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DS029 - Die Auferstehung

DS029 - Die Auferstehung

Titel: DS029 - Die Auferstehung
Autoren: Kenneth Robeson
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einfach zuviel Angst.«
    »Im Gegenteil, die Kerle, die keine Angst haben, werden viel öfter geschnappt«, versicherte ihm General Ino. »Lassen Sie sehen, was Sie gefunden haben.« Proudman Shaster reichte ihm die Papiere, und Ino schien befriedigt, nachdem er sie flüchtig durchgesehen hatte. »War das alles?«
    »Ja, alles. Da bin ich ganz sicher. Über diese Angelegenheit befindet sich sonst nichts mehr in seiner Korrespondenz.«
    »Dann kann jetzt auch niemand, der Olmans Nachlaß durchwühlt, feststellen, daß ein Gentleman namens Sir Rodney Dillsworth im Begriff war, ihm eine gewisse – äh – archäologische Sache zu verkaufen«, grübelte Ino halblaut vor sich hin.
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Gut, gut«, murmelte General Ino. »Ihnen kann übrigens sowieso nichts passieren. In zwei Stunden werden Sie sich mit ein paar anderen Herren bereits auf hoher See befinden.«
    Die hohe See war natürlich der Atlantische Ozean, und die »anderen Herren« entpuppten sich als eine Gruppe von sechs Killertypen, wie Ino in seiner Organisation keine härteren hätte finden können.
    Das gegenseitige Bekanntmachen erfolgte vorsichtshalber erst, als das Schiff zwei Tage auf See war, und Proudman Shaster, als Anwalt immer noch standesbewußt, obwohl er inzwischen zum Mörder geworden war, versetzte es einen regelrechten Schock. Gentlemen waren die sechs höchstens ihren dunklen Maßanzügen nach.
    Am Dienstag lief das Schiff in Southampton ein.
    Am Mittwoch hatte die ehrwürdige britische Insel einen sensationellen Mordfall. Sir Rodney Dillsworths Butler kam am Arbeitszimmer seines Herrn vorbei, als er sah, daß die Katze etwas Rotes aufleckte, das unter der Tür durchgelaufen war.
    Sir Rodney lag mit eingeschlagenem Schädel in seinem Arbeitszimmer.
    Die Tat war mit einer alten Streitaxt verübt worden. Sir Rodney, nicht nur ein bekannter Archäologe, sondern auch ein eifriger Sammler, hatte zahllose solche Museumsstücke in seinem Haus gehabt. Scotland Yard wurde sofort hinzugezogen; es gab wegen des Mordes an einer so bekannten Persönlichkeit eine Riesenaufregung, und die Zeitungen überschlugen sich mit ihren Schlagzeilen.
    Indessen saß Proudman Shaster in seinem Londoner Hotelzimmer; ihm hatte der zweite Mord längst nicht mehr so viel ausgemacht wie der erste, und er erklärte seinen sechs Killerkollegen: »Keine Angst, General Ino hat alles genau geplant. Falls man hier jemals auf eine Spur stößt, haben wir England längst wieder verlassen.«
    Proudman Shaster blätterte einen kleinen Stoß Papiere durch, Frachtbriefe, Zollfreigabeerklärung – Papiere, wie ein Mann sie haben möchte, der im Ausland etwas gekauft hatte und die Ware zu sich nach Hause hatte verschiffen lassen, um sie dann weiter nach New York zu verfrachten.
    »Sir Rodney hat das verdammte Ding bereits verladen lassen«, knurrte Proudman Shaster. »Uns bleibt also nichts anderes übrig, als an Bord des Frachters mitzufahren und uns das Ding irgendwo unterwegs zu schnappen. Unser einziger Trost: Es gibt jetzt unter Sir Rodneys Papieren nichts mehr, was darauf hinweist, daß er das Ding besessen hat oder wem er es verkauft hat.«
    »Dann wären also die beiden Morde, die nur unsere Spuren vertuschen sollten, gar nicht nötig gewesen«, meinte einer der sechs.
    »Natürlich waren sie nötig«, belehrte ihn Shaster. »General Ino geht grundsätzlich kein Risiko ein. Unser nächster Schritt ist, die Ladung zu schnappen, ehe sie in New York ausgeliefert werden kann.«
    »Wissen wir denn überhaupt, daß es die richtige ist?«
    »Klar.« Shaster tippte mit dem Finger auf die Frachtpapiere. »Hier steht doch sogar der Name. Pey-deh-eh-ghan.«
    »Pey-deh-eh-ghan?«
    »Ja, das ist der Name.«
    Der Mann schüttelte sich. »Und wo soll das Ding drin sein?«
    »In einer mit Eisenbändern beschlagenen Kiste«, sagte Proudman Shaster.
     
    Die eisenbandbeschlagene Kiste war etwa vier Fuß hoch, ebenso breit und doppelt so lang. Sie verließ England auf dem Frachter
Boisterous
und verschwand, ehe sie New York erreichte.
    Aber niemand bemerkte dieses Verschwinden. Gleichzeitig mit der Kiste verschwanden nämlich auch sämtliche Frachtpapiere von Bord, und es blieb nicht der geringste Hinweis, daß es sie jemals gegeben hatte.
    Zudem waren alle an Bord auch mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Der Dritte Maat – er hatte die Aufsicht über die Ladung – war mit eingeschlagenem Schädel in seiner Kabine aufgefunden worden. Die Feueraxt, mit der die Tat verübt
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