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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game
Autoren: Christine Feehan
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die Frau des Senators vernehmen. Sie mussten sie sich zumindest genauer ansehen.
    Ken rannte und fühlte bei jedem seiner Schritte die Last des Wissens, dass er derjenige war, der auf die Frau geschossen hatte. Wenn sie starb, würde er Briony, Jacks Frau, nie mehr ins Gesicht sehen können. Er liebte Briony. Sie akzeptierte ihn mitsamt seinem hässlichen Gesicht und seinem ebenso verunstalteten Körper, schreckte nie vor ihm zurück und wandte auch nicht die Augen ab. Aber noch entscheidender war, dass sie Jacks Leben verändert hatte. Sie hatte Freude, Glück und Hoffnung in ihrer beider Leben gebracht, als ihre Welt trostlos und unversöhnlich gewesen war.
    Briony und ihre Zwillingsschwester waren zwei der Waisenkinder gewesen, an denen Whitney experimentiert hatte. Er hatte die Zwillinge auseinandergerissen, Marigold bei sich behalten und Briony zur Adoption freigegeben.
Briony wollte Mari unter allen Umständen finden, und Ken hatte keine Ahnung, was aus der Familie werden würde, wenn er sie getötet hatte. Er sandte im Laufen ein stummes Stoßgebet zum Himmel und versuchte den Blutgeruch zu ignorieren und auch nicht wahrzunehmen, wie Maris Blut sein Hemd durchnässte.
    Schon seit Wochen hatten sie Marigold gesucht und waren allen Hinweisen nachgegangen, die sie hätten zu ihr führen können. Sie waren von der Annahme ausgegangen, dass Whitney sie nach wie vor auf einem seiner zahlreichen Firmengelände einsperrte. Die Standorte waren geheim und schwer zu finden, da er die besten Unbedenklichkeitsbescheinigungen aufweisen konnte und jemanden auf einem sehr hohen Posten hatte, der ihm dabei half, seine Spuren zu verwischen. Aber sie hatten den Namen und das amtliche Kennzeichen des privaten Firmenjets, der mit dem Senator an Bord im Kongo abgeschossen worden war. Und auch das Team von Männern, die Briony kreuz und quer durchs ganze Land gejagt hatten, war in einem Privatflugzeug befördert worden.
    Die Jets gehörten zwei verschiedenen Firmen. Die Firma in Nevada hatte eine Sekretärin, die schlicht und einfach behauptete, der Besitzer, ein gewisser Earl Thomas Bartlett, sei nicht erreichbar. Er unterschrieb sämtliche Dokumente und besaß ein Haus, und doch existierten keine amtlichen Dokumente zu seiner Person, noch nicht einmal ein Führerschein. Seltsamerweise war die Firma in Wyoming ein Spiegelbild der Firma in Nevada. Beide Beraterfirmen wurden durch denselben Anwalt vertreten, der für beide auch die Jets gekauft hatte.
    Der Firma in Wyoming gehörte ein großer Teil der unzugänglichen
Wildnis in den Cascades, erreichbar nur mit kleinen Flugzeugen, die auf dem sehr kostspieligen Flugplatz landeten, oder über einen gefährlichen, reißenden Fluss. Der Senator besaß rein zufällig eine Jagdhütte auf dem angrenzenden Land und hatte Landeprivilegien, die ihm die Beraterfirma in Wyoming eingeräumt hatte. Wieder war derselbe Anwalt beauftragt worden, diese Rechte zu erwerben.
    Jack und Ken waren auf dem Weg gewesen, diese Region auszukundschaften, als sie den Befehl erhalten hatten, den Senator zu schützen. Ihr Team war mit einem Hubschrauber in diese abgelegene Gegend geflogen und hatte die Überwachung organisiert und einen Plan ausgearbeitet, wie sie den Senator dort rausholen konnten. Der Senator hatte darauf beharrt, er und seine Ehefrau sollten ihren Jagdausflug trotz der Gefahr nicht abbrechen, und sie hatte ihm beigepflichtet. Der Empfehlung des Teams, sich in eine sicherere Gegend zu begeben, waren sie nicht gefolgt.
    Ken versuchte, nicht an die Frau zu denken, die er sich über die Schultern gelegt hatte, und nicht wahrzunehmen, wie sich ihr Körper auf seinem anfühlte. Er wollte ihre Haut nicht berühren, ihr nicht den Puls fühlen und auch nicht zur Kenntnis nehmen, wie ihr seidiges Haar über seine Wange glitt, wenn ihr Kopf sich bei jedem seiner Schritte bewegte. Sie schien ihn einzuhüllen, und ihr Duft drang durch seine Poren und durch seine Lunge tief in sein Gewebe und in seine Knochen und setzte sich dort fest; er wusste, dass es ihm niemals gelingen würde, ihre Wurzeln dort wieder auszureißen.
    Er wollte für den Rest seines Lebens gefühllos bleiben. Er wollte keine weitere Feuerprobe über sich ergehen
lassen. Er war nicht sicher, ob er stark genug war, die Wut zu überwinden, die in seinem Innern lebte und atmete wie ein eigenständiges Geschöpf. Er konnte es sich nicht leisten, Gefühle zu haben. Er konnte es sich nicht leisten, etwas zu wollen oder zu brauchen. Er lebte
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