Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dreifach

Titel: Dreifach
Autoren: Ken Follett
Vom Netzwerk:
Deutschen?
    A: Nein. (WAHR)
    F: Für Israel also.
    A: Nein. (UNWAHR)
    F: Du bist wirklich Student?
    A: Ja. (UNWAHR)
    F: Erzähl mir von deinem Studium.
    A: Ich studiere Chemie an der Universität Kairo. (WAHR) Ich interessiere mich für
Polymere. (WAHR) Ich möchte Petrochemieingenieur werden. (UNWAHR)
    F: Was sind Polymere?
    A: Komplexe organische Verbindungen aus langen Kettenmolekülen – das häufigste ist Polyäthylen. (WAHR)
    F: Wie heißt du?
    A: Das habe ich doch gesagt, Tofik el-Masiri. (UNWAHR)
    F: Die Kontakte an deinem Kopf und deiner Brust messen Puls,
Herzschlag, Atmung und Transpiration. Wenn du die Unwahrheit sagst,
verrät dich dein Stoffwechsel – du atmest schneller, schwitzt
stärker und so weiter. Diese Maschine, die wir von unseren russischen
Freunden erhalten haben, zeigt mir an, wenn du lügst. Außerdem weiß
ich zufällig, daß Tofik el-Masiri tot ist. Wer bist du?
    A: (Schweigt)
    F: Der Draht, der an der Spitze deines Penis geheftet ist, gehört zu
einer anderen Maschine. Er ist mit diesem Knopf hier verbunden. Wenn ich auf den Knopf drücke ...
    A: (Schreit)
    F: ... fährt ein elektrischer Stromstoß durch den Draht und
versetzt dir einen Schock. Wir haben deine Füße in einen Eimer
Wasser gestellt, um die Wirkung des Apparates zu erhöhen. Wie heißt du?
    A: Avram Ambash.
    Der elektrische Apparat stört die Funktionen des
Lügendetektors.
    F: Eine Zigarette?
    A: Danke.
    F: Ob du es glaubst oder nicht, ich hasse diese Arbeit. Das Problem
ist, daß Leute, die Spaß daran haben, sie nie sehr gut beherrschen
– man braucht Sensibilität, muß du wissen. Ich bin ein sensibler
Mensch ... ich hasse es, andere leiden zu sehen. Du auch?
    A: (Schweigt)
    F: Du versuchst, dir etwas einfallen zu lassen, um mir Widerstand zu
leisten. Bitte, mach dir nicht die Mühe. Es gibt keinen Schutz gegen
moderne ... Befragungsmethoden. Wie heißt du?
    A: Avram Ambash. (WAHR)
    F: Wer ist dein Führungsoffizier?
    A: Ich weiß nicht, was Sie meinen. (UNWAHR)
    F: Ist es Bosch?
    A: Nein, Friedman. (ANZEIGE UNGENAU)
    F: Es ist Bosch.
    A: Ja. (UNWAHR)
    F: Nein, es ist nicht Bosch, sondern Krantz.
    A: Also gut, es ist Krantz – wie Sie wollen. (WAHR)
    F: Wie nimmst du Kontakt auf?
    A: Ich habe ein Funkgerät. (UNWAHR)
    F: Du belügst mich.
    A: (Schreit)
    F: Wie nimmst du Kontakt auf?
    A: Ein toter Briefkasten in einem Vorort.
    F: Du glaubst, daß der Lügendetektor nicht richtig funktioniert,
wenn du Schmerzen hast, und daß die Qual dir deshalb Sicherheit
bietet. Du hast nur teilweise recht. Dies ist eine sehr raffinierte
Maschine, und ich habe viele Monate darauf verwendet, ihre korrekte
Benutzung zu erlernen. Wenn ich dir einen Schock verabreicht habe,
dauert es nur Sekundenbruchteile, bis die Maschine auf deinen
schnelleren Stoffwechsel eingestellt ist. Und dann kann ich wieder
erkennen, ob du lügst. Wie nimmst du Kontakt auf?
    A: Ein toter – (Schreit)
    F: Ali! Er hat seine Füße losgerissen – diese Krämpfe sind sehr
stark. Binde ihn wieder fest, bevor er zu sich kommt. Nimm den Eimer
und schütte mehr Wasser hinein.
(Pause)
In Ordnung, er
wacht auf. Verschwinde. Kannst du mich hören, Tofik?
    A: (Undeutlich)
    F: Wie heißt du?
    A: (Schweigt)
    F: Ein kleiner Stich wird dir helfen –
    A: (Schreit)
    F: – nachzudenken.
    A: Avram Ambash.
    F: Welcher Tag ist heute?
    A: Samstag.
    F: Was haben wir dir zum Frühstück gegeben?
    A: Fava-Bohnen.
    F: Wieviel sind zwanzig minus sieben?
    A: Dreizehn.
    F: Was ist dein Beruf?
    A: Ich bin Student. Nein, bitte nicht – und ein Spion. Ja, ich bin
ein Spion. Den Knopf nicht berühren, bitte. Oh Gott, oh Gott –
    F: Wie nimmst du Kontakt auf?
    A: Durch verschlüsselte Telegramme.
    F: Eine Zigarette. Hier ... oh, du scheinst sie nicht zwischen den
Lippen halten zu können – warte, ich helfe dir ... na also.
    A: Vielen Dank.
    F: Du mußt versuchen, ganz ruhig zu sein. Vergiß nicht, solange du
die Wahrheit sagst, wirst du keine Schmerzen haben.
(Pause)
Fühlst du dich besser?
    A: Ja.
    F: Ich mich auch. Jetzt erzähl mir von Professor
Schulz. Warum bist du ihm gefolgt?
    A: Ich hatte den Befehl dazu. (WAHR)
    F: Aus Tel Aviv?
    A: Ja. (WAHR)
    F: Von wem in Tel Aviv?
    A: Das weiß ich nicht. (ANZEIGE UNKLAR)
    F: Aber du kannst raten.
    A: Von Bosch. (ANZEIGE UNKLAR)
    F: Oder von Krantz?
    A: Vielleicht. (WAHR)
    F: Krantz ist ein guter Mann. Zuverlässig. Wie geht’s seiner Frau?
    A: Sehr gut, ich ... (schreit)
    F: Seine Frau starb 1958. Warum zwingst du mich, dir weh zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher