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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game
Autoren: Christine Feehan
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dann brauchst du es nur zu sagen, und ich lege ihn auf der Stelle um.
    Jack würde es im Nu erledigen. Ken berührte sein vernarbtes Kinn. Seine Haut war von Kopf bis Fuß so gut wie gefühllos, und von einem einstmals ansprechenden Gesicht und Körper war so gut wie nichts geblieben. Diesen Körper durchzuckte jetzt ein Schauer, und einen Moment
lang kochte die Wut über, heiß und rein und nicht von dem Gletschereis bedeckt, das er gewöhnlich mit sich herumtrug. Er zögerte, da er wusste, dass er nur zu nicken brauchte, und schon würde Jack den Schuss abgeben. Oder, noch besser, er könnte es selbst tun und aus dem Wissen, dass er einen Verräter aus dem Weg geräumt hatte, Genugtuung schöpfen. Er atmete tief ein und ließ beim Ausatmen jede Emotion aus sich entweichen. Hier lauerte der Wahnsinn, und er weigerte sich, das Erbe anzutreten, das ihm von Geburt an mitgegeben worden war.
    Er konnte Jacks Erleichterung fühlen und erkannte jetzt erst, wie scharf sein Bruder ihn in der letzten Zeit im Auge behalten hatte. Alles okay, mir fehlt nichts. Natürlich wusste Jack von seinen Schweißausbrüchen und den Schreien, die er hörte. Jack und Ken konnten nach Belieben in den Gedanken des jeweils anderen umherspazieren. Jack wusste Bescheid. Und an ihm nagte das Wissen, dass er es nicht geschafft hatte, an Kens Seite zu gelangen, bevor Ekabela ihn gefoltert hatte. Es änderte nichts, dass Jack ihn schließlich doch noch rausgeholt hatte und selbst gefangen genommen worden war. Jack glaubte trotzdem, er hätte es verhindern müssen. Mir fehlt nichts, alles okay, wiederholte Ken.
    Ich weiß.
    Aber es war nicht okay. Er war nicht okay. Er war es bei seiner Geburt nicht gewesen, nicht als Kind und auch nicht in den ersten Jahren seiner militärischen Laufbahn. Seit seiner Gefangennahme und der Folter im Kongo hatte es sich verschlechtert, und seine Dämonen setzten ihm gewaltig zu, Tag und Nacht. Undjetzt, da der Senator Schutz brauchte – wahrscheinlich vor genau dem Mann, der ihn jahrelang bezahlt hatte –, wusste Ken, dass sich
der gefährliche Schatten in seinem Innern zu einer allzu realen Bedrohung seiner geistigen Gesundheit ausgewachsen hatte.
    Wir haben Gesellschaft, teilte Kaden ihnen telepathisch mit. Seht euch vor. Ich schaffe den Senator in ein sicheres Versteck.
    Kaden. Behalte die Ehefrau im Auge, erwiderte Ken warnend. Wir glauben, sie könnte eine von uns sein. Sie ist bis an die Zähne bewaffnet, und sie hat die Gegenwart der Eindringlinge im selben Moment wahrgenommen wie wir.
    Kaden zeigte sich nie erstaunt. Keiner von ihnen war sich jemals wirklich sicher, ob er überhaupt Gefühle hatte. Er schien wie eine Maschine zu sein, sachlich und nüchtern, die einfach nur ihre Aufgabe erledigte. Und er machte seine Sache gut. Ich habe verstanden.
    Ken bezog seinen Posten. Kadens Leben würde von ihm abhängen. Jack würde dafür sorgen, dass der Senator am Leben blieb. Wenn Violet sich gegen Kaden stellte, war sie tot. Ken konzentrierte sich auf sein oberstes Ziel. Kaden bewegte sich durch die Schatten. Es war nahezu unmöglich, ihn zu sehen. Manchmal erahnte Ken einen verschwommenen Umriss, eine Bewegung, und auch das nur, weil er wusste, wo Kaden sein würde. Sie waren seinen exakten Weg mehrfach gemeinsam durchgegangen. Ken hielt ihm den Weg frei und suchte die nähere Umgebung mit seinen gesteigerten Sinnen ab.
    Ein Killertrupp bezog um sie herum Aufstellung und würde versuchen, möglichst viele Gegner auszuschalten. Neil Campbell und Trace Aikens waren nirgends zu entdecken, aber sie waren dort draußen. Martin Howard hatte sich zurückfallen lassen, um Kaden dabei zu helfen, den Senator in Sicherheit zu bringen.

    Kaden erreichte die Veranda und schlich an den baumelnden Kadavern vorbei, um die Hütte zu betreten. Er sprach kurz mit Violet, und beide eilten in das Zimmer, in dem der Senator saß, und stießen ihn in Richtung Küche, von wo aus das sichere Versteck zu erreichen war. Es lag wie ein Kriechkeller unter dem Erdgeschoss.
    Die makaber hin und her schwingenden Kadaver zogen Kens Aufmerksamkeit wieder auf sich. Blut tropfte herab. Die nächtliche Brise trug den Geruch zu ihm. Er schluckte, wischte sich die Schweißperlen von der Stirn und brachte sein Auge wieder an das Zielfernrohr. Etwas an den Rehen passte ihm nicht und wollte ihm einfach keine Ruhe lassen. Ein Schatten schien sich aus dem hinteren Reh zu lösen und zeichnete sich oben in der Nähe des Fleischerhakens ab.
    Ken betätigte
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