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Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein
Autoren: Julia James
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zu.
    „Miss Mitchell?“
    Die Stimme des Mannes war tief, und er sprach mit Akzent. Nervös blickte Lizzy ihn an. Die Dämmerung legte dunkle Schatten auf sein Gesicht. Sie ahnte seine Konturen, seine dunklen Augen … und noch etwas anderes. Etwas, das sie nicht benennen konnte.
    Etwas, das sie nur zögerlich und vorsichtig antworten ließ: „Ja. Warum wollen Sie das wissen?“
    Instinktiv trat sie näher an den Buggy heran, schob sich zwischen Ben und die fremden Männer.
    „Wer sind diese Männer?“, fragte Ben neugierig. Er verrenkte sich den Hals, um einen Blick auf die Fremden werfen zu können.
    „Wir müssen mit Ihnen sprechen, Miss Mitchell“, fuhr der Unbekannte nun fort. „Es geht um den Jungen.“
    „Wer sind Sie?“ Lizzys Stimme klang schrill und getrieben von Furcht.
    „Es besteht kein Grund zur Sorge“, entgegnete der andere Mann beschwichtigend. Er war ein wenig schlanker und älter. „Ich bin Polizist. Sie befinden sich in Sicherheit.“
    Ein Polizist? Lizzy starrte ihn an. Er sprach mit demselben Akzent wie der jüngere Mann, der seinen Blick unverwandt auf Ben gerichtet hatte.
    „Sie sind keine Engländer.“
    Der erste Mann zog die Augenbrauen hoch und wandte sich ihr zu. „Natürlich nicht“, entgegnete er, als sei das eine vollkommen lächerliche Bemerkung. „Miss Mitchell“, fuhr er ungeduldig fort. „Wir haben einiges zu besprechen. Bitte lassen Sie uns ins Haus gehen. Sie haben mein Wort, dass Ihnen nichts geschieht.“
    Der Polizist öffnete das Gartentor und drängte sie den kurzen Pfad zur Eingangstür des Cottages entlang. Wie betäubt tat sie, worum sie gebeten worden war. Eine angespannte Unruhe ergriff sie. Im Hausflur hielt sie inne, um Bens Sicherheitsgurte zu lösen. Sofort wand er sich aus dem Buggy und drehte sich nach den beiden wartenden Männern um.
    Lizzy richtete sich auf, schaltete das Licht ein und musterte nun ebenfalls die Fremden. Der Jüngere hielt seinen Blick wieder fest auf Ben gerichtet.
    Die beiden Dinge, die sie nun an ihm bemerkte, sandten widersprüchliche Gefühle durch ihren Körper.
    Das eine war, dass er der bestaussehende Mann war, densie je zu Gesicht bekommen hatte.
    Das Zweite, dass er auf verstörende Weise dem Sohn ihrer Schwester ähnelte.
    Wie in Zeitlupe half Lizzy Ben aus seiner Jacke und aus den Schuhen, zog dann ihre eigene Jacke aus, faltete den Buggy zusammen und lehnte ihn gegen die Wand. Oh Gott, was passierte hier?, fuhr es ihr durch den Kopf.
    „Da geht es in die Küche“, verkündete Ben und marschierte voran. Er betrachtete die unerwarteten Besucher interessiert.
    Die Küche wirkte winzig mit den beiden Männern darin. Sofort stellte Lizzy sich hinter Ben, der auf einen Stuhl kletterte, um größer zu sein. Immer noch beobachteten die beiden Unbekannten den Jungen aufmerksam. Langsam bekam sie Angst.
    „Was soll das?“, fragte sie scharf und legte schützend ihre Arme um Ben. Der Mann, der Ben ähnlich sah, wandte sich an den Polizisten und sagte rasch etwas in einer fremden Sprache.
    Italienisch, erkannte sie. Doch diese Erkenntnis half ihr auch nicht weiter. Sie verstand kein Italienisch.
    „Prego“ , murmelte er jetzt. „Captain Falieri wird sich in einem anderen Zimmer um den Jungen kümmern, während wir …“, er hielt kurz inne, „… uns unterhalten.“
    „Nein“, erwiderte sie automatisch.
    „Der Junge ist in Sicherheit“, sagte der Mann und wandte sich an Ben. „Hast du irgendwelche Spielsachen? Captain Falieri würde sie gerne sehen. Magst du sie ihm zeigen?“
    „Ja“, erklärte Ben gewichtig und sprang vom Stuhl. Dann sah er Lizzy an. „Darf ich? Bitte!“
    Sie nickte. Ihr Herz raste, als der ältere Mann Ben aus der Küche begleitete. Angenommen, er würde mit Ben das Haus verlassen. Angenommen, er fuhr mit ihm weg. Angenommen …
    „Dem Jungen wird nichts passieren. Ich will nur nicht, dasser bei unserem Gespräch dabei ist.“
    Es lag Missbilligung in seiner Stimme. Als würde Lizzy Probleme machen. Als würde sie eine Last sein.
    Sie sah den Mann an, der sie über den Tisch hinweg beobachtete. Wieder versetzte ihr seine Ähnlichkeit mit Ben einen Stich. Bens Haut war hell, seine dunkler, doch die Gesichtszüge waren fast identisch.
    Was, wenn er Bens Vater ist?
    Lizzy verspürte ein flaues Gefühl im Magen, ihr Herz raste. Verzweifelt versuchte sie, Ruhe zu bewahren.
    Selbst wenn er Bens Vater ist, darf er ihn ihr nicht wegnehmen!
    Schwindel breitete sich in ihr aus. Sie musste sich an
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