werden konnten. Miles Teg hatte ihn höchstpersönlich in die Wichtigkeit einer strategischen Position eingewiesen.
    Der Planet hieß jetzt Gammu. Früher hatte man ihn unter dem Namen Giedi Primus gekannt, aber jemand namens Gurney Halleck hatte dies geändert. Es war alles alte Geschichte. Langweiliger Kram. Es war noch immer ein schwacher Geruch bitteren Öls in der planetaren Krume – aus den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher