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drei !!! Tanz der Hexen

drei !!! Tanz der Hexen

Titel: drei !!! Tanz der Hexen
Autoren: M Vogel
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zurückhalten konnte, lief Marie los. Ihr Pulsschlag wurde immer schneller, während sie sich der Scheune lautlos näherte. Was würde sie dort drinnen erwarten? Es gab nur einen Weg, um das herauszufinden.
    Marie holte tief Luft. Dann schob sie sich durch die schief in den Angeln hängende Tür in das dunkle Gemäuer.
    »Sie hat nicht abgeschlossen!« Franzi starrte erstaunt auf die Tür. Nachdem sie am Knauf gedreht hatte, war die Tür mit einem leisen Quietschen aufgeschwungen.
    Franzi und Kim standen vor dem Hexenhaus, das im fahlen Mondlicht wenig einladend wirkte. Bei Nacht sah es noch unheimlicher aus als tagsüber. Alles war still und dunkel, aber Franzi hatte trotzdem das unbestimmte Gefühl, dass sie durch die Fensterscheiben von unsichtbaren Augen beobachtet wurden.
    »Sollen wir wirklich hineingehen?«, fragte Kim. »Was, wenn uns jemand erwischt?«
    »Wir werden nicht erwischt«, behauptete Franzi. »Die Hexe braucht bestimmt noch eine Weile, bis sie ihr nächtliches Bad in der Quelle beendet hat. Und sonst kommt hier nie jemand vorbei. Schon gar nicht um diese Uhrzeit. So eine günstige Gelegenheit bekommen wir nie wieder.«
    »Ich weiß nicht …« Kim zögerte. Sie schien nicht besonders begeistert von der Idee zu sein, im Haus der Hexe herumzuschnüffeln. »Kommissar Peters fände es nicht toll, wenn er erfahren würde, dass wir in fremde Häuser eindringen.«
    Franzi ignorierte Kims Einwand. »Ich wette, Paul und Marie sind irgendwo da drinnen.« Sie deutete auf das Innere des Hauses, das sich hinter der Tür auftat wie der dunkle Schlund eines Ungeheuers. »Wir müssen sie suchen, solange noch Zeit ist.«
    »Du hast recht.« Kim gab sich einen Ruck. »Dann aber schnell. Ich hab keine Lust, plötzlich der Hexe gegenüberzustehen.«
    »Denkst du, ich?« Franzi betrat den Flur und Kim folgte ihr. Plötzlich spürte Franzi einen Luftzug. Im selben Moment fiel die Haustür mit einem lauten Knall hinter ihnen zu. Rabenschwarze Dunkelheit umfing sie. Franzi blieb wie erstarrt stehen. Wieder hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie spürte ganz deutlich, dass sie und Kim nicht allein im Haus waren. Franzi riss die Augen auf, aber sie konnte absolut nichts erkennen. Eine paar Sekunden lang herrschte Totenstille.
    Dann flüsterte Kim: »Franzi? Hast du die Taschenlampe?«
    Franzi löste sich aus ihrer Erstarrung und knipste die Taschenlampe an. Sobald der helle Lichtschein über die Holzdielen tanzte, fühlte sie sich wieder etwas besser, und das unheimliche Gefühl verschwand.
    »Am besten durchsuchen wir das Haus systematisch«, schlug sie vor. »Einen Raum nach dem anderen.«
    Das Haus war innen genauso klein, wie es von außen aussah. Es bestand lediglich aus vier Zimmern: einer winzigen Küche, zwei kleinen Schlafzimmern und einem etwas größeren Wohnzimmer.
    »Nichts«, stellte Kim fest, nachdem sie alle Zimmer abgesucht hatten und wieder im Flur standen. »Gibt’s denn hier gar kein Bad?«
    »Offenbar nicht«, sagte Franzi. »In alten Häusern ist das öfter so. Vielleicht muss die Hexe darum in der Quelle baden.«
    Kim kicherte nervös. Dann wurde sie wieder ernst. »Lass uns abhauen. Die Zwillinge sind nicht hier.«
    In diesem Moment ertönte ein Poltern aus dem Wohnzimmer. Franzi zuckte zusammen. Vor Schreck fiel ihr fast die Taschenlampe aus der Hand. War doch jemand im Haus? Hatten sie nicht gründlich genug gesucht?
    Vorsichtig schob sie die Tür zum Wohnzimmer auf und leuchtete hinein. Ein dunkler Schatten flitzte zwischen ihren Beinen hindurch, und für den Bruchteil einer Sekunde blitzten zwei bernsteinfarbene Augen in der Dunkelheit auf. Kim stieß einen leisen Schrei aus und machte einen Satz zur Seite. Der Schatten schoss an ihr vorbei in die Küche, sprang auf das Fensterbrett und sauste durch das einen Spaltbreit geöffnete Küchenfenster ins Freie.
    »W…was war das?«, stammelte Kim.
    Franzi brauchte einen Moment, um sich von dem Schock zu erholen. Die Taschenlampe in ihrer Hand zitterte, aber sie riss sich zusammen. »Keine Panik, das war nur die Katze«, sagte sie so ruhig wie möglich. »Darum hatte ich also die ganze Zeit das Gefühl, beobachtet zu werden.« Franzi war erleichtert über die harmlose Erklärung für ihren plötzlichen Verfolgungswahn. Und sie war tatsächlich kurz davor gewesen, an Geister zu glauben!
    »Lass uns endlich abhauen«, sagte Kim noch einmal. »Mir ist es hier nicht geheuer.«
    Aber Franzi wollte nicht so schnell aufgeben. »Vielleicht haben
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