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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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Liebesspiel wollüstig hingab. Trotz all ihrer Differenzen waren sie in der Liebe immer einer Meinung. Und so lag es weder an dem Gefühl für eheliche Pflichten noch an der bloßen Befolgung des väterlichen Rats, daß Nikki die ganze Nacht bei seiner Frau verbrachte.
    Am folgenden Morgen machte sich Prinz Michail und Prinzessin Kaisa-Leena unter Küssen und Umarmungen, zärtlichen Ausrufen und freundlichen guten Wünschen auf den Rückweg nach La Repose – mit Ausnahme von Nikki und seinem Vater, die sich steif und förmlich voneinander verabschiedeten. Die angespannte Beziehung zwischen ihnen war deutlich spürbar.
    Als die Kutsche durch die staubigen Straßen der Stadt rollte, entspannte sich Prinz Michails strenge, ablehnende Miene. Er griff nach der zierlichen Hand seiner Frau, die neben ihm saß, und meinte erschöpft: »Ich hoffe, ich habe das Richtige für die junge Frau getan. War ich zu streng, als ich auf ihrer Heirat bestand?«
    »Nein, Mischa, unser Sohn wehrt sich einfach gegen die Tatsache, daß er sie liebt. Eines Tages wird er das akzeptieren. Und Alisa liebt Nikki, dessen bin ich sicher. Es ist wichtig für ihr Kind, eine Mutter und einen Vater zu haben. Verzweifle nicht, es wird schon alles gut werden«, sagte sie leise und tätschelte seine große starke Hand. Stumm flüsterte sie einen Zigeunersegen für das Glück dieser Verbindung, denn sie wußte, wie unnachgiebig, unbändig und anspruchsvoll ihr Sohn sein konnte – genau wie sein Vater.
    »Ich werde mich jedenfalls nicht mehr einmischen«, seufzte der Prinz unglücklich. »Wenn man sie in Ruhe läßt, bauen sie vielleicht ein gemeinsames Leben für unser Enkelkind auf.«
    Insgeheim hegte er nicht viel Hoffnung, aber immerhin würde das Kind seinen Namen tragen und hatte die ungeheuren Mittel und Reichtümer der Kuzans zur Verfügung. Geld konnte zwar kein Glück erkaufen, aber es bot einem zumindest auch in der Verzweiflung Luxus als Trost, dachte der alte Herr zynisch.
    Noch ehe viele Wochen im rosa Marmorpalast an der Millionnaya verstrichen waren, hatte Nikki seine alten Gewohnheiten wieder aufgenommen. Anfangs hatte er grollend, aber pflichtschuldig die Runde aus Partys, Gesellschaften, Bällen und Picknicks mit Alisa mitgemacht, war aber dabei stets gelangweilt, gleichgültig und offensichtlich unzufrieden, wenn er entweder vom Rand aus zusah und sich betrank oder stundenlang am Kartentisch verschwand. Nach knapp einem Monat unternahm er nicht einmal mehr den Versuch, zu verbergen, daß er diese Anlässe unerträglich fand.
    Aleksej nahm immer häufiger seinen Platz als Begleiter ein, und in der letzten Zeit war er es fast ausschließlich, der mit Alisa zu den Festlichkeiten ging, an denen sie teilnehmen wollte. Aleksej betete Alisa mit einer unerschütterlichen Zuneigung an, wie es nur ein junger Mann vermag, und war stets bereit und willig, allen ihren Launen nachzugeben.
    Alisa schätzte Aleksejs jugendliche Begeisterung und seine Offenheit und dankte ihm aus vollem Herzen, weil er ein so guter Gefährte für sie war. Er bot ihr eine Freundschaft, die sie um so mehr schätzte, als Nikkis Interessen immer wieder anderen Dingen galten.
    Aleksej tobte innerlich über die Gleichgültigkeit und die unhöfliche Behandlung, die Nikki seiner Frau zuteil werden ließ, aber er behielt seinen Ärger für sich. Eine verbale Auseinandersetzung mit Nikki würde nichts zu Alisas Glück beitragen, und in der gegenwärtigen Stimmung Nikkis wollte er nicht das Risiko eingehen, aus dem Haus und Alisas Gesellschaft verwiesen zu werden. Der junge Mann litt, hielt aber den Mund.
    Bald begann Nikki auch, nächtelang von Zuhause fortzubleiben, und fiel mit Leichtigkeit in die Gewohnheiten seiner letzten zwanzig Jahre zurück. Alisa schluchzte vor Trauer und Wut, als es zum ersten Mal geschah. Der Schmerz, den Nikki in ihrem Gesicht entdeckte, veranlaßte ihn, sich mit kaum unterdrücktem Zorn gegen sie zu wenden.
    »Verdammt, hör mit dem Gejammer auf! Du wußtest es genau, als du mich geheiratet hast, oder?« Dann senkte sich seine Stimme zum eisigen Gemurmel: »Meine Hurerei und Trinkerei waren dir wohlbekannt, Madame, ehe du dich entschieden hast, meine Geliebte und dann meine Frau zu werden. Sicher ist das kein Schock für deine feine Seele. Komm mir zu dieser späten Stunde ja nicht mit diesem Unsinn über ehrenwertes und tugendhaftes Betragen. Du selbst warst kaum ein großes Vorbild für Anstand.«
    »Du brauchst mich nicht auch noch zu
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