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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau
Autoren: Kenneth Robeson
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    DOC SAVAGE, NEW YORK
    LONG TOM ROBERTS SPURLOS VERSCHWUNDEN
    ACE JACKSON
     
    Das Telegramm kam aus Alcala, Santa Amoza.
    Monk blickte auf und fragte: »Heißt das, daß wir sofort hinfliegen?«
    »Allerdings«, entgegnete Doc. »Und zwar mit dem Stratosphären-Kleinluftschiff. In einem Land mit nur wenig Startbahnen für Turbo-Maschinen sind wir damit unabhängiger.«
     
     

5.
     
    Etwa in diesem Augenblick erwachte Long Tom Roberts mehrere tausend Meilen südlich von New York, sah nichts als Dunkelheit ringsum und spürte, daß er irgendwo auf engstem Raum eingepfercht lag, an Händen und Füßen gebunden. Dem leichten Schwanken und dem Motorengeräusch nach mußte er sich in einem Flugzeug befinden, vermutlich im Laderaum.
    Er konnte nur schätzen, wie lange er dort in völliger Finsternis gelegen hatte, fast eine Stunde mochte es gewesen sein, bis er eigenartig helle, klackende Detonationsgeräusche hörte, mal näher, mal weiter entfernt. Long Tom war ein viel zu erfahrener Flieger, um nicht zu wissen, was das bedeutete. Flak! Offenbar wurde er hinter der Frontlinie zwischen Santa Amoza und Delezon entlanggeflogen.
    Dann wurde unmittelbar hinter seinem Kopf plötzlich eine Lukenklappe geöffnet, grobe Hände packten ihn und zerrten ihn heraus. Grelles Sonnenlicht drang durch die Kabinenfenster, und erst nach und nach erkannte Long Tom, daß sich zwei Gestalten in graublauem Fliegerdreß an ihm zu schaffen machten. Der eine knüpfte ihm die Fußfesseln auf; der andere durchschnitt mit einem Messer die Stricke, die seine Hände zusammenhielten. Zwar versuchte er sich gegen das, was jetzt weiter mit ihm geschah, energisch zur Wehr zu setzen, aber seine Glieder waren zu lange abgeschnürt gewesen; er hatte nicht die mindeste Chance. Die Schiebetür an der Kabinenwand des kleinen Transportflugzeuges war inzwischen geöffnet worden; Long Tom wurde von vier Händen gepackt und im Schwung hinausbefördert.
    Fahrtwind klatschte ihm ins Gesicht, ging dann, als er zu fallen begann, in einen gleichbleibenden rauschenden Luftstrom über. Long Tom wußte nicht einmal, ob er einen Fallschirm trug. Automatisch tastete seine rechte Hand dorthin, wo sich normalerweise der Reißring zum Öffnen des Fallschirms befand; er fand ihn auch – man hatte ihn also nicht einfach ins Nichts hinausbefördert – und zog an dem Ring; über ihm blähte sich die Fallschirmseide, der erwartete Ruck folgte, und pendelnd hing er in den Fallschirmgurten, von der schnellen Folge der Ereignisse immer noch halb benommen.
    Er sah, daß er sich nach der weiten Strecke, die er im freien Fall gestürzt war, nur noch wenige hundert Meter über dem Boden befand. Sekunden später, so erschien es ihm in seinem halbbenommenem Zustand, traf er auf dem Boden auf, ziemlich hart, und wurde von dem sich im Bodenwind blähenden Fallschirm einige Meter weit mitgeschleift, ehe sich die Seide im Geäst eines kleineren Baumes verfing und zusammenfiel.
    Wiederum nur Sekunden später, so erschien es Long Tom, war er von Bewaffneten in Uniform umringt, die ihn aus den Haltegurten lösten und ihn aufrecht hinstellten. Long Tom sah sich die Uniformen genauer an. Es waren nicht jene, die er in Santa Amoza gesehen hatte, und er war sich klar, was das bedeutete. Er mußte am Fallschirm über die Frontlinie hinweggetrieben worden sein und sich jetzt auf der Delezon-Seite der Front befinden. »Verwünschtes Pech!« murmelte er vor sich hin.
    Der Anführer des Soldatentrupps war, wenn Long Tom seine Rangabzeichen richtig deutete, Korporal.
    »
Norte Americano?
« fragte der Mann barsch.
    »
Si, si
«, beeilte sich Long Tom zu versichern und sprach auch weiter Spanisch. »Ich bin Amerikaner. Wo bin ich?«
    Der Korporal ließ ein hohles Lachen hören. »Durchsucht ihn«, befahl er.
    Die Soldaten begannen Long Toms Taschen auszuleeren, wobei Dinge zum Vorschein kamen, die er selber noch nie gesehen hatte. Zum Beispiel eine Kleinstkamera vom Minox-Typ, mehrere Fläschchen mit Giftetiketten und ein Füllfederhalter, der sich bei genauerem Hinsehen als Sprengpatrone entpuppte.
    »Mann!« stammelte Long Tom. »Da hat man mich ja schön ausstaffiert. Von alledem wußte ich bisher gar nichts.«
    »Ha!« sagte der Korporal, der offenbar ein wenig Englisch verstand. »Da ist wohl alles klar,
Señor
, Sie sind ein Spion, ein Agent.«
    »Ich bin hereingelegt worden«, beteuerte Long Tom. »All das Zeug hat man mir, ohne daß ich es wußte, in die Taschen gesteckt.«
    »Bis Sie
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