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DS057 - Die grünen Mumien

DS057 - Die grünen Mumien

Titel: DS057 - Die grünen Mumien
Autoren: Kenneth Robeson
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hatten.
    Doc und Johnny erreichten das Delta des Hohlwegs und fanden dort Norton wieder, der offenbar früher als seine Anhänger den Sachverhalt verstanden hatte und umgekehrt war. Norton stand in der Nähe einer trüben Karbidlaterne und spähte in den Hohlweg. In einer Hand hatte er seine Pistole, in der anderen eine Art Spritzpistole. Die restlichen Mitglieder seiner Gang und ein Rudel Indios beobachteten scharf die zahlreichen Ausgänge.
    Doc schleuderte eine Glaskugel mit Betäubungsgas zu Norton und seinen Leuten. Norton blieb stehen; er schien sich mit Docs Hilfsmitteln auszukennen. Er brachte beide Waffen in Anschlag und lauerte, Doc sah, daß er den Atem anhielt Nortons Männer verdrehten die Augen und kippten um. Gleichzeitig gellte in Docs Rücken wieder Geschrei auf. Doc begriff, daß die Gangster das Gefecht im Dunkeln eingestellt hatten und nun im Anmarsch waren. Abermals befand er sich zwischen zwei feindlichen Haufen. Zurück konnte er nicht mehr, ihm blieb nur die Flucht nach vorn und das Vertrauen auf den Schutz der Finsternis und den Überraschungseffekt.
    Doch Norton war nicht zu verblüffen. Offenbar hörte er ein Geräusch, als Doc und Johnny aus dem Hohlweg schnellten, und drückte ab. Er schoß nicht mit der Pistole, sondern mit dem Kinderspielzeug. Ein breiter Strahl einer im Moment undefinierbaren Flüssigkeit überschüttete Doc; im nächsten Augenblick hatte Doc sich auf einen der Bäume geschwungen und war aus dem Schußfeld verschwunden. Er sah noch, wie die Gangster vom Hohlweg Johnny zu der Karbidlampe schleiften und wie einige Indianer zu dem Baum rannten, auf dem er kauerte.
    Norton lachte.
    »Savage ist ein harter Brocken«, sagte er leutselig zu Johnny. »Er ist entkommen, aber er wird sich darüber nicht freuen. Sein Tod wird gräßlich sein! Für Sie habe ich mir eine mildere Todesart ausgedacht. Sie werden begreifen, daß ich die Zahl meiner Gegner möglichst niedrig halten muß.«
    Dann hatten die Indios den Baum erreicht und kletterten daran empor, und Doc setzte sich behutsam ab.
     
    Wieder durchquerte Doc Savage einen Teil des Dschungels, indem er wie ein Indianer in halber Baumhöhe von Ast zu Ast sprang. Nach und nach begriff er, wie Nortons Bemerkung zu verstehen war und warum dieser die Kinderpistole benutzt hatte. Sie hatte nicht nur eine beträchtliche Streuwirkung, so daß Norton mit ihr treffen konnte, ohne sein Ziel direkt anzuvisieren, sondern er konnte sie auch mit nahezu jeder beliebigen Tinktur laden. Die Mischung, mit der er Doc durchnäßt hatte, strömte einen penetranten Geruch aus, der an Blut erinnerte. Aber es war nicht nur Blut. Doc vermutete, daß Norton das Gebräu von den Indios erhalten hatte. Der Duft war dazu bestimmt, Raubkatzen anzulocken und brünstig zu machen. Doc stellte dies fest, als der Wald zu lärmendem Leben erwachte.
    Während Vögel und Kleingetier voller Panik flüchteten, brüllten die Geparden, Leoparden und Jaguare, die sich vor der anrückenden Zivilisation in dieses Stück urtümliche Welt zurückgezogen hatten. Aus allen Himmelsrichtungen waren sie zu hören. Wenn die meisten von ihnen auch zu weit entfernt waren, um Doc zu wittern, so bemerkten sie doch die Aufregung ihrer Artgenossen, und das genügte, um sie ebenfalls zu alarmieren.
    Doc erwog, sich das Hemd herunterzureißen, und entschied dagegen. Ein solches Manöver konnte die Tiere nicht lange ablenken. Wenn sie erst einmal seine Spur aufgenommen hatten, waren sie nicht mehr abzuschütteln. Er hastete weiter und hoffte auf ein Wunder.
    Nach einer Weile fiel ihm auf, daß hinter ihm Blätter raschelten und Zweige knackten. Er blickte sich um und entdeckte den schwarzen Schatten eines Jaguars; weiter rückwärts hob sich sekundenlang eine menschliche Gestalt silhouettenhaft gegen den grauen Himmel ab. Doc ahnte, daß die übrigen Indios die Verfolgung auf gegeben hatten. Nur ein besonders hartnäckiger war offenbar noch da.
    Der Jaguar war schneller als Doc, und bei Nacht waren seine Augen denen des Bronzemannes überlegen. Doc war in Schweiß gebadet, seine Lunge arbeitete wie ein Blasebalg, sein Herz klopfte zum Zerspringen. Immer wieder drehte er sich um und stellte fest, daß das Tier allmählich zu ihm aufschloß, während die Raubkatzen im Umkreis anscheinend immer unruhiger wurden. Doc sah ein, daß er sich zum Kampf stellen mußte.
    Er zog seine kleine Maschinenpistole, postierte sich breitbeinig auf einem Ast, zielte und schoß. Aber seine Hände zitterten vor
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