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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders
Autoren: C Heggan
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Crowley?“
    „Ich würde ihm nicht mal meine Küchenabfälle anvertrauen. Aber er hat geschworen, zwei Seeleute belauscht zu haben, als sie sich darüber unterhielten, dass am Nachmittag eine Frau auf dieses Schiff gebracht wurde. Das kaufe ich ihm auch ab, weil für ihn zu viel auf dem Spiel steht.“
    Noch während er sprach, traten auf dem Schiff zwei der Männer dicht an die Reling. Einer von ihnen war Aleksei Chekhov. Er hielt eine Maschinenpistole in den Händen, und nichts erinnerte mehr an den höflichen Hotelbesitzer, mit dem Frank noch vor ein paar Tagen gesprochen hatte. Der andere war Sergei. Er war unbewaffnet, dafür hielt er einen Schutzschild vor sich, der es jedem unmöglich machte, auf ihn zu feuern: Jenna!
    Am liebsten wäre Frank losgerannt, um Jenna auf der Stelle den Klauen dieses Verbrechers zu entreißen, doch er hielt sich zurück. Er hatte genug ähnliche Situationen erlebt, um zu wissen, was eine Fehlreaktion in so einer Lage bewirken konnte. Er musste Ruhe bewahren.
    Der ältere Chekhov wandte sich zur allgemeinen Verwunderung an Frank. „Renaldi, können Sie mich hören?“
    „Ja, ich höre Sie!“ erwiderte Frank.
    „Dann passen Sie gut auf. Sie lassen meinen Bruder und mich unbehelligt gehen. Miss Meyerson wird uns bis zum Franklin Air Field begleiten, wo ein startbereites Flugzeug auf uns wartet. Sobald wir an Bord sind, lassen wir sie frei. Wenn ich irgendwo Polizei sehe oder auch nur vermute oder wenn die Startbahn nicht frei ist, dann wird Miss Meyerson dafür mit ihrem Leben büßen. Haben Sie verstanden?“
    Frank wunderte sich. Wieso stellte Aleksei diese Forderungen? Wieso nicht Sergei, der doch ansonsten das Sagen hatte? „Ich kann Ihnen keine Garantien geben, Chekhov. Ich bin nur ein einfacher Privatdetektiv. Ich habe nichts zu bestimmen!“
    „Sie sind derjenige, mit dem ich verhandle. Ich schlage vor, Sie überzeugen die Verantwortlichen, auf unsere Forderungen einzugehen. Sonst stirbt die Lady!“
    Plötzlich trat Marcie vor. „Sergei!“
    Alle Blicke richteten sich auf sie, als sie den jüngeren Bruder direkt ansprach. „Sergei, lass die Frau gehen. Sofort!“
    Frank stand nahe genug am Schiff, um erkennen zu können, wie überrascht Sergei dreinblickte. In seiner Welt hatten Frauen nur selten etwas zu melden, und Marcies Einschreiten brachte ihn völlig aus dem Konzept.
    „Die Frau freilassen? Das kann ich nicht machen!“ rief er zurück. „Sie ist unsere einzige Sicherheit. Wenn wir gehen dürfen, geschieht ihr nichts!“
    „Sei kein Narr, Sergei! Wir werden euch niemals entkommen lassen, so oder so nicht! Es ist vorbei. Ihr wisst es, ich weiß es. Beenden wir’s ohne Blutvergießen!“
    „Uchodi Otsuda! Ne vmeshivaisya!“
    Frank sah Marcie irritiert an. „Sie verstehen Russisch?“
    „Nein.“ Ihre Stimme zitterte leicht. „Natürlich nicht!“
    „Aber Sergei hat Sie direkt angesprochen. Er sagte, Sie sollen verschwinden und sich nicht in die Sache hier einmischen.“
    Als sie sich zu ihm umwandte, registrierte Frank einen merkwürdigen Ausdruck in ihren Augen. „Lassen Sie mich das machen, Frank. Ich glaube, ich kann ihn zur Aufgabe bewegen.“ Sie näherte sich dem Schiff, streckte die Arme aus und zeigte ihre leeren Hände. „Ich bin nicht bewaffnet, Sergei. Ich komme, um Jenna zu holen, also mach keine Dummheiten!“
    „Marcie!“ rief Paul. „Um Himmels willen, kommen Sie zurück!“
    Die beiden Brüder unterhielten sich kurz, und auch wenn Frank sie aus der Entfernung nicht verstehen konnte, der wütende Tonfall war nicht zu überhören.
    Aleksei Chekhov hob seine Waffe. „Bleib stehen, Staatsanwältin. Keinen Schritt weiter!“
    Marcie nahm von ihm keine Notiz.
    „Was hat sie vor?“ murmelte Paul. „Will sie sich ganz allein mit der Russen-Mafia anlegen?“
    In diesem Augenblick musste Frank an Vinnies Warnung denken, beim Police Department gebe es eine undichte Stelle. Da hatte er falsch gelegen. Die undichte Stelle war nicht bei der Polizei, sondern bei der Staatsanwaltschaft.
    Marcie Hollander selbst war diese undichte Stelle!
    „Sie hat euch reingelegt“, flüsterte er. „Sie hat euch alle reingelegt.“
    Schüsse fielen, und Marcies Oberkörper schien fast zu explodieren, als sie von der Salve aus Alekseis Maschinenpistole getroffen wurde. Sie sank auf die Knie, hielt sich noch einen Moment lang aufrecht, dann fiel sie vornüber.
    „Marcie!“ Es war Sergei, der ihren Namen so qualvoll ausstieß, als würde ein verwundetes
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