Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
wieder in Amerika, aber zu Docs Reise war er offenbar zu spät gekommen. Er durfte sich glücklich preisen. Andernfalls hätte nämlich Docs ganze Mannschaft mit diesem Tag aufgehört, zu bestehen.
    Johnny spürte, wie das Fluggebilde sich bewegte. Einige Minuten später hämmerten Maschinenpistolen Stakkato, und das Luftschiff machte einen Satz nach oben.
     
    Die Herdotan hatten mit scheelen Blicken die Vorbereitungen der Weißen beobachtet, was Norton nicht entgangen war. Er begriff, was in ihnen vorging; Sie fühlten sich betrogen. Sie hatten auf die Hilfe der Weißen bei der Eroberung des Felsendorfs und der Mädchen spekuliert, und ihre einzige Beute waren etliche Tote und eine stattliche Anzahl blutiger Köpfe.
    Mit seinem Dolmetscher ging Norton noch einmal zu den Indios. Er ließ ihnen mitteilen, er käme bestimmt bald wieder, und sie möchten sich bitte so lange gedulden. Aufgeschoben wäre nicht aufgehoben. Weder die Felsensiedlung noch die Weiber liefen weg. Norton redete mit Menschen- und mit Engelszungen, denn er brauchte die Herdotan. Sie hatten die Luftschiffe in die Mitte der Lichtung zu ziehen und beim Start die Seile zu halten, sonst kamen diese Dinger vielleicht nicht richtig vom Boden hoch.
    Einige Indios ließen sich auch beschwatzen; andere blieben störrisch. Sie verlangten, daß die Weißen bis zum Abend warteten und wenigstens mit ihrem Feuer aus der Erde einen Teil des Dorfs zerstörten. So war es geplant gewesen, und das Zeug, das Feuer aus der Erde holen konnte, lag noch im Hohlweg, soviel hatten sie mitbekommen. Sie fanden ihre Forderung nicht unangemessen. Falcorn übersetzte alles, was die Indios sagten.
    Norton wurde rot vor Wut, aber er beherrschte sich. Abermals palaverte er, und schließlich schienen die Indios ein Einsehen zu haben. Die weniger Widerspenstigen schleppten Nortons Luftschiff zum Startplatz. Norton blieb bei ihnen und beaufsichtigte seine Männer, während sie einstiegen. Nur Parks, Falcorn und zwei Leibwächter sollten mit ihm und den Gefangenen in Docs Luftschiff fliegen. Die Indios, die sich nicht hatten überzeugen lassen, drängten sich am Rand der Lichtung zusammen und sahen mit finsteren Gesichtern zu. Falcorn diskutierte verzweifelt mit ihnen, sehr zu Nortons Wohlgefallen, weil immerhin die Möglichkeit bestand, daß sie es sich anders überlegten und versuchten, ihn, Norton, an der Abreise zu hindern.
    Das Luftschiff schwebte sanft nach oben, sobald die Indios die Halteseile losließen, und Norton atmete auf. Er lief zu dem Platz, an dem sein Zelt gestanden hatte, und scharrte in der lockeren Erde. Er grub vier große Flaschen aus und trug sie hastig zu der Gondel des anderen Luftschiffs. Parks war bereits in der Gondel. Er blinzelte Norton zu, Norton erwiderte die Geste. Nach seiner Ansicht waren die Flaschen sein wertvollster Besitz, noch wertvoller als die Blätter in den beiden Bleikästen. Pterlodin hatte die Flaschen eigenhändig gefüllt. Ihr Inhalt hob, so hatte er ausgeführt, die Wirkung der gefährlichen Blätter auf.
    Die friedlichen Indios bugsierten auch das zweite Luftschiff zur Mitte der Lichtung. Norton hielt Ausschau nach Falcorn, der aber plötzlich nicht mehr da war. Er war nirgends zu entdecken, während es sich die streitbaren Indios offenbar in der Tat anders überlegt hatten. Sie trabten zu dem Luftschiff und zankten sich mit ihren fügsamen Kollegen.
    »Falcorn!« brüllte Norton. »Kommen Sie her! Steigen Sie ein und beruhigen Sie diese Schufte!«
    Falcorn kam nicht.
    »Vielleicht haben die Kerle ihn umgebracht«, sagte Parks mit blassen Lippen. »Solchen Wilden traue ich jede Gemeinheit zu!«
    Die feindseligen Indios zerrten den übrigen die Seile aus den Händen und machten sich daran, das Luftschiff wieder zu verankern. Norton stieß einen Fluch aus, griff nach einer Maschinenpistole und ballerte drauflos. Parks bewaffnete sich mit einer zweiten Waffe und feuerte zwischen die Indianer.
    Die beiden Maschinenpistolen verursachten ein Blutbad. Auf diese Distanz konnten die Schützen ihre Opfer nicht verfehlen, außerdem standen die Indianer so dicht gedrängt, daß beinahe jeder Schuß traf. Die Überlebenden flüchteten, und durch das Luftschiff ging ein Ruck. Parks fluchte und ließ die Pistole fallen. Er startete die Motoren, die Propeller drehten sich, das Luftschiff schwebte über die Lichtung, überwand mit knapper Not die Baumkronen und hob sich in den blauen Himmel.
    »Puh!« sagte Norton und wischte sich mit dem Hemdärmel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher