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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake
Autoren: Kenneth Robeson
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Mittwoch waren Monk und Ham verschwunden. Nun war es Donnerstag.
    »Heiliges Kanonenrohr!« rief Renny. »Wo stecken die Kerle alle?«
    »Ein c
asus mystificus
«, bemerkte der hagere Johnny.
    Long Tom, das elektronische Genie, warf erst einmal die ihm lästigen Angelruten hin; er war kein begeisterter Sportler. Er ging schnurstracks zu dem Wandschrank im Labor, wo Doc gewöhnlich die Aufzeichnungen aller Experimente auf bewahrte, die er im Labor unternahm. Da er dies tagtäglich tat, stellten sie eine Art wissenschaftliches Tagebuch dar.
    »Doc ist seit Dienstag nicht mehr hiergewesen«, verkündete Long Tom, nachdem er die Aufzeichnungen durchgeblättert hatte.
    »Merkwürdig, daß er dann keine Nachricht für uns hinterlassen hat«, sagte Renny. »Los, hören wir einmal das ›schlaue Band‹ ab.«
    »Klar«, stimmte Long Tom zu. »Das ›schlaue Band‹ wird uns schon sagen, was hier die letzten paar Tage losgewesen ist.«
    Mit dem ›schlauen Band‹ meinten sie die Tonbandgeräte, die jedes in der Suite gesprochene Wort getreulich aufnahmen.
    Long Tom ging hinüber, öffnete die Klappe vor der Wandnische, ließ die Tonbandgeräte zurücklaufen und schaltete dann auf Wiedergabe. Sie hörten die Gespräche nacheinander ab, einschließlich der Diskussion, in deren Verlauf Monk und Ham entschieden hatten, daß irgend etwas mit Docs Verschwinden nicht stimmen könnte.
    »Heiliges Donnerwetter!« rief Renny.
    »Jetzt bin ich doch superperplex!« meinte Johnny. »Da scheint tatsächlich etwas faul zu sein«, bemerkte Long Tom, »sonst wären Monk und Ham inzwischen zurück.«
    Ein paar Sekunden lang standen sie unschlüssig da. »Wir wissen doch, wo sie hingefahren sind«, sagte Renny schließlich. »Worauf warten wir dann noch?« Zehn Minuten später saßen sie in einem von Docs Wagen und waren nach Stormington unterwegs. Es war eine schwere grüngraue Limousine, der man äußerlich ihre bemerkenswerten Eigenschaften nicht ansah – zum Beispiel die kugelsicheren Glasscheiben und die panzerplattenverstärkte Karosserie, die den Wagen zu einer rollenden Festung machten.
    Es war etwa zwei Stunden vor Sonnenuntergang, als sie in Stormington eintrafen, ein später, immer noch warmer Frühlingsnachmittag in einem stillen Ort, in dem einem gelegentlich noch Hühner vor den Wagen rannten.«
    Sie fuhren durch den Ort hindurch und den Hügel hinauf. Als sie dort ankamen, sagte Renny: »Da ist der eiserne Hirsch! Hier muß es sein!«
    Sie hielten an, stiegen aus und sahen erst den eisernen Hirsch, dann einander an.
    »Aber wo ist das Haus?« fragte Long Tom.
    Das war eine durchaus passende Frage. Von einem Haus war nämlich nichts zu entdecken. Eine niedrige Steinmauer säumte das Grundstück, der eiserne Hirsch stand mitten auf einem wenig gepflegten Rasen, Kopf hoch in die Luft, als hätten die Besucher ihn auf geschreckt – aber kein Zeichen von einem Haus.
    Renny setzte mit einer Flanke über die niedrige Mauer und ging auf die Stelle zu, wo nach gewissen Anzeichen einmal ein Haus gestanden haben mußte. Er scharrte mit dem Fuß im Boden, nahm einen Stock und drehte damit einige bemooste Steine um.
    Schließlich kam er wieder zurück. »Es muß mindestens dreißig Jahre her sein, seit hier ein Haus gestanden hat«, erklärte er.
    »Komisch«, bemerkte Long Tom, »dies ist ansonsten genau die Stelle, von der auf dem Tonband die Rede war.«
    Johnny, der hagere Archäologe, war inzwischen durch die kleine schmiedeeiserne Tür in der Umfassungsmauer gegangen und rund um den eisernen Hirsch herum, den er beäugte wie eine seltene antike Reliquie, während der in Wirklichkeit bestenfalls fünfzig Jahre alt war. Er hob auf der abgewandten Seite einen verbeulten, früher wohl perlgrauen eleganten Hut auf, warf einen Blick hinein und brachte ihn mit. »Eine unerwartete Eventualität«, bemerkte er.
    »Könntest du dich ausnahmsweise einmal verständlich ausdrücken?« erklärte ihm Long Tom. »Was ist mit dem Hut? Der scheint doch schon mehrere Regengüsse abbekommen zu haben.«
    »Es ist Hams Hut«, sagte Johnny.
    »Woher willst du das so genau wissen?«
    »Ganz einfach. Ich habe innen nachgesehen. Auf dem Hutband steht: Spezialanfertigung für Brigadier General Theodore Marley Brooks.«
    Doc Savages drei Helfer gingen daraufhin noch einmal Schritt für Schritt das gesamte Grundstück ab. Aber die Anzeichen blieben dieselben. Schon seit vielen Jahren hatte hier anscheinend kein Haus mehr gestanden.
    Sie waren sehr nachdenklich,
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