Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City

DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City

Titel: DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
des anderen Jungen fühlte er sich gleich viel besser. Schlafen konnte er deshalb aber trotzdem nicht. Aus dem dauernden Herumwerfen der anderen schloß er, daß sie dieselben Schwierigkeiten hatten. Sie unterhielten sich aber nicht die Nacht lang, wie sie es sonst vielleicht getan haben würden. Wahrscheinlich waren sie alle zu verwirrt über die Geschichte, die ihnen Mrs. Worth erzählt hatte.
    Es mußte nach Mitternacht gewesen sein, als Don, der sich inzwischen in einer Art Halbschlaf befand, merkte, daß Mental aufstand. Auf seine geflüsterte Frage erwiderte Mental, daß er, wenn er schon nicht schlafen könnte, lieber auf der Veranda sitzen und die Sterne betrachten wollte.
    Don sah, wie Mental lautlos nach draußen schlüpfte. Es war eine mondhelle Nacht. Nur gelegentlich wurde der Mond von durchziehenden Wolken verdunkelt. Und es würde auch eine stille Nacht gewesen sein, wenn Funny und Elmer nicht so laut geschnarcht hätten, der eine in pfeifenden, der andere in röchelnden Tönen.
    Es kam der Augenblick, wo eine dichte Wolkenbank vor dem Mond die Nacht sehr dunkel machte. Dies dauerte etwa fünf Minuten, dann herrschte draußen wieder heller Mondschein.
    Plötzlich kam Mental von der Veranda zurückgeschlichen und ließ sich schwer atmend neben Dons Matratzenlager sinken. Zu seiner Überraschung spürte Don, daß Mental heftig zitterte.
    »Don«, hauchte er, »ich habe gerade einen kleinen goldenen Mann mit einem Lendentuch und einer Keule gesehen!«
     
     

3.
     
    Don Worth fuhr ruckartig hoch und würde wohl laut aufgeschrien haben, wenn Mental ihm nicht schnell die Hand auf den Mund gedrückt hätte.
    »Schscht!« flüsterte Mental. »Der goldene Zwerg schleicht immer noch draußen herum. Vielleicht hört er uns.«
    »Zeig ihn mir, ich möchte ihn selber sehen«, raunte Don aufgeregt zurück.
    Gemeinsam schlichen sie zum Fenster, sahen in das Mondlicht hinaus, und Mental zeigte mit der Hand.
    »Dort!« hauchte er. »Und ich bin froh, daß auch du ihn sehen kannst. Sonst würde ich glauben, ich sei übergeschnappt.«
    Don Worth erstarrte.
    »Heiliger Joseph!« murmelte er.
    Er hatte einige Mühe, die kleine goldfarbene Gestalt auf dem Rasen auszumachen. Dann trat der Zwerg plötzlich in den Mondschein heraus und war nun deutlicher zu erkennen.
    Der Kopf des kleinen goldenen Scheusals würde
    Funny Tucker nicht einmal bis zum Gürtel gereicht haben, obwohl der den Gürtel tiefer trug als sie alle. Und bis auf ein Lendentuch aus braunem Fell und Sandalen war der Zwerg nackt. Seine kleinen knorrigen Hände hielten eine Keule. Er trottete quer über den Rasen und verschwand im Schatten der Büsche und Bäume.
    Don Worth packte Mental aufgeregt am Arm.
    »Wir müssen ihm folgen – wer immer oder was immer das sein mag!« flüsterte er aufgeregt.
    »Nun, zumindest wissen wir jetzt, daß dein Vater nicht verrückt war«, sagte Mental gepreßt.
    Dann weckten sie Funny Tucker und Elmer Dexter. Elmer wachzukriegen, ohne daß er großen Lärm machte, war nicht weiter schwierig. Bei Funny Tucker waren sie schlau genug, ihm ein Kissen über den Kopf zu drücken, bis er vollends wach war und verstanden hatte, worum es ging. Funnys Aufwachen ähnelte immer dem eines Walroßbullen.
    Rasch kleideten sie sich an und schlüpften in die Nacht hinaus. Alle vier waren Pfadfinder, und Crescent City lag in einem Waldgebiet, also kannten sie sich in Wäldern aus. Außerdem hatten sie die Kunst, sich lautlos an jemand anzuschleichen, bei Pfadfinderspielen in Camp ›Indian-Laughs-And-Laughs‹ geübt.
    »Ein Indianer könnte es nicht geschickter und lautloser machen als wir«, flüsterte Funny Tucker.
    Sie stießen dann so unversehens auf den goldenen Zwerg, daß sie sich beinahe verraten hätten. Sie drückten sich flach ins taufeuchte Gras und beobachteten.
    Der häßliche Zwerg suchte offenbar nach irgend etwas. Er schaute hierhin und dorthin, suchte insbesondere immer in der Nähe einer Grenzmauer herum, hob Steine an und spähte darunter.
    Plötzlich hörten sie, wie er eine Art kleines, unfreundliches Grunzen ausstieß. Unter einem Stein hatte er etwas gefunden.
    »Vielleicht sucht er sich nur ein Abendessen zusammen«, flüsterte Tucker, dessen Gedanken stets ums Essen kreisten.
    Aber es war kein fetter Wurm und keine Grille, was der Zwerg gefunden hatte. Es war ein Papier, soweit die vier es erkennen konnten. An der Ecke brannte eine Straßenlampe, und der Zwerg ging mit dem Papier dort hinüber. Sie sahen, wie er es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher