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Duell auf offener Straße

Duell auf offener Straße

Titel: Duell auf offener Straße
Autoren: Nadin Matthews
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Minuten. Ähnliche territoriale Ansprüche erhebe ich auch am Strand im Umkreis von fünf Metern rund um mein Handtuch, an einem Tisch im Café, auf einer Parkbank oder an dem Ort, an dem ich stehe. Menschen sind so, Hunde auch. Die Frage ist, mit welcher Intensität die Aggression ausgedrückt wird. Schließlich steche ich niemanden ab, nur weil er sich zu mir an den Tisch setzt, aber man wird mir mein Unbehagen körpersprachlich ansehen. Die Aggression ist vorhanden, aber gehemmt, und das kann man lernen. Wie sehr territoriale Aggression aus dem Ruder laufen kann, zeigen sämtliche Nachbarschaftsstreitigkeiten, die vor Gericht landen. Und wir wundern uns, dass unser Hund den Nachbarshund bepöbelt. Seltsam.
     

    Auf typischen Spazierwegen erheben Hunde oft territoriale Ansprüche.
     

    Gehen Sie mit Ihrem Hund in einer für ihn fremden Umgebung. Verhält er sich weniger aggressiv an der Leine? Dann spielt das Territoriale eine wichtige Rolle.
     
    Futter
     
    „Einzelkinder teilen nicht!?“
     
    Einerseits ist Futter eine gute Möglichkeit, seinen Hund für erwünschtes Verhalten zu belohnen, andererseits kann es sein, dass der Hund genau dieses Futter gegen andere Hunde verteidigt. Und wenn es so ist, darf man dann nie wieder Futter mit auf den Spaziergang nehmen? Doch, man muss dem Hund nur beibringen, dass er es nicht verteidigen darf.
     

    Auch wenn man satt ist, kann Futter einen Streit um Besitzansprüche auslösen.
     

    Um aber zunächst herauszufinden, ob Futter überhaupt ein Faktor für die Aggression des Hundes ist, macht es Sinn, für eine Woche ohne Futter zu gehen. Wird der Hund dadurch entspannter mit anderen Hunden? Dann kann das Futter ein Motiv sein.
     
    32

    Für uns ist es Ballspielen, für manche Hunde ist es eine ernsthafte Jagd.
     
    Beute
     
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    „Selbst getötete Gummikugel“
     
    Hunde und Menschen sind genetisch gesehen Jäger. Irgendwann einmal war die Beute etwas, was man fressen konnte. Weder Hunde noch Menschen gehen heutzutage auf die Jagd im klassischen Sinne, um ihre Nahrung zu beschaffen. Die Veranlagung fürs Jagen ist dadurch aber nicht verschwunden, sie wird nur an anderer Stelle ausgelebt. Sport ist ein beliebter Ersatz für das Ausleben unserer jagdlichen Motivation, aber auch Einkaufen. Erst macht man Beute, und danach verteidigt man sie. Haben Sie schon einmal versucht, einer weiblichen Person die Tüte mit den frisch erbeuteten Schuhen zu klauen? Machen Sie es nicht, es könnte blutig für Sie enden. Diese Form von Aggression nennt man beutemotiviert. Schuhe kann man natürlich nicht essen, aber einen Ball auch nicht. Trotzdem kann dieser erbeutet und verteidigt werden. Belege dafür finden Sie jeden Samstag in der Sportschau und täglich auf diversen Hundewiesen.
    Menschen haben nämlich ein Talent, das Beutespektrum eines Hundes durch ihre eigenen Vorlieben zu erweitern. Wie macht man das? Man nimmt sich einen Gegenstand, bewegt ihn schnell hin und her, wirft ihn und lässt den Hund hinterherjagen. Er hetzt den Gegenstand, packt ihn, schüttelt ihn und hat seinen kleinen Jagderfolg. Für Menschen ist es ein Spiel und Spielzeug, für manche Hunde ist es Jagd und Beute. Und Beute kann verteidigt werden. Ist schon schräg, dass manche Hunde wegen einer Gummikugel von einem anderen Hund gebissen werden, und zwar nur, weil ein Mensch diesen Ball vorher zur Beute gemacht hat. Es ist aber auch seltsam, dass die Sicherheitsvorkehrungen bei einem Fußballspiel denen eines wichtigen Staatsbesuchs gleichen. Ähnlich wie bei der futtermotivierten Aggression kann es nun ausreichen, dass das hochwertige Spielzeug auf einem Spaziergang in der Jackentasche dabei ist.
     

    Nehmen Sie für eine Woche keine Spielzeuge auf den Spaziergang mit und reagieren Sie nicht auf den Hund, wenn er Ihnen einen Stock vor die Füße wirft.
Wird der Hund dadurch entspannter mit an-deren Hunden? Dann ist Beute für ihn ein Motiv, um sich aggressiv zu verhalten.
     
    Stress
     
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    „Burn-out?“
     
    Wer kennt das nicht? Man hat einen stressigen Tag erlebt und ist gereizt. Manchmal braucht es dann nur noch den berühmten Tropfen zum Überlaufen. Ein falsches Wort oder eine falsche Geste und man flippt aus. Durchaus erklärbar. Durch die gehäufte Ausschüttung des Stresshormons Corticosteron steigt die Angriffsbereitschaft, ein Aus-der-Haut-Fahren ist die Folge. Aggression kann stressbedingt sein. Und Menschen leiden heutzutage oft unter Stress. Burn-out ist zur Volkskrankheit mutiert. Für
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