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Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Titel: Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)
Autoren: RosMarin
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kräftig.
„Ist das irre!“, schrie sie glücklich.
Wieder sauste der Rohrstock herab. Wie aus weiter Ferne vernahm sie das Klatschen. Rote Sternchen tanzten und flimmerten einen wilden Reigen. In ihrem Kopf knackte es. Sie fiel und fiel. Dann war Dunkelheit um sie.
Als der Rohrstock wieder auf die Haut der Frau traf, spürte sie keinen Schmerz mehr.

Die Grenze war überschritten …
 
     
    ***
     
     
     
    Die Schamlosen
     
    „I mmer ist dir alles Andere wichtiger als ich!“
Wütend knallte Gabi den Hörer auf die Gabel. Hätte sie nur keinen Weltverbessererdoktor geheiratet. Besaß dieser Kerl doch die Unverschämtheit, ihr telefonisch mitzuteilen, dass er nicht kommen könne, da er in Afrika gebraucht würde. Ganz nah sei er an einem Impfstoff gegen eine sehr heimtückische Krankheit. Es bedürfe nur noch einiger Versuche. Na, schön. Und das einen Tag vor Silvester. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie in ihren fünf Jahren Ehe ein einziges Silvester gemeinsam verbracht hätten. Immer hatte die Arbeit Vorrang. Na, gut. Soll er doch mit seinem Impfstoff feiern.

Gabi beschloss, mit Tom, einem gemeinsamen Freund, Silvester zu feiern. Nicht etwa bei Kollegen oder Freunden so eine Allerweltsfete. Nein, etwas Besonderes sollte es schon sein. Ein vornehmer Schuppen etwa. Mit allem Drum und Dran.
Hand in Hand betraten sie dann den mit Girlanden und bunten Blumen festlich geschmückten Raum. Die meisten Gäste saßen schon auf ihren reservierten Plätzen. Stocksteif saßen sie da. Redeten kaum. Und das in diesem stinkteuren Laden. Das konnte ja heiter werden. Gabi kicherte amüsiert. Hach. Aber, ach, nur kein Aufsehen erregen. Sie setzte eine freundlich ernste Miene auf und schritt mit Tom zu ihren Plätzen an der Stirnseite einer langen Tafel. Teures Porzellan und kostbare Gläser schmückten weiße Damastdecken. Kerzen leuchteten aus wertvollen Leuchtern. Weiße Blümchen lugten zwischen mit Glimmer besprenkelten Tannenzweigen aus winzigen Vasen.
 
    „Hallo“, grüßten sie fröhlich und setzten sich.
„N'n Abend“, murmelten die Leute, blickten kurz auf, wandten sich wieder ihren leeren Tellern zu, warteten stumm auf das Essen.
Tom hatte sich in Schale geschmissen. In Schlips und Kragen sozusagen. Gabi hatte ihr schwarzes Minikostümchen an. Das, das ihr Peter geschenkt hatte. Der Rock war kurz, der Kragen des Blazers mit bunt schillernden Pailletten besetzt. Die Weste aus roter Seide.
Die dunklen, langen Haare hatte sie aufgesteckt. Eine silberne Spange hielt die lockige Pracht in Form.
Gabis Beine glänzten silbermatt aus roten High Heels. Na, wenn das nichts war. Tom konnte den Blick nicht von ihr wenden.
„Du siehst zum Anbeißen aus“, flüsterte er und schaute verliebt in ihre Augen.
 
    Das Fünfgängemenü wurde serviert. Wein. Champagner. Und dann wurde getanzt. Nach Lifemusik. Versteht sich. Übermütig legten Tom und Gabi ein Solo aufs Parkett, als hätten sie ihr Lebtag nichts Anderes getan. Die Leute lockte es von ihren Plätzen; sie bildeten einen Kreis um sie, klatschten wie wild im Rhythmus des verrückten ROCK’N ROLL.
Die Musiker bearbeiteten immer euphorischer ihre Instrumente; Gabi spürte immer intensiver ihren geliebten Elvis. Und natürlich Tom. Schon bald war ihr, als schwebte sie in den siebten Himmel hinein. Sie fühlte sich so leicht, so frei, wie schon lange nicht mehr. Tom wirbelte sie bald über sich, bald unter sich. Drehen, Schwenken, Schieben. Werfen. Tanzen. Tanzen. Ja, das war eine Welt, die sie liebte, bei der ihr das Herz aufging.
„Ich habe Durst, Tom“, sagte sie übermütig. „Wo bleibt der Champagner.“
Erschöpft, aber glücklich setzten sie sich auf ihre Plätze. Tranken. Prosteten sich zu. Schauten sich immer tiefer in die Augen.
„Du bist so wunderschön“, flüsterte Tom und küsste Gabi auf den Mund. „Ich bin schon lange in dich verliebt.“
„Das darfst du nicht. Ich liebe Peter.“ Gabi erwiderte Toms intensiven Kuss. „Und er seinen Impfstoff. Hahaha.“

Mit vollen melodischen Schlägen läuteten Mitternacht die Glocken der nahen Kirche das neue Jahr ein. Die Menschen stürmten nach draußen, ihre Knaller loszuwerden. Nur Tom und Gabi blieben sitzen. Die Menschen gingen sie nichts mehr an. Verliebt saßen sie auf ihren Stühlen und küssten sich. Peter war vergessen. Afrika. Der Impfstoff. Was zählte, war das Jetzt. Und das war wunderschön.
Nach einer halben Stunde füllte sich der Raum allmählich wieder. Die
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